KI in der Kunst Internationale Jury für den KI-Kurzfilmwettbewerb „AIsolation“ benannt
Internationale Jury
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Für den KI-Kurzfilmwettbewerb „AIsolation“ haben das Goethe-Institut und das HAU Hebbel am Ufer eine internationale Jury mit Perspektiven aus Kunst, Geisteswissenschaften und Technologie berufen.
Ausgerichtet wird der KI-Kurzfilmwettbewerb von den Goethe-Instituten in Ost- und Zentralasien – darunter Peking, Seoul, Tokio, Ulan Bator, Almaty, Taschkent sowie die Abteilung Kultur und Bildung des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai –, HAU4, der digitalen Bühne des HAU Hebbel am Ufer, sowie dem FIRST Fantastic Film Festival, der School of Intermedia Art (SIMA) an der China Academy of Art, dem Art Museum of Nanjing University of the Arts (AMNUA) und der Medienplattform Meta Eye.
Teilnehmer*innen werden ermutigt, in einem bis zu fünfminütigem Kurzfilm ihre Erfahrungen, Perspektiven und Visionen zum Ausschreibungstitel „AIsolation“ zum Ausdruck zu bringen, und dabei die Nutzung von KI-Tools oder die Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI herauszufordern und ästhetisch zu reflektieren, um so die Grenzen der Bildsprache zu erkunden.
Das Goethe-Institut und das HAU haben gemeinsam eine internationale Jury in zwei Phasen berufen: In der ersten Runde wählen Shu CAO (interdisziplinärer Künstler), Pengyuan GU (Programmleiter beim FIRST International Film Festival), Sarah REIMANN (Kuratorin HAU4) sowie Theresa REIWER ((post)digitale Künstlerin) bis zu 20 Finalist*innen aus allen Einreichungen aus. In der zweiten Runde übernimmt eine weitere Jury, die unterschiedliche Positionen und Perspektiven aus Kunst, Film, Geisteswissenschaft und Technologie vertritt, die Auswahl der Preisträger*innen: Qiufan CHEN (Schriftsteller und Futurist), Tianzhuo CHEN (multidisziplinärer Künstler), Katja GRAWINKEL-CLAASSEN (Dramaturgin), Chui Mui TAN (Filmregisseurin), Inhwa YEOM (Medienkünstlerin) sowie Theresa ZÜGER (interdisziplinäre Forscherin im Bereich Künstlicher Intelligenz).
Die Abschlussveranstaltung mit Filmvorführungen, Preisverleihung und Diskussionsrunden findet im September 2025 statt. Die digitale Präsentation beginnt ebenfalls im September auf den Online-Plattformen der Goethe-Institute sowie auf HAU4 (www.hau4.de).
Einsendeschluss: 31. Mai 2025, 23:59 Uhr (Berlin)
INTERNATIONALE JURY
Erste Phase
Shu CAO
Shu Cao ist ein multidisziplinärer Künstler, der in den Bereichen Schreiben, Fotografie, 3D-Digitalbildgebung, Mixed-Media-Skulptur sowie videogamebasierte Installationen arbeitet. Seine Werke erschaffen vielschichtige Universen, in denen er über Geschichte, Erinnerung und spekulative Zukünfte reflektiert. Shu Caos Werke wurden u. a. im Kunsthaus Baselland, Matadero Madrid, im M+ Museum in Hongkong, der Power Station of Art (Shanghai), UCCA Dune, Sleep Center (New York) und der White Rabbit Gallery (Sydney) ausgestellt. Seine digitalen Projekte waren auf Festivals wie DOK Leipzig, dem DMZ International Documentary Film Festival, dem Annecy International Animation Film Festival sowie dem Ottawa International Animation Festival zu sehen.
Pengyuan GU
Pengyuan Gu ist Programmleiter beim FIRST International Film Festival sowie beim FIRST Fantastic Film Festival. Er verantwortet die Kuratierung des Wettbewerbs- und Filmprogramms sowie die Umsetzung innovativer Projekte im Rahmen des Festivals. Er besitzt zwei Masterabschlüsse in Filmwissenschaft, Programmgestaltung und Kuratierung (NFTS und University of Warwick). 2024 wurde er von „Screen International“ als einer der „Future Leaders“ ausgezeichnet. Er kuratierte die Online-Filmreihe „Hangzhou New Cinema“, wirkte beim BFI London Film Festival 2020 mit und war Jurymitglied beim MINT Chinese Film Festival und „Film Africa“.
Sarah Reimann hat Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin studiert. Nach Stationen als freie Dramaturgin an verschiedenen Produktionshäusern arbeitet sie seit 2012 am HAU Hebbel am Ufer, mittlerweile als Kuratorin für die digitale Bühne HAU4. 2024 veranstaltete das HAU mit dem Festival „Spy on Me #5: Enter AI“ einen Schwerpunkt zur Auseinandersetzung mit KI.
Theresa Reiwer ist eine in Berlin ansässige (post)digitale Künstlerin, die mit räumlichen Videoinstallationen und interaktiven Performances arbeitet. Sie erforscht Künstliche Intelligenz sowohl als Spiegel der Gesellschaft als auch als Projektionsfläche für zukünftige Spekulationen. Ihre Arbeiten wurden unter anderem auf Festivals wie Ars Electronica gezeigt und international in Städten wie Peking, Basel, Stockholm, Istanbul, Berlin und Miami ausgestellt. 2024 wurde sie mit dem Lumen Prize Gold Award in London ausgezeichnet.
Qiufan CHEN ist Schriftsteller, Übersetzer und Futurist. Seine Werke umfassen Themen wie Klimawandel und Umweltschutz, Technik-Ethik, KI, planetarische Zivilisationen und die Philosophie des Geistes. Zu seinen Hauptwerken gehören mehr als zehn Bücher, darunter „Die Siliziuminsel“, „KI 2041: Zehn Zukunftsvisionen“ (gemeinsam mit Dr. Lee Kai-Fu verfasst) sowie „Lieder der Berge und Meere“. Chan gewann zahlreiche Preise im In- und Ausland, darunter den Mao Dun New Talent Award und den Global Chinese Science Fiction Nebula Award.
Tianzhuo CHEN
Tianzhuo Chens eklektische und multidisziplinäre Praxis umfasst Performances, Installation, Video, Fotografie und Arbeiten auf Papier. Seine Arbeiten erkunden verschiedene Definitionen von Existenz, (nicht-)materiellen Kräften und die Komplexität unserer gegenwärtigen post-humanen Realität. Seine 12-stündige Performance „TRANCE“ wurde u.a. bei Kampnagel, der Komischen Oper, Dark Mofo und Sonic Acts gezeigt. Die neueste Theaterproduktion „Ocean Cage“ ist eine Koproduktion von HAU Hebbel am Ufer, Arsenic Lausanne, Kampnagel Hamburg, tanzhaus nrw Düsseldorf und Kyoto Experiment. Zu seinen jüngsten Theaterarbeiten zählen „Ksana“, „An Atypical Brain Damage“ und „Ishvara“. Soloausstellungen hatte er u.a. im Song Art Museum, Tank Shanghai, in der Kunsthalle Winterthur, im Long March Space und Palais de Tokyo.
Katja Grawinkel-Claassen ist Dramaturgin am FFT-Düsseldorf und kuratiert hier digitale Schwerpunkte wie das Festival ON/LIVE oder das Kooperationsprojekt „Digitales Foyer“ mit der Deutschen Oper am Rhein (2020-23). Sie ist Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen und veröffentlichte in Publikationen wie dem „Jahrbuch für Kulturpolitik 2023/24“, dem Band „Producing Performing Arts“ oder „Netztheater. Positionen, Praxis, Produktionen“ zu digitalen Diskursen in den darstellenden Künsten. Sie studierte Medien- und Kulturwissenschaft, war freie Autorin und Theaterkritikerin für Zeitungen und beim Radio und arbeitete mit der freien deutsch-schweizerischen Theatergruppe Schauplatz International zusammen.
Chui Mui TAN
Chui Mui Tan wurde 1978 in Kuantan, Malaysia, geboren. Mit ihrem Debütfilm „Love Conquers All“ (2006) leitete sie die malaysische New-Wave-Bewegung ein. Sie wurde unter anderem bei den Festivals in Busan, Rotterdam, Clermont-Ferrand und Oberhausen ausgezeichnet und war Jurymitglied bei renommierten internationalen Filmfestivals. Ihr dritter Spielfilm „Barbarien Invasion“ wurde 2021 beim Shanghai International Film Festival mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet. Auch als bildende Künstlerin tätig, gewann sie mit KI-generierten Bildern den Jimei x Arles Discovery Award. Im Rahmen ihrer Initiative „Next New Wave“ organisiert sie Filmworkshops für aufstrebende asiatische Talente – in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt auf KI-gestütztes Filmemachen.
Inhwa YEOM
Inhwa Yeom ist Medienkünstlerin, Forscherin und Gründerin von BiOVE. An der Schnittstelle von XR- und KI-Technologien sowie darstellender Kunst setzt sie sich mit Themen wie Bio-Kolonialismus, Klimakrise und Neurodiversität auseinander, um eine vielfältige Bandbreite (nicht-)menschlicher Erfahrungen einzubeziehen. Yeom ist Trägerin des Media Artist Award vom LG Arts Center & LG Electronics und Finalistin des 6. VH AWARD der Hyundai Motor Company. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im MMCA Korea, beim Ars Electronica Festival, im ACC und bei SIGGRAPH Asia ausgestellt.
Theresa Züger ist eine interdisziplinäre Forscherin im Bereich KI. Sie leitet am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft das AI & Society Lab, eine interdisziplinäre Schnittstelle für neue Forschungsansätze und Wissenstransfer im Bereich KI. Im Projekt „Public Interest AI“ erforschte Züger, welche Prinzipien und Kriterien gemeinwohlorientierte KI-Projekte auszeichnen. Zudem arbeitete Theresa Züger im internationalen Projekt Frauen* im TechSektor an intersektionalen Fragestellungen zur Gleichberechtigung von Frauen* in der Technologiebranche. Zuvor leitete sie die Geschäftsstelle des Dritten Engagementberichts der Bundesregierung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).