Collecting Europe
Wie sieht die Gegenwart aus der Zukunft aus?

Foto: ‘4017 Enacted’
Foto: ‘4017 Enacted’

Europa ist derzeit Gegenstand zahlreicher politischer Diskussionen. Im Projekt „Collecting Europe“ wird es Gegenstand künstlerischer Auftragsarbeiten: Das Goethe-Institut London hat gemeinsam mit dem Victoria and Albert Museum (V&A) zwölf internationale Künstlerinnen und Designer aufgefordert, einen Blick aus dem Jahr 4017 auf die europäische Gegenwart zu werfen. Die Ergebnisse werden vom 1. bis zum 7. Februar als Teil eines einwöchigen Festivals im V&A ausgestellt. Schon jetzt erzählen die Künstler, wie sie die Reise in die Zukunft angetreten haben und was sie von dem Projekt erwarten.

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Foto: IF00
„Unser Beitrag fragt die Leute: Wenn wir unsere demokratischen Institutionen für das digitale Zeitalter neu erfinden müssten, wie würden sie aussehen?

Wir stellen uns eine Zukunft vor, in der digitale Institutionen Grenzen in einer Weise überwinden können, wie das digitale Unternehmen bereits tun […] Unsere Regierungen und Institutionen wurden für ein anderes Zeitalter entworfen, für das Industrielle Zeitalter. Wenn sie sich nicht schnell reformieren, werden sie zunehmend obsolet werden. Sie werden sich selbst in einer Situation wiederfinden, in der sie versuchen, eine Welt zu regieren, die im Code programmiert ist, während sie nur mit einem Bleistift bewaffnet sind.“

Tasha Marks, AVM Curiosities

Tasha Marks.
Foto: Philip Sinden courtesy of Grey Goose
„Ich hoffe, Collecting Europe wird eine Diskussion über die Zukunft Europas auslösen, indem es Leute dazu auffordert, das künstlerische Vermächtnis zu hinterfragen, das Europa sowohl inspiriert als auch eindämmt.“


Raqs Media Collective

Raqs.
© Raqs. Foto: Srinivas Kuruganti
„Wir haben die Einladung als eine spielerische Auseinandersetzung mit Europa verstanden. Diese ist nicht so sehr mit gegenwärtigen Rätseln, Definitionen und Ängsten belastet, sondern enthält viele mögliche verborgene Energien, die Gelächter erzeugen können.“

Constant DullaarT

Constant Dullart
Foto: Karolina Spolniewski
„Ich habe mich dem Projekt angenähert, indem ich mich gefragt habe: Wie würden die weltweit größten Unternehmen für Datenverarbeitung und die neuesten Techniken, die es für die visualisierte Datenanalyse gibt, ein kompliziertes Konzept wie die Europäische Kultur betrachten?“

Fru*Fru

Fru*Fru
Foto: Fru*Fru
„Wir haben eine zukünftige Kultur für Europa und Asien im Jahr 4017 entworfen: Das Eurasische Königreich. Ein Raum ohne Grenzen, weder territorialer noch politischer Art, ein Raum, in dem die klassischen Dichotomien verschwinden werden: tierisch/mechanisch, natürlich/künstlich, männlich/weiblich, öffentlich/privat – all das wird in Eurasien keinen Sinn mehr machen.“


 
 

Über das Projekt:

Collecting Europe ist ein Projekt des Goethe-Instituts London in Zusammenarbeit mit dem V&A und dem British Council.

Neben Videoinstallationen, Skulpturen aus Zucker und musikalischen Interventionen werden Debatten und Workshops stattfinden: Was bedeutet die europäische Idee in Zeiten von Brexit und aufkommendem Populismus? Ist Europa nunmehr eine geografische Definition?

Fragen, die im Anschluss an das Festival in einem Webprojekt weitergedacht werden: Weltweit können Nutzer interaktiv in den Dialog eintreten und ein digitales Europa mitgestalten.

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