Just in Time

Workshops der deutschen Choreografen und Künstler deufert&plischke

Das Goethe-Institut präsentiert das weltweite interaktive Projekt Just in Time. Von Berlin über Singapur bis Los Angeles haben die Teilnehmer*innen in persönlichen Briefen oder Social-Media-Posts ihre Liebe zum Tanz und ihre Tanz-Erinnerungen aus ihrem Alltagsleben geteilt – in den Clubs, auf den Straßen, zuhause, in der Dusche. In Workshops mit den bekannten deutschen Choreograf*innen deufert&plischke kommen Kinder, Erwachsene, Schüler*innen und Studierende im Alter von 10 bis 95 Jahren zusammen, um ihre persönlichen Lieblingsmomente zu einer Aufführung zu kombinieren. Erleben Sie dieses einzigartige Tanzprojekt in Dubai.
 
  • Just in time Singapore © deufert&plischke
    Just in time Singapore
  • Just in time Brussels © deufert&plischke

Das Projekt JUST IN TIME der deutschen Kunstschaffenden deufert&plischke beschäftigt sich damit, was Tanz uns bedeutet. Es ist eine Gruppenreflexion über die individuelle Beziehung zum Tanz. Wie funktioniert das?
In jeder Stadt treffen deufert&plischke unterschiedliche Gruppen von Menschen – von professionellen Tänzer*innen bis hin zu alten Menschen, von Schulkindern bis hin zu Menschen mit Erkrankungen oder körperlichen und geistigen Behinderungen, von sozialen Projekten bis hin zu Universitätsbibliotheken – und bitten die Workshop-Teilnehmer*innen, ihre Lieblings(tanz)bewegungen aufzuschreiben oder zu malen. Dies dient als Aufwärmübung, um in Diskussionen über Tanz ebenso wie in das Schreiben und Malen einzusteigen.

Als nächstes werden alle gebeten, in Form eines Briefs „direkt an den Tanz zu schreiben“, einschließlich ihrer persönlichen und intimen Erfahrungen mit Tanz, ob das Momente des Glücks oder der Frustration oder Betretenheit, der Inklusion oder des Ausgeschlossenseins sind; alle Erfahrungen sind berechtigt.

Am Ende einer Workshopreihe wird ein Ball oder ein Treffen organisiert; deufert&plischke bitten alle, die an den Workshops teilgenommen haben, gemeinsam einen letzten Tanz zu tanzen. Dieses Ereignis ist eine Chance für alle, zusammenzukommen und ihre Lieblingsmomente zu tanzen, die von den anderen Teilnehmenden aufgeschrieben wurden. 
 
Die Teilnehmenden sprechen und reflektieren über ihre Erfahrungen mit Tanz als Kunstform. Alle Teilnehmer*innen besuchen einen Workshop sowie die Abschlusspräsentation des Projekts im deutschen Pavillon auf der EXPO 2020. 

Junge und Alte, Behinderte und Nichtbehinderte, alle sind bei diesem Prozess herzlich willkommen. Vielfalt ist ein Muss. Alle können sich bewerben.
 
Interessiert? Um sich anzumelden, schicken Sie uns Ihre Lieblingsbewegungen per Instagram oder TikTok von Ihrem Smartphone oder senden Sie uns eine E-Mail mit ein paar kurzen Angaben zu Ihrer Person an Beata.Stankevic.extern@goethe.de.
  
Über deufert&plischke 
Kattrin Deufert und Thomas Plischke sind seit 2001 das Künstlerduo deufert&plischke. Durch ihre radikale Fusion von Leben und Arbeit haben sie über zwei Jahrzehnte hinweg choreografische Arbeiten ohne individuelle Autorschaft geschaffen, die über den etablierten Rahmen von Tanz und Performance hinausgehen (2012 „InsTanzen“, 2014 „Niemandszeit“, 2016 „Just in Time“, 2020 „A worn world“). Ihre Arbeit wurde bei der Tanzplattform 2000, 2004, 2008 und 2018 sowie auf dem Tanzkongress 2009 und 2019 präsentiert. Sie waren als Gastprofessor*innen an der JLU Gießen, der UDK Berlin und der Universität Hamburg tätig. Sie waren zudem Professor*innen an der UDK Berlin, wo sie am HZT den Bachelor-Studiengang „Tanz, Kontext, Choreografie“ aufbauen halfen, ein Programm, das sie anschließend viele Jahre leiteten. Aktuell sind deufert&plischke Mitglied im Beirat für den Tanzkongress 2022 und die Kunststiftung NRW. 2020 wurden sie Teil des Forum Habitat, einem langfristig angelegten transdisziplinären Austauschprojekt zwischen Kanada und Europa zum Thema „Vivre Vieux“ (mit dem Alter leben). Ihre Arbeit konzentriert sich auf integrative und soziale Modelle der Choreografie sowie auf partizipative Aufführungsformate. In ihren künstlerischen Zielen vereinen sie Kunst und Vermittlung, eine Sichtweise, die unabhängig von sozialen, sprachlichen und Gender-Barrieren von vielen Menschen geteilt wird. Zusammen mit dem Produzenten Felix Wittek gründeten deufert&plischke 2021 die Spinnerei Schwelm.
 
Die Künstler*innen über ihr Projekt
JUST IN TIME begann 2016 als Tanzerbe-Projekt. Die Idee dahinter ist, Tanzgeschichte als unmittelbares und lokales Phänomen zu betrachten, das von Menschen aus ihren Erinnerungen, Erfahrungen und Sehnsüchten heraus geschrieben wird. Dieses Projekt schafft eine kollektive und unordentliche imaginäre Welt, die von Laien, Außen-vor-Gelassenen, Anderen, Kindern und Profis Hand in Hand kreiert wird. Das Ziel liegt nicht in der Behauptung einer alternativen Geschichte, sondern darin, dem sauberen und kuratierten Verlauf der sogenannten Tanzgeschichte eine chaotische und offene Quelle hinzuzufügen. Der erfüllendste Aspekt dieses Projekts besteht aus dem Höhepunkt des Projekts als Ganzem. Am Ende der Workshopreihe veranstalten wir einen Ball, bei dem wir alle, die an den Workshops teilgenommen haben, bitten, mit uns gemeinsam einen letzten Tanz zu tanzen. Dieses Ereignis ist eine Chance für alle, die wir kennengelernt haben, zusammenzukommen und ihre Lieblingsmomente zu tanzen, die von den anderen Teilnehmenden aufgeschrieben wurden. Das ist für uns ein fantastisches Erlebnis, da wir Menschen aus ganz unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft kennenlernen und mit ihnen über Tanz reden können. Wir bauen zudem laufend eine wachsende Ressource aus all den Briefen zum Tanz auf, die wir in Berlin, Tel Aviv, New York, Düsseldorf, Los Angeles, Brüssel erhalten haben ... und all den Orten, die dieses Projekt in Zukunft besuchen wird.

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