„Diversität, Genre und Inklusion im Comic“ ist ein interdisziplinäres Projekt, das sich mit der gesellschaftlichen Relevanz und dem kreativen Potenzial des Mediums Comic auseinandersetzt. Es wurde ins Leben gerufen, um Künstler*innen, Kurator*nnen und Kulturschaffenden aus Argentinien eine Plattform zu bieten, auf der sie sich über Themen wie Vielfalt, Geschlechterrollen und soziale Gerechtigkeit austauschen können.
Im Zentrum des Projekts steht die Frage, wie Comics dazu beitragen können, stereotype Darstellungen zu hinterfragen und neue, inklusive Narrative zu entwickeln. Durch Workshops, Diskussionen und Ausstellungen sollen kreative Impulse gesetzt und ein Raum für Reflexion und Zusammenarbeit geschaffen werden.
Ziel
Das Projekt „Diversität, Genre und Inklusion im Comic“ verfolgt das Ziel, gesellschaftliche Vielfalt sichtbar zu machen und stereotype Darstellungen im Medium Comic kritisch zu hinterfragen. Durch die gezielte Förderung künstlerischer Auseinandersetzungen mit Themen wie Gender, kulturelle Identität und Inklusion soll ein kreativer Raum entstehen, in dem neue Perspektiven entwickelt und vermittelt werden können.
Zugleich möchte das Projekt auf diskriminierende Strukturen im Alltag aufmerksam machen und das Bewusstsein für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit stärken. Comics dienen dabei als kraftvolles Ausdrucksmittel, um komplexe gesellschaftliche Themen zugänglich und emotional erfahrbar zu machen.
Ein zentrales Anliegen ist es, den interdisziplinären Austausch zwischen Künstler*innen, Kurator*innen und Kulturschaffenden aus verschiedenen Ländern (Deutschland, Frankreich und Argentinien) zu fördern. Durch Workshops, Ausstellungen und gemeinsame Reflexionen sollen nachhaltige Impulse für eine vielfältigere und inklusivere Comiclandschaft gesetzt werden.
Zeitraum
- Start der Online-Phase: 24. Juni 2025
- Präsenzphase: 04. bis 06. November 2025 in Buenos Aires
- Panel-Diskussion: 06. November 2025
- Abschluss: Ausstellung der Ergebnisse in der Nationalbibliothek Mariano Moreno (BNMM) sowie ggf. in Córdoba
Zielgruppe
Autor*innen, Comiczeichner*nnen und Drehbuchautor*innen-Teams ab 18 Jahren
Ablauf
- Einreichung: 1–3 Seiten Comic oder zeichnerischer Essay zum Thema „Diversität“, mit Fokus auf Gender- und Frauenthemen. Beiträge können neu oder bereits bestehend sein.
- Betreuung: durch drei Expert*innen aus Deutschland (Noëlle Kröger), Frankreich (Thomas Dassance) und Argentinien (José María Gutiérrez).
- Online-Phase: Entwicklung erster Ideen, individuelles Feedback, Werkzeuge zur Weiterarbeit: 24. Juni, 26. Juni und 1. Juli.
- Präsenzphase: Intensiv-Workshop in Buenos Aires mit praktischer Arbeit und Austausch vom 04.-06. November 2025.
- Abschluss: Ausstellung der Werke und Veröffentlichung einer Auswahl.
- Auszeichnung: das von der Jury als bestes Projekt ausgewählt wird, wird mit einer Geldprämie in Höhe von 2.300.000 Pesos ausgezeichnet.
- Teilnehmerzahl: 12 Teilnehmer*innen.
- Rechte: Die Organisatoren erhalten das uneingeschränkte Nutzungsrecht an den im Projekt entstandenen Arbeiten.
AUSZEICHNUNG
Die Jury zeichnete das beste Werk sowie drei Ehrenpreisträger aus. Den Hauptpreis erhielt Daniel Perrotta für La casa de la diversidad. Die Ehrenpreise gingen an Katny Ferrer, Patricio Oliver und Florencia Otero.
Die Jury würdigte Perrottas Comic als „ein Werk von überwältigender visueller und narrativer Kraft, das bei den Leser:innen starke Emotionen auslöst. Die Darstellung einer schwulen Kindheit aus der Perspektive eines Erwachsenen ermöglicht eine reflektierte und unaufdringliche Auseinandersetzung, die Raum für eigene Verarbeitung lässt.“
Die Jury setzte sich aus den drei Tutor:innen, der Koordinatorin für Kulturangelegenheiten der Alliance Française, María Concepción Sudato, sowie dem Direktor der Bibliothek des Goethe-Instituts, Rachid Baghor, zusammen.
Das mit 2,3 Millionen Pesos dotierte Werk „bietet eine kritische Reflexion über kulturelle und soziale Normen, die von Machtinstanzen in affektive – insbesondere familiäre – Beziehungen eingeschrieben werden, um jede Abweichung von der Norm zu stigmatisieren“, fügte die Jury hinzu.
Die fünf Jurymitglieder hoben die außergewöhnliche Qualität der eingereichten Arbeiten, die bemerkenswerte Entwicklung jedes Projekts und das Engagement der Teilnehmer:innen hervor. Zudem betonten sie „Die Vielfalt der behandelten Themen muss heute mehr denn je verteidigt werden, um bereits errungene Rechte zu bewahren und neue zu erlangen – in einer Zeit, in der Intoleranz und Hassreden zunehmen.“
Die Preisverleihung fand im Hauptsitz der Alliance Française in Buenos Aires statt, unmittelbar nach der Podiumsdiskussion
Comics neu denken – Vielfalt, Gender und Inklusion im Fokus, an der Dassance, Gutiérrez, Jules Mamone und Kröger teilnahmen. Die Moderation übernahm Juan Manuel Domínguez.