Complexo Sul 2020
KREATIVE ONLINE-WORKSHOPS

COMPLEXO SUL 2020
Divulgação

EINLADUNG AN DIE KÜNSTLERSZENE LATEINAMERIKAS

Ab sofort sind Bewerbungen für die kreativen Workshops von Complexo Sul 2020 möglich. Alle Workshops sind kostenlos. Melden Sie sich an!

Jeder Teilnehmer kann sich nur für einen Workshop anmelden. Die Anmeldung ist bis Sonntag, den 25. November, möglich. Die Teilnehmer werden am Freitag, den 27., bekannt gegeben.

Die von Daniele Avila Small und Felipe Vidal durchgeführten Workshops werden auf Portugiesisch durchgeführt. Der Workshop von Andrés Castañeda jedoch auf Spanisch. Bei allen wird eine Moderatorin anwesend sein, um den Austausch zwischen portugiesisch- und spanischsprachigen Personen zu unterstützen.

Unterstützt wird das Projekt von Itaú Cultural, dem Goethe-Institut und dem Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Rio de Janeiro.

Einzelheiten zu jedem Angebot finden Sie weiter unten, bei Interesse füllen Sie bitte das entsprechende Antragsformular aus.

Um mehr über das gesamte Programm zu erfahren, besuchen Sie die Website von Complexo Sul - Plataforma de Intercâmbio Internacional unter complexosul.com.br.


STANDORTSPEZIFISCH, EIN ONLINE-ANGEBOT
ONLINE-WORKSHOP MIT ANDRÉS CASTAÑEDA


Montags und mittwochs von 15 bis 18 Uhr, über Zoom
Vom 07.12.20 bis 16.12.20

"Der Raum und die Zeit. Die Zeit und der Raum. Zwei Kategorien, die dazu dienen, die gesamte Realität zu erklären, zwei Koordinaten, die sich überschneiden, um über etwas zuvor unbestimmtes, nicht existentes zu sprechen".
Georges Perec

Der Begriff "standortsspezifisch" bezieht sich auf eine Art von Arbeit, die speziell für einen bestimmten Ort entworfen wurde, an dem eine einzigartige Interaktion mit dem Raum beabsichtigt ist. Jeder Ort, den wir einnehmen - Häuser, Büros, Straßen, Autos, Gebäude -   bietet Szenographien, die visuelle und plastische Licht- und Ton-Elemente enthalten, die Metaphern, Analogien, Poetiken, affektive und psychologische Spuren sprengen. Wenn wir in die tägliche Routine dieser Räume eindringen, verändern wir ihre Natur und geben ihr neue Bedeutung.

Aufgrund der Gesundheitskrise, mit der die Welt konfrontiert ist, sind wir monatelang durch die Sicherheitsmaßnahmen, die die verschiedenen Länder angeordnet haben, und durch den Lockdown in unseren Häusern gefangen geblieben und wurden überbewacht. Diese Enge zwang uns, unsere intimen Räume in andere Umgebungen umzuwandeln, um auf die eine oder andere Weise mit dem fortzufahren, was unser bisheriges Leben war, aber vom selben Ort ausgehend und unter Aufsicht, und uns in einen Darstellungsszenario zu stellen, in dem wir unser Leben neu aufbauen und theatralisieren.

Dieser Workshop möchte die ortsspezifischen Bedingungen untersuchen (das Bad, die Küche, das Schlafzimmer, das Fenster), um diese Orte in den Plan des poetischen Erbauens und Schaffens einzuordnen, um den Raum, der uns überwacht, neu zu bestimmen, zu untergraben, zu beobachten und zu hinterfragen. Jeder Ort bringt aus sich selbst Texte, Gesten, Handlungen, Töne und Bilder hervor. Wir werden mit jedem dieser Aspekte arbeiten, die aus diesen Räumen als spezifische Orte hervorgehen.

Wir werden mit folgenden Texten arbeiten: Träume von Räumen (Espèces d'espaces) von Georges Perec, Die gelehrigen Körper (Kapitel 3.1 aus Überwachen und Strafe) von Michel Foucault und Walter Benjamins Passagen-Werk.

Andrés Castañeda ist ein interdisziplinärer Künstler, Schauspieler, Performer und Regisseur. Er verfügt über einen Master-Abschluss in Theater und Kunst der Nationalen Universität von Kolumbien. Als Stipendiat am Musikkonservatorium derselben Universität war er Leiter der Inszenierung der Opernwerkstatt. Seit 2002 ist er als Schauspieler/Performer und Forscher Mitglied von Mapa Teatro Laboratório de Artistas. Als Schauspieler ist er für Theater, Kino und Fernsehen aktiv.

Workload: 12 Stunden
Maximale Teilnehmerzahl: 10

Der Workshop wird in spanischer Sprache abgehalten, wobei eine Moderatorin anwesend sein wird, um die Kommunikation zwischen portugiesisch- und spanischsprachigen Teilnehmern zu unterstützen.

Anmeldungen müssen bis zum 22. November über das Formular  https://forms.gle/W9vXSbypEcXEon327 erfolgen.


MUSEUM, THEATER UND GESCHICHTE
KREATIVER ONLINE-WORKSHOP MIT DANIELE AVILA SMALL

Meetings dienstags und freitags von 10 bis 12 Uhr, über Zoom

Vom 01.12.20 bis 18.12.20

Das Ziel des Workshops besteht darin, Theaterkünstler zusammenzubringen, um das sprachliche Erschaffen in der Vortrags-Performance auszuprobieren, und thematisiert die möglichen Beziehungen zwischen Theater und Geschichte in Museen.

Jeder Teilnehmer wird im Laufe der Sitzungen eine Online-Vortrags-Performance von kurzer Dauer erstellen, die sich mit einem Aspekt des vorgegebenen Themas befasst und eine Art historiographische Kritik an den Erzählungen übt, die in Museen, historischen Stätten oder Denkmälern sowie an den Theatraliken der eigenen Präsentationsmittel dargeboten werden.

Es können Kunst-, Geschichts- oder Wissenschaftsmuseen, digitale Museen, persönlich besuchte oder nur aus der Ferne bekannte Institutionen, imaginäre Museen, ständige Sammlungen oder Wechselausstellungen, immaterielle Sammlungen, die räumliche Anordnung von Werken oder Objekten, Vermittlungsstrategien, Führungen usw. beleuchtet werden.

Die kreativen Übungen werden individuell durchgeführt, aber die gegenseitige Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmenden wird unterstützt. Jeder Teilnehmende kann selbst entscheiden, was er thematisieren möchte, aber es wird einen kreativen Dialog mit der Leiterin des Workshops geben, die den Prozess lenkt und die mit den Werken so zusammenarbeitet, als ob sie eine Ausstellung mit Vortrags-Performances kuratierte. Am Ende muss jeder Teilnehmende einen Vortrag von bis zu zwanzig Minuten halten.

Die Treffen mit der gesamten Gruppe finden dienstags und freitags von 10 bis 12 Uhr statt. Weitere Treffen für Einzelne oder in Kleingruppen zur theoretischen Orientierung, Dramaturgie und Inszenierung, werden, je nach Möglichkeit, zu anderen Zeiten angesetzt.

Dieses Angebot ist eine Fortführung der Recherche, die mit dem Theaterstück Há mais futuro que passado - Eine fiktive Dokumentation, einem von Clarisse Zarvos und Daniele Avila Small idealisierten Projekt, begann. Unter diesem Link finden Sie Filmmaterial mit der Option für englische Untertitel: https://vimeo.com/210527894

Daniele Avila Small (Rio de Janeiro, 1976) ist Kritikerin, Forscherin und Theaterkuratorin. Sie hat einen Doktortitel in Szenischer Kunst der UNIRIO und ist die Schöpferin und Herausgeberin der Zeitschrift Questão de Crítica. Im Jahr 2017 führte sie Regie bei Há mais futuro que passado - eine fiktive Dokumentation. Sie war Kuratorin von Olhares Críticos, der Reflexionsachse des MITsp von 2018 bis 2020, neben anderen Theaterausbildungs-, Theorie- und Kritikprojekten seit 2011, wie den Editionen der Veranstaltung Questão de Crítica von IDIOMAS - Fórum Ibero-Americano de Crítica de Teatro und von Complexo Sul - Plataforma de Intercâmbio Internacional. Sie war auch im Koratorenteam von FIT BH 2018 im Projekt Corpos Dialetos, der 6. Ausgabe des Drama Window (CCBB-BH) und der lokalen Auswahl des FIAC - Bahia International Performing Arts Festival. Im Jahr 2020 war sie eine der Kuratorinnen der Thematischen Ausstellung des 14. CineBH, die dem Online-Theater gewidmet war.

Maximale Teilnehmerzahl: 20

Der Workshop wird in portugiesischer Sprache durchgeführt, wobei eine Moderatorin anwesend sein wird, um die Kommunikation zwischen portugiesisch- und spanischsprachigen Personen zu unterstützen.

Anmeldungen müssen bis zum 22. November über das Formular  https://forms.gle/oFnzYYJbKcHmm7eW7 erfolgen.


ANDERE WELTEN
KREATIVER WORKSHOP MIT FELIPE VIDAL


Meetings dienstags und donnerstags von 18 bis 20 Uhr, über Zoom

Vom 01.12.20 bis 17.12.20

Das Ziel des Workshops besteht darin, mit den Liedern der B-Seite des Albums Dois der Band  Legião Urbana in einen Dialog zu treten und die Ergebnisse für das Werk Dois (mundos) [Zwei Welten] des Complexo Duplo, das als szenisches Online-Experiment zu den Liedern der A-Seite  des Albums begann, in Episoden fortzusetzen. Von Juli bis Oktober dieses Jahres wurden sechs Episoden erstellt und präsentiert, die mit jedem der ersten Lieder auf dem Album in Dialog standen und die gleichzeitig ein autonomes Werk und Teil des Arbeitsprozesses für die Show waren, die Complexo Duplo in einem Theater uraufführen will, sobald es wieder möglich und sicher ist.

Die Idee ist, dass jeder Teilnehmer im Laufe der Treffen eine Online-Vortrags-Performance von kurzer Dauer kreiert, die mit einem der Lieder des Albums in Dialog tritt, wobei er Techniken und Strategien verwendet, die bereits in den Episoden der Seite A ausprobiert wurden, aber auch neue Wege und Horizonte sucht und einschlägt.

Die kreativen Übungen sollen einzeln durchgeführt werden, aber zur gegenseitigen Zusammenarbeit zwischen den Künstlerinnen wird angeregt. Jede von ihnen wird mit einem der Lieder auf Seite B des Albums arbeiten, die da sind: Metrópole, Plantas debaixo do aquário, Música Urbana 2, Andreia Dória, Fábrica und Índios. Es wird einen kreativen Dialog mit der Leiterin des Workshops geben, die als Provokateurin/Lenkerin mit den Kreationen zusammenarbeitet. Am Ende muss jede Teilnehmerin einen Vortrag von bis zu zwanzig Minuten halten.

Diese Präsentation wird Teil des Materials für den Arbeitsprozess der Schau Dois (mundos) des Complexo Duplo sein, ihr Ergebnis wird aber auch - online - als autonomes Experiment gezeigt.

Da das ursprüngliche Team von Dois (mundos) aus der Besetzung von Cabeça (Eine szenische Dokumentation) hervorgegangen ist, die nur aus Männern besteht, sucht dieser Workshop krative Teilnehmerinnen. Wir suchen weibliche Schauspielerinnen sowie Theater- und Filmschaffende aus Brasilien und ganz Lateinamerika.

Die Treffen mit der gesamten Gruppe finden dienstags und donnerstags von 18 bis 20 Uhr statt. Weitere Treffen, einzeln oder in Kleingruppen, zur theoretischen Orientierung, Dramaturgie und Inszenierung, werden, je nach Möglichkeit, zu anderen Zeiten vereinbart.

Link zur ersten Episode der Seite A von Dois (mundos) zum Lied Daniel da cova dos leões:
https://www.youtube.com/watch?v=mn8zwrsPm7g

Dieser Workshop ist auch eine Fortführung des Forschungsprojekts, das mit Cabeça (Eine szenische Dokumentation) begonnen wurde, einer Ausstellung von Complexo Duplo aus dem Jahr 2016, die unter diesem Link zu sehen ist: https://www.youtube.com/watch?v=7uqaNUpxO6Q

Felipe Vidal (Rio de Janeiro, 1974) ist Theaterregisseur, Schauspieler, Dramaturg, Übersetzer und Teammitglied bei der Auswahl für Film- und Fernsehbesetzungen. Seit seinem Abschluss an der CAL - Casa das Artes de Laranjeiras im Jahr 1996 hat er 26 Stücke inszeniert. Er war der erste Regisseur, der Texte von Sarah Kane und Anthony Neilson in Brasilien inszenierte. Er war künstlerischer Leiter des Theaters Gláucio Gill, in Partnerschaft mit Daniele Avila Small, im Ocupação Complexo Duplo, einem Projekt, das für die Shell- und APTR-Preise in der Sonderkategorie nominiert war. Er wurde für den Shell Award für die Originallieder des Stücks Contra o vento – um musicaos nominiert, das mit Luciano Moreira komponiert wurde, mit dem er auch die musikalische Leitung von Cabeça (Eine szenische Dokumentation) übernahm, wofür er den Shell Award für die beste Musik und den 6. Preis von Questão de Crítica erhielt. Diese beiden Stücke formen mit Katharsis - einer Para-Oper die Paramusikalische Trilogie. Derzeit widmet sie sich der Schaffung der Show Dois (mundos), die 2021 in den Theatern uraufgeführt werden soll, aber bereits online aufgeführt wird, als szenisches Experiment in Episoden über das Internet. Im Jahr 2021 soll es unter seiner Leitung auf den Bühnen der CCBBs Não estamos mortos, einer Adaptation von Die Toten von Oswald de Andrade, geben.

Maximale Teilnehmerzahl: 18

Der Workshop wird in portugiesischer Sprache durchgeführt, wobei ein Moderator anwesend sein wird, um die Kommunikation zwischen portugiesisch- und spanischsprachigen Personen zu unterstützen.

Anmeldungen müssen bis zum 22. November über das Formular https://forms.gle/mzZDotmYJdLYKgQx8 erfolgen.

Details

Sprache: Portugiesisch und Spanisch
Preis: Kostenlos

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