Das Residenzprogramm richtet sich an bereits anerkannte Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Autoren*innen aller Disziplinen bzw. an interdisziplinär arbeitende oder forschende Personen.
Mit einer Regelzeit von zwei Monaten werden pro Jahr insgesamt zwölf Resident*innen eingeladen, ihre Forschung, Planung oder Idee zu den genannten Themen vor Ort in Salvador zu bearbeiten und sich von der kulturellen Szene, von der Stadt und von der Natur inspirieren zu lassen. Das Nominierungs- und Auswahlverfahren wird jedes Jahr von einer international zusammengesetzten Jury durchgeführt.
Residenzen sind ein besonders wirksames Format für nachhaltige Begegnung und kreative (Ko-) Produktion.
Die VILA SUL in Salvador de Bahia/Brasilien, das geographisch – gelegen am Black Atlantic –, historisch – erste Hauptstadt Brasiliens – und kulturell – afrobrasilianisch – einen Knotenpunkt des Süd-Süd-Dialogs bildet, profiliert sich innerhalb des Goethe-Instituts als bislang erste Residenz auf der südlichen Halbkugel.
Das Residenzprogramm verfolgt das Ziel, die jährlich ausgewählten Schwerpunktthemen von internationalen Teilnehmer*innen multiperspektivisch betrachten zu lassen, und darüber untereinander sowie mit lokalen Partner*innen in Austausch zu treten. Die gesetzten Themen sind offen genug, um eigene Projektideen zu entwickeln oder weiterzuverfolgen.
Ein Schwerpunkt der Residenz ist die Zusammenarbeit mit der lokalen Kultur- und Kunstszene. Es gibt keinen Produktionszwang, das Ergebnis ist offen. Die Resident*innen stellen sich jedoch zweimal während ihres Aufenthalts für einen öffentlichen Auftritt mit Programmpartner*innen zur Verfügung.
Kooperationspartner
Das Residenzprogramm zählt zum einen auf Partnerschaften mit Institutionen, die die Vernetzung mit der lokalen Szene vor Ort gewährleisten. Zum anderen gibt es Förder*innen, die mit den Zielen des Residenzprogramms und des Goethe-Instituts harmonieren.
Seit 2023 läuft das von der KfW Stiftung in Kooperation mit dem Goethe-Institut initiierte dreijährige Programm Rethinking the South – Repensando Sul, das unter jährlich wechselnden Themen jeweils vier Stipendien in verschiedenen Disziplinen mit einer Regelzeit von zwei Monaten vergibt. Dabei steht in jedem Jahr ein zentrales Thema im Fokus. 2023 lautete die Fragestellung nach „Postkolonialen Gegenwarten“, die afro-brasilianische Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft diskutierten. Aktuell widmet sich das Programm dem Thema "Stadträume und Stadtentwicklung" und im kommenden Jahr dem Thema "Klimakrise".
International renommierte Expert*innen verschiedener künstlerischer Disziplinen, die in verschiedenen Regionen in Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten tätig sind, nominieren herausragende Kulturschaffende. Direktbewerbungen sind nicht möglich. Eine Fachjury entscheidet über die eingereichten Bewerbungen.
Seit 2017 besteht zwischen dem MusicBoard Berlin und dem Vila Sul Residenz Programm eine Vereinbarung, die jährlich einen Residenzplatz in Salvador, Bahia, anbietet.
Im Jahr 2017 wurde eine Vereinbarung mit dem Vila Sul Residenz Programm angefangen, die es zwei Künstlern aus Québec, Kanada, ermöglicht, einen Stipendienaufenthalt in Salvador, Bahia, zu absolvieren.