Samy Ben Redjeb OKT - DEZ 2018

Samy Ben Redjeb

Samy Ben Redjeb bio © © Alexander Habermehl Samy Ben Redjeb bio © Alexander Habermehl
Samy Ben Redjeb ist in Tunesien als Sohn eines tunesischen Vater und einer deutschen Mutter geboren. Er hat eine Leidenschaft für afrikanische Musik, sammelt original afrikanische Vinyl-Schallplatten, arbeitet als DJ und ist Gründer des deutschen Labels Analog Africa.
 
"Die Zukunft der Musik ist schon vor Jahrzehnten passiert", ist das Motto von Analog Africa aus gutem Grund. Das Label wurde 2006 von dem aus Tunesien stammenden Samy Ben Redjeb gegründet mit dem Ziel, einige der faszinierendsten von Menschen geschaffenen Musik zu zeigen.
 
Samy begann sich für afrikanische Musik zu interessieren, während des Hin- und Herreisens in den Ferien und für Arbeitseinsätze, aber sie wurde erst zu einer ernsthaften Leidenschaft, nachdem er Resident-DJ eines Hotels im Senegal wurde. Dort, in der Hauptstadt Dakar, organisierte er wöchentlich afrikanische Partys und stellte fest, dass seine Wahrnehmung der afrikanischen Musik voller Klischees war. Die Musik, die er entdeckte, war seiner Zeit weit voraus - viel anspruchsvoller und futuristischer als die afrikanischen Klänge, die man in westlichen Radios hören konnte.
Diese Klänge, die wie aus einer parallelen musikalischen Welt kamen, von der niemand wusste, dass sie existierte, mussten gezeigt werden.
 
Analog Africa wurde 2006 mit der Veröffentlichung einer Sammlung der Green Arrows Band aus Simbabwe gegründet und hat seitdem fast 40 Projekte vorgestellt und ist in 28 afrikanische Länder gereist. Die von dem Label veröffentlichte Musik könnte als abgedreht, psychedelisch, hypnotisch, mystisch, manchmal skurril und immer unglaublich groovig beschrieben werden. Diese Sounds, die überraschend selten, wenn überhaupt außerhalb von Afrika veröffentlicht wurden - wurden mit dem Ziel veröffentlicht, den Hörer zu überraschen.
 
Die Songs sind alle direkt von den Künstlern und den Produzenten lizenziert und es wird auch Wert auf detaillierte Liner Notes gelegt, die ungewöhnliche Geschichten über ungewöhnliche Musiker erzählen, vervollständigt mit seltenen Fotografien, Interviews und kompletten Diskographien. Das Label erhielt zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen, darunter gewann es 2011 den Preis der deutschen Schallplattenkritik - "Angola Soundtrack: The Unique Sound of Luanda 1968-1976" (Dieses Projekt wurde teilweise vom Goethe-Institut gefördert) und Gilles Petersons Nominierung zum Label des Jahres 2011.
 
In den letzten Jahren überquerte Analog Africa den Atlantik und wagte sich an Musikrichtungen, die von afrikanischer Folklore beeinflusst wurden. 2012 erschien „Diablos del Ritmo - The Colombian Melting pot 1960 - 1980”, eine Sammlung von obskuren kolumbianischen Liedern. Im Jahr 2014 ging die Reise tief in die nördlichen brasilianischen Gewässer weiter, wo zwei Sammlungen mit Mestre Cupijó entstanden, ausgehend von der wunderschönen Flussstadt Cameta und der Modernisierung des mystischen Siria-Stils aus Pará und die Veröffentlichung eines Albums mit dem Titel „The imaginary Soundtrack to a Brazilian Western Movie” des legendären Akkordeonspielers Camarão aus Caruarú (Pernambuco), der Mann, der dafür verantwortlich war, eine Horngruppe zur Forró-Musik hinzuzufügen.
 
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