Ausstellung
VERLÄNGERUNG DER AUSSTELLUNG: IMPLOSION: TRANS(RELACION)ANDO HUBERT FICHTE

Hubert Fichte
© Goethe-Institut

Das Werk einer Schlüsselfigur des deutschen literarischen Untergrunds der 1960er-Jahre kommt endlich nach Brasilien, mit Buchpräsentation und Ausstellung, die erotisch-ethnografische, von den Reisen des Schriftstellers durch Brasilien inspirierte Arbeiten zeigt

Fichte mochte Sex. Und Reisen. Er mochte insbesondere Brasilien und die Brasilianer. Hubert Fichte (1935-86), einer der kultigsten Schriftsteller Deutschlands, Rebell und Chronist der Untergrundwelt Hamburgs, erhält in mehreren Ländern eine Kunstausstellung und Veröffentlichungen seiner Werke, in Rio de Janeiro in der Zeit vom 27. November 2017 bis zum 19. Januar 2018. Die Schau findet im Centro Municipal de Arte Hélio Oiticica statt und wird am 25. November 2017 um 14 Uhr eröffnet. Die Veranstaltung zeigt Performances von Negro Leo und Gästen, dem Coletivo Bonobando und außerdem das Werk „Neyrótika“ von Hélio Oiticica.

Das internationale Großprojekt, das von Anselm Franke und Diedrich Diederichsen konzipiert und in Deutschland vom Haus der Kulturen der Welt in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut erstellt wurde, bringt das Erbe Fichtes in die Städte, die er selbst bereiste und über die er schrieb: Lissabon, Salvador, Rio de Janeiro, Dakar, New York, Santiago del Chile und andere. In Brasilien startet die Ausstellung „Implosão: Trans(relacion)ando Hubert Fichte“ [„Implosion: Hubert Fichte trans(relation)ieren“], die vom Philosophen Max Jorge Hinderer Cruz und dem Künstler Amilcar Packer kuratiert wird, ihre Tournee am 7. November in der Hauptstadt Bahias im Museu de Arte Moderna da Bahia und ist dort bis zum 17. Dezember zu sehen, ehe sie nach Rio de Janeiro weiterzieht.

In beiden Städten wird jeweils ein Buch lanciert, beides Schlüsselwerke zum Verständnis des Werks von Fichte: „Explosão. Romance da Etnologia“, von Marcelo Backes ins Portugiesische übersetzte Werk, erscheint beim Verlag Hedra. „Explosão“ wird am 28. November im Goethe-Institut São Paulo vorgestellt, gefolgt vom Kurzauftritt des Komponisten und Instrumentalisten Negro Leo und der Anwesenheit des Kritikers Diedrich Diederichsen.

Die Ausstellung „Implosão: Trans(relacion)ando Hubert Fichte“ zeigt Werke von zeitgenössischen Künstlern, insbesondere brasilianischen, die eingeladen wurden, in das Universum Fichtes einzutauchen und in neuen Werken auszuarbeiten, die im Kontrast zu älteren Werken stehen. Die Ausstellung hinterfragt die Sichtweisen, Positionen, Vorurteile und Standpunkte des libertären deutschen Dichters, Juden und Homosexuellen, der in Brasilien neue Verbindungen zu Minoritäten suchte, sowohl beim Besuch religiöser Kultstätten als auch öffentlicher Toiletten. Teilnehmer sind Ayrson Heráclito (BA), Coletivo Bonobando (RJ), Letícia Barreto (SP), Michelle Mattiuzzi (SP/BA), Negro Leo (MA/SP), Pan African Space Station (Südafrika) und Rodrigo Bueno (SP). Außerdem zeigt die Ausstellung Installationen und Werke aus dem Archiv von Hélio Oiticica, Leonore Mau und Alair Gomes, die im historischen Kontext auf einer Linie stehen mit der Sichtweise Fichtes.

Zusammen mit der Veröffentlichung des Werkes von Fichte auf Portugiesisch wird es auch eine gleichnamige Publikation zur Ausstellung geben, herausgegeben von den beiden Kuratoren der Ausstellung und der Forscherin Cíntia Guedes. Darin versammelt sind Texte, Gespräche und Interviews mit einigen der teilnehmenden Künstlern und Persönlichkeiten aus politischen und intellektuellen Kreisen Brasiliens, wie Indianara Siqueira, die Performerin und Essayistin Jota Mombaça, Mates Ah, die Fotografin und Filmregisseurin Vanessa Oliveira, der Anthropologe Sérgio Ferreti, Coletivo Bonobando, die Anthropologin und Theaterregisseurin Adriana Schneider und der Musiker Negro Leo.

In Salvador besteht zudem eine Verknüpfung mit dem Filmfestival XIII Panorama Internacional Coisa de Cinema, auf dem am 9. November vier Foto-Filme von Fichte und Leonore Mau auf den Kinoleinwänden zu sehen sein werden. Diese Vorführung wird realisiert mit der Unterstützung der S. Fischer Stiftung. Die Session wird begleitet durch eine weitere Vorstellung des Buches „Explosão. Romance da Etnologia“, mit einer Lesung durch Coletivo Bonobando.

ÜBER HUBERT FICHTE (* 21. März 1935 in Perleberg/Deutschland - † 8. März 1986 in Hamburg/Deutschland) – Deutscher Schriftsteller, bi-/homosexuell, mit jüdischem Vater, aufgewachsen während des Zweiten Weltkriegs, ist eine Schlüsselfigur der deutschen Untergrundliteratur der 1960er-Jahre und wird immer wieder in Zusammenhang mit der Beat Generation in Verbindung gebracht. Nach dem Erfolg seines Romans „Die Palette“ (1968) entschloss sich Fichte, die Welt auf den Spuren der afrikanischen Diaspora zu bereisen, was ich durch den Senegal, Benin, Togo, Haiti, die Dominikanische Republik, Granada, Venezuela, die USA und insbesondere nach Brasilien brachte. Sein 18bändiger Roman- und Essayzyklus „Die Geschichte der Empfindlichkeit“ blieb unvollendet. Fichte blieb, die letzten Jahre seines Lebens mit HIV/AIDS, hauptsächlich in Hamburg und starb 1986 nach gesundheitlichen Komplikationen.

Brasilien bereiste er auf drei längeren Reisen in den Jahren 1969, 1971-72 und 1981-82, war insbesondere in Rio de Janeiro, Salvador und São Luís, und entwickelte dabei die von ihm sogenannte „experimentelle Anthropologie“ oder „Ethnopoesie“. Fichte, der als polemischer Schriftsteller gilt, hat der literarischen Welt seinen Beitrag durch ein beeindruckendes Kompendium an Forschungsarbeiten über die afro-amerikanischen Religionen in Brasilien, wie beispielsweise Candomblé und Tambor de Mina, hinterlassen, und zugleich fertigte er umfangreiche Aufzeichnungen zur homosexuellen Unterwelt in den brasilianischen Metropolen zur Regierungszeit des Militärs. Aus dieser komplexen Melange entsteht eine „andere“ Poesie, eine „andere“ Ethnografie, eine „andere“ Form des Journalismus und politischen Kommentars; ein großartiges Werk, das es zu entdecken gilt und gleichzeitig „andere Lesarten“ einfordert und eine „trans-relationale“ Herausforderung für den heutigen Leser darstellt, insbesondere für den brasilianischen Leser im Jahre 2017.

ÜBER DAS BUCH – „Explosion. Roman der Ethnologie“ ist einer der zentralen Romane der „Geschichte der Empfindlichkeit“ Fichtes. Das Buch fasst seine Reisen und Abenteuer in Brasilien zusammen – Rio de Janeiro, Salvador, São Luís, Recife, Belém, Manaus -, auf denen er Kultstätte, spirituelle Mütter, bekannte Anthropologen, öffentliche Toiletten, damalige Kinos für Homosexuelle, enge Gassen und dunkle Plätze aufsuchte. In Brasilien bringt der Verlag Hedra die erste portugiesische Ausgabe auf den Markt, übersetzt vom Schriftsteller, Professor, Übersetzer und Literaturkritiker Marcelo Backes.

ÜBER DAS PROJEKT – Das internationale Großprojekt mit dem Titel „Hubert Fichte: Liebe und Ethnologie“ wurde konzipiert von Anselm Franke, Kurator des Bereichs Bildende Kunst des HKW, und vom Schriftsteller und Kritiker Diedrich Diederichsen; beide gemeinsam sind verantwortlich für die Künstlerische Leitung. Die Ausstellung wurde zunächst am 23. September 2017 in Lissabon in Portugal eröffnet. Nach dem Aufenthalt in Brasilien wird sie nach Chile, in den Senegal und in die USA weiterziehen und 2019 in Deutschland ihren Abschluss finden. Jeder Ausstellungsort trägt zum Gesamtprojekt teil und hat eigene Kuratoren vor Ort, so dass individuelle Ausstellungen zu sehen sind, die die lokalen Zusammenhänge berücksichtigen und die Eigenarten der Schriften Fichtes in Verbindung mit der jeweiligen Stadt setzt.

 „Hubert Fichte: Liebe und Ethnologie“ ist ein Projekt des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) Berlin und dem Goethe-Institut, in Zusammenarbeit mit der Forberg-Schneider Stiftung, der S. Fischer Stiftung und dem S. Fischer Verlag, und institutioneller Unterstützung des Museu de Arte Moderna da Bahia, das mit dem Instituto do Patrimónia Artístico e Cultural da Bahia (IPAC) und der Secretaria de Cultura do Governo do Estado da Bahia (SecultBA) verbunden ist und der Secretaria Municipal de Cultura der Stadt Rio de Janeiro.

 
„IMPLOSION: TRANS(RELACION)ANDO HUBERT FICHTE”
GELADENE KÜNSTLER und AUFTRAGSARBEITEN
 
AYRSON HERÁCLITO (Macaúbas, BA) – Visueller Künstler, Kurator und Professor, Doktor in Kommunikation und Semiotik an der Pontifícia Universidade Católica in São Paulo (PUC-SP) und Master in Visueller Kunst an der Universidade Federal da Bahia (UFBA). Professor am Centro de Artes, Humanidades e Letras der Universidade Federal do Recôncavo da Bahia (CAHL/UFRB). Seine Werke mischen Installation, Performance, Fotografie und Audiovisuelles, thematisieren immer wieder Elemente der afro-brasilianischen Kultur und die Verbindungen zwischen Afrika und der Diaspora in Amerika. Sein Oeuvre wurde in Bahia und auf internationalen Festivals und Biennalen in Belgien, Angola und Portugal ausgestellt und prämiert. Er war Chef-Kurator der 3. Biennale in Bahia. Seine Werke sind in Beständen in Brasilien und im Ausland zu finden.
WERK: Entre o visível e o dizível [Zwischen dem Sichtbaren und dem Sagbaren] (Fotografie und Video) – Das unbändige Verlangen Hubert Fichtes, die Geheimnisse der Rituale des Candomblé in Brasilien aufzudecken, motiviert zu einer zeitgenössischen künstlerischen Produktion, welche die Spannungen und Verhandlungen zwischen unterschiedlichen sozialen Schichten in Bahia in den 1970er-Jahren aufzeigt.

COLETIVO BONOBANDO (Rio de Janeiro, RJ) – 2014 gegründete Gruppe autonomer Künstler. Ihre Mitglieder kommen aus verschiedenen Stadtvierteln Rio de Janeiros und weisen unterschiedliche Ausbildungen, Lebensalter, Erlebnisse und Erfahrungen vor. Die Gruppe möchte durch die Besetzung von Räumen die Stadt vernetzen: Straße, Gassen, Plätze und auch Theater. Mithilfe eines Netzwerkes arbeitet Bonobando an der Erschaffung eines kollektiven Wissens, wobei sie prägende Fragen des aktuellen Brasiliens aufgreifen und die Grenzen zwischen Ästhetik und Politik verschieben.
WERK: (Des)aprendendo Hubert Fichte [Hubert Fichte (ver)lernen] (szenische Performance und Installation) – Präsentiert aus Szenen, Aktionen und Installationen zusammengesetzte Situationen, die das Werk Hubert Fichtes auf entkolonialisierende Weise berühren.

LETÍCIA BARRETO (Sorocaba, SP) – Als Stipendiatin der Stiftung Rotary International studierte sie Bildende Kunst am Istituto Lorenzo de Medici in Florenz, Italien. Dort belegte sie Kurse zur Ausbildung und Spezialisierung für Professoren in Bildender Kunst. Sie machte ihren Master in Visueller Kunst an der Universidade in Évora, Portugal. Ihr künstlerisches Werk findet verschiedene Ausdrucksformen, insbesondere im Gemälde, der Zeichnung, der Fotografie, der visuellen Analogie, in der Intervention mit Objekten und der Stadt. Seit 1992 präsentiert sie ihre Werke in Einzel- und Sammelausstellungen, die schon in Brasilien, Italien, den USA, Ecuador und Portugal zu sehen waren. 2007 emigrierte sie auf Einladung von Nextart nach Lissabon, wo sie sechs Jahre lang arbeitete. Von 2013 bis 2016 koordinierte sie das Projekt Nextart Brasil in Sorocaba, São Paulo. 2017 kehrte sie nach Portugal zurück, um ihr künstlerisches Werk und ihre Tätigkeit als Kunsterzieherin fortzusetzen.
WERK: Entre torres de marfim e deuses de ébano [Zwischen Elfenbeintürmen und Göttern aus Ebenholz] (Gemälde) – Neben der Erforschung des Rassismus in seiner historischen Ausprägung interessiert sich die Künstlerin in diesem Kontext für die Rolle des „Weiß-Seins“. In ihrem Werk verweist die chemische Reaktion des Chlors mit dem Stoff metaphorisch auf ein deutlich ethnozentrisches „Weißeln des Denkens“. Das Merkmal des Vorurteils, so wie das des Chlors, ist tiefgründig und permanent. Im Prozess des Bleichens, der Depigmentierung der Oberflächen, versucht die Künstlerin, die einen Ausdruck Fichtes gebraucht, „zu den tieferen Schichten des Ich“ zu gelangen, indem sie die eigene weiße Identität und den Rassismus untersucht, die sie von der Gesellschaft geerbt hat, in die sie hineingeboren wurde und in der sie lebt, und außerdem den institutionalisierten Rassismus, der strukturell in seiner sozialen Ausbildung in die Kultur und die Gewohnheiten des Alltags eingedrungen ist. Ihre Gemälde entstanden nach historischer Fotografien, auf denen die Ausdrucksformen des Exotischen/Erotischen offensichtlich sind. Wer ist – im Diskurs über das Typische aus Bahia – wirklich der „andere“?

MICHELLE MATIUZZI (Geboren in São Paulo, SP, lebt und arbeitet in Salvador, BA) – schwarze Performerin und Schriftstellerin. 2017 im Rahmen der documenta 14 Teilnehmerin am Programm CAPACETE in Athen.
WERK: Whitenografy (Video-Performance) – Ein Prozess, der mit der Erfahrung als Künstlerin in Residence in Athen, Griechenland, beginnt und als Background die documenta 14 aufweist. Es handelt sich um den Wunsch, Narrationen und Bilder zu schaffen, die auf die ästhetischen, ethischen und politischen Paradigmen des Weiß-Seins hinweisen, als Teil einer Studie zu Referenzzwecken zu diesem Thema.

NEGRO LEO (Geboren in Pindaré-Mirim, MA, lebt und arbeitet in São Paulo, SP) – Komponist und Musiker, veröffentlichte bislang acht CDs. In den Jahren 2014 und 2015 veröffentlichte er die CDs „Ilhas de Calor“ und „Niños Heroes“, die ihm Besprechungen in der New York Times und dem nordamerikanischen Playboy einbrachten und ihn auf die angesehenen Bühnen der Welt führten, wie beispielsweise das Cafe Oto und das Counterflows Festival. Er komponierte die Filmmusik von „Intuito“ von Gregorio Gananian.
WERK: Coisado [Sammelsurium] (Ton-Installation) – Die ausgestellte Ton-Installation ist Ergebnis von Tönen, die in öffentlichen und privaten Orten aufgenommen wurden. Der Titel „Coisado“, ein gängiger Begriff in mehreren Regionen Brasiliens, bezieht sich auf die Auswirkungen einer „Sache“ (im magischen Sinne) über einen Gegenstand oder jemanden, auf etwas, auf den wir den Untersuchungsgegenstand anwenden wollen. Der Künstler hat Tonaufnahmen eines Bumba-meu-boi-Festes, den Trommeln tambores de crioula, urbane Töne aus São Luís (MA) und Aufnahmen eines Chors in geschlossenem Ambiente benutzt und diese Töne in eine Schnittstelle eingegeben, die sie simultan spielbar macht durch eine Instrumentengruppe, die ihrerseits aus konventionellen und nicht-konventionellen Instrumenten wie Piano und Kassettenspieler zusammengestellt ist. So wie die normativen Aspekte der Sprache unbewusst bei der Anwendung assimiliert werden, ist die Absicht in diesem Werk, dem Betrachter das Ergebnis der sonoren Untersuchung durch die imaginäre und magische Nutzung des Objekts heranzutragen. Die Wahl der Untersuchung von kulturellen Manifestationen der schwarzen Diaspora und folglich seiner sonoren Imagination entsteht aus dem Traum des Autors heraus. All das hervorgegangen durch magische Prozesse.

PAN AFRICAN SPACE STATION (Südafrika) – Gegründet 2008 durch die Internetplattform Chimurenga (http://www.chimurenga.co.za/) ist die Pan-Afrikanische Space Station (PASS) ein Periodikum, ein Studio für Radio in Echtzeit, ein Ort für Performance und Ausstellung; eine Plattform für Forschung und lebendiges Archiv und zudem ein Internet-Radiosender.
WERK: Refavela: Brazil at FESTAC ´77 (Podcast) – Der Podcast ist eine Erkundung der Teilnahme Brasiliens am 2. World Black and African Festival of Arts and Culture (FESTAC ´77), das im Januar und Februar 1977 in Lagos, Nigeria, stattfand. FESTAC ´77 wird als wichtiger Moment für den Prozess Brasiliens verstanden, „afrikanisch zu werden“, und das Werk untersucht die Auswirkungen dieser Veranstaltung anhand vorhandener Aufnahmen wie beispielsweise die Platten „Refavela“ von Gilberto Gil und „Bicho“ von Caetano Veloso.

RODRIGO BUENO (Campinas, SP) – Erster Künstler des Ateliê Mata Adentro, ein Schuppen im Stadtviertel Lapa in São Paulo, wo sich verschiedene kreative Prozesse abspielen, welche die Abfälle der Stadt sammeln und in Milieus, Treffen, Gemälde und Gärten umformen, die von der Kontinuität des Lebens, der Achse, die alles zusammenhält, und der sich im ständigen Wandel begriffenen Kultur berichten. Der Künstler koordiniert die Gestaltung dynamischer Grünflächen, die sich im Recycling von Materialien, bei Treffen, beim Anbau, dem Ritual und der Feier im Goethe-Institut, in Einheiten des SESC und hauptsächlich in seinem Atelier stattfinden. Er nahm Teil an verschiedenen Residenzprogrammen an verschiedenen Orten der Welt, war 2008 Gast der Biennale in São Paulo und hatte Ausstellungen in angesehenen brasilianischen Einrichtungen und Galerien und Institutionen in Brüssel, London, New York, San Francisco, Paris, Buenos Aires, Bogotá und Lima.
WERK: Rebentos [Triebe] (Installation) – Kosmische Achse des zentralen Raums im Erdgeschoss. Turbulente Verschiebungen legen sich. Triebe umkreisen schwebend den Raum. Als Erweiterung eine Karte der Spannungen. Boden, Wände und Dach – die herausgeforderte Zeichnung. Deswegen. Leiter der Handlung. Was Grenze von Territorium, Teilung und Angst war, entpuppt sich jetzt als Öffnung – Bewegung und Möglichkeit. Werkzeuge von Ogum, Iansã und Ossain entsprießen aus Holz, Eisen und Feuer. Dynamische Potenz. Anrufung der Ahnen. Der Trieb wird jetzt als freies Objekt geboren, transzendent in neuer Funktion. Reflex.

 
IMPRESSUM
Kuratoren: Amilcar Packer und Max Jorge Hinderer Cruz
Geladene Künstler: Ayrson Heráclito (BA), Coletivo Bonobando (RJ), Letícia Barreto (SP), Michelle Mattiuzzi (SP/BA), Negro Leo (MA/SP), Pan African Space Station (África do Sul) und Rodrigo Bueno (SP)
Historische Werke: Alair Gomes, Hélio Oiticica und Leonore Mau
Koordination der Produktion: Luisa Hardman
Koproduktion: Cintia Guedes
Realisierung: Haus der Kulturen der Welt und Goethe-Institut
Zusammenarbeit: Forberg-Schneider Stiftung und S. Fischer Stiftung

 
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN – SALVADOR
Ort: Museu de Arte Moderna da Bahia (MAM-BA) (Av. Contorno, s/n – Solar do Unhão)
Eröffnung: 7. November 2017, um 18 Uhr
Mit Performances von: Michelle Matiuzzi, Negro Leo und Gästen, Coletivo Bonobando
Ausstellung des Werks “Neyrótika” von Hélio Oiticica
Ausstellungsdauer: 8. November bis 17. Dezember 2017
Eintritt frei | Altersfreigabe ab 18
Institutionelle Unterstützung: Museu de Arte Moderna da Bahia/ Instituto do Patrimônio Artístico e Cultural da Bahia/ Secretaria de Cultura do Governo do Estado da Bahia

VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN – RIO DE JANEIRO
Ort: Centro Municipal de Arte Hélio Oiticica (Rua Luís de Camões, 68 – Centro)
Eröffnung: 25. November 2017, um 14 Uhr
Mit Performances von: Negro Leo und Gästen, Coletivo Bonobando
Ausstellung des Werks “Neyrótika” von Hélio Oiticica
Ausstellungsdauer: 27. November 2017 bis 19. Januar 2018
Eintritt frei | Altersfreigabe ab 18
Institutionelle Unterstützung: Centro Municipal de Arte Hélio Oiticica/ Secretaria de Cultura da Prefeitura do Rio de Janeiro

VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN – SÃO PAULO
Fest anlässlich der Lancierung des Buches “Explosão. Romance da Etnologia” mit Kurzauftritt von Negro Leo
Ort: Goethe-Institut São Paulo (Rua Lisboa, 974 – Pinheiros)
Datum: 28. November 2017, um 19 Uhr
Eintritt frei


ASSESSORIA DE IMPRENSA
Salvador: Marcatexto – www.marcatexto.com.br
Paula Berbert – 71 99127 7803 | paula@marcatexto.com.br
Rio de Janeiro: Escrita Comunicação – www.escritacomunicacao.com.br
Júnia Azevedo – 21 2122 3029 / 99124 6358 | junia@escritacomunicacao.com.br
Bernardo Moura – 21 99110 2615 | bernardolmoura@gmail.com
São Paulo: Goethe-Institut
Simone Malina – 11 3296 7000 | simone.malina@saopaulo.goethe.org
 

Details

Preis: Eintritt Frei