Dekonstruktion archäologischer und ethnographischer Objekte in der zeitgenössischen Kunst
Am 29., 30. und 31. Oktober findet der 20. Internationale Kunstlehrstuhl der Bibliothek Luis Ángel Arango statt („Cátedra Internacional“). Zu diesem Anlass wurde die deutsche Kunsttheoretikerin Susanne Leeb eingeladen und ihr Thema ist: „Dekonstruktion archäologischer und ethnographischer Objekte in der zeitgenössischen Kunst“ (Undoing Ethnographic and Archaeological Objects in Contemporary Art).
Organisiert wird die Veranstaltung durch die Fundación de Amigos de las Colecciones de Arte und der Kulturabteilung der Banco de la República Colombia zusammen mit dem Goethe-Institut.
Die Professorin und Doktorin Susanne Leeb hat in Köln Kunstgeschichte, Philosophie und deutsche Literatur/Germanistik studiert. Ihren Doktortitel hat sie 2007 mit der Dissertation "Die Kunst der Anderen: 'Weltkunst' und die anthropologische Konfiguration der Moderne" an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder erlangt. Aktuell ist sie als Professorin an der Leuphana-Universität in Lüneburg tätig und beschäftigt sich mit Themen wie dem globalen Süden in der Kunsttheorie, Geschichte marxistischer Kunst, postkolonialer Theorie, der theoretischen Ästhetik Adornos oder der feministischen Kunst der 70er Jahre.
Im Rahmen der diesjährigen Internationalen Kunstlehrstuhls der Bibliothek Luis Ángel Arango sind folgende Veranstaltungen mit ihr geplant:
29.10.2018
Nicht berühren – Museen und ihr Missbehagen (Don’t touch - Museums and their discontents)
In dieser Vorlesung wird die narrative Hegemonie in Museen als Ausgangspunkt für die Einordnung von Gegenständen als Kunstwerk oder Artefakt thematisiert. Dabei soll die Rolle des Nationalstaats als Einfluss auf die Produktion von Museumsobjekten diskutiert werden und die Deutungshoheit bei der Trennung des Begriffs des „Modernen“ und des „Traditionellen“. Die Lesung analysiert dabei einige Implikationen museologischer Standards und gibt- bezogen auf Dekolonisierungstheorien - einen Überblick über aktuelle künstlerische Praktiken und Methoden, die Versuchen neue Herangehensweisen zu entdecken.
30.10.2018
Colonial Gothic in der modernen Kunst (Colonial Gothic in Contemporary Art)
In der zweiten Vorlesung wird das Videos "Heat Archer" (2013) des Künstlers Uri Nir (Tel Aviv) kontextualisiert. Das Video wurde im Rockefeller Museum in Jerusalem gedreht, das in den 1920er Jahren während des britischen Mandats in Palästina als archäologisches Museum errichtet wurde. Dabei wird die Archäologie auch psychoanalytisch diskutiert. Ausgehend von Nirs Arbeit wird eine Theorie des "Nicht-Gegenstands" entwickelt, wie sie in psychoanalytischen Theorien formuliert ist.
31.10.2018
Nationales Forum – Susanne Leeb im Gespräch mit Gästen
Gespräch mit Susanne Leeb über die aktuelle Atmosphäre in der nationalen Kunstszene
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