Ein Film von Harun Farocki
Regie: Harun Farocki
Deutschland, 1983
26 Min.
Originalformat: 16mm
Einer der denkwürdigsten Momente, die ich mit Harun erlebte, war, als er mir bei einem gemeinsamen Spaziergang durch New York, vorbei an der St. Patrick's Kathedrale, erzählte, dass Kafka nie in den Vereinigten Staaten gewesen sei. Man muss nicht an einem Ort gewesen sein, um über ihn zu schreiben. Vielleicht nicht einmal, um ihn zu inszenieren, wie es in diesem Film der Fall ist, der sich mit der für das Schauspiel, insbesondere im Probenprozess, so zentralen Wiederholung beschäftigt. In den beiden geprobten Szenen (eine davon mit Harun als Schauspieler) von denen eine der beiden fünf Monate später inszeniert wird, kann man zum einen nachvollziehen, wie Ideen sich vergegenständlichen und andererseits, als wie unabwägbar sich das Zusammenspiel von Verhalten und Filmaufnahmen gestaltet; wie sich das Fortschreiten der Zeit in Sprache und Gestik gleichermaßen ausdrückt.
Die Filmvorführung wird im Rahmen des Festivals K. in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Kulturforum Belgrad, dem Tschechischen Zentrum Belgrad, dem Kulturzentrum Belgrad und EUNIC Serbien durchgeführt. Alle Programme sind kostenlos.
Zurück