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New Stages South East – Mit Theater Oberhausen
Neues Festival für junge Dramatik aus Südosteuropa

Neues Festival für junge Dramatik aus Südosteuropa
© Goethe-Institut

Vom 20.–23. April 2023 präsentiert das Theater Oberhausen in Partnerschaft mit dem Goethe-Institut im Rahmen des „Festivals New Stages South East“ neue dramatische Texte aus Südosteuropa.

Junge Autor:innen aus Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Rumänien, der Republik Moldau, Serbien und Zypern haben in den letzten zwei Jahren im Rahmen des Goethe-Institut Projekts New Stages South East Texte für ein Theater der Zukunft geschrieben. Die Kraft des Theaters erforschend, sind bemerkenswerte Texte einer neuen Generation entstanden. Als Mentorinnen und Mentoren waren Ana Konstantinović, Cristian Popescu, Christos Georgiou, Dea Loher, Dragan Komadina, Gerhild Steinbuch, Ivana Sajko, Ivor Martinic, Jens Hillje, Maria Milisavljević, Promodromos Tsinikoris, Rebekka Kricheldorf, Tanja Sljivar und Ulrike Syha beteiligt.

Zwischen Krieg und Krise, Aufbruch und Zusammenhalt bildet Europa heute ein komplexes Mosaik. Wie zeigen sich die gesellschaftlichen Umbrüche der letzten Jahrzehnte in der Dramatik von heute? Welche Wirkmacht hat das Theater im Spiegel nationalistischer Strömungen und komplexer Vergangenheiten? Welche Theaterformen entstehen aus der Vielfalt der Regionen Südosteuropas?

Eine Jury bestehend aus Dr. Kathrin Mädler (Intendantin, Theater Oberhausen), Berit Wohlfarth (Fachbereich Theater und Tanz, Goethe-Institut), Dominika Široká (Dramaturgin, Nationaltheater Mannheim), Hunor von Horváth  (Leiter der deutschen Abteilung am Nationaltheater Sibiu / Hermannstadt) und Maximilian Löwenstein (Dramaturg, Schauspiel Essen ab 2023/2024) hat nun die bemerkenswertesten Texte prämiert und in einer Shortlist zusammengefasst. Folgende Texte hob die Jury besonders hervor:

ACID von Asja Krsmanović
Einlegen und erinnern; konservieren und festhalten, vergessen und sterben: In ACID sucht eine Familie in einer immer schneller werdenden Zeit Orientierung in vergangenen Traditionen. „Woran können wir uns festhalten?“ fragt Asja Krsmanovićs Text, zwischen Nostalgie und Zukunft mäandernd, und schafft so einen berührenden Umriss unserer zerrissenen Gegenwart.

A CELEBRATION OF LONELINESS von Katerina Georgieva
Mit großer Lebendigkeit und Beobachtungsgabe beschreibt Katerina Georgieva das Leben von fünf Frauen, die in ihrer Einsamkeit miteinander verbunden sind. Sprachlich-formell geschickt mit der Isolation und dem Zusammenhalt der fünf Protagonistinnen spielend, entsteht eine feministische Textpartitur, die vor Humor und Detailliebe strotzt und sich gleichzeitig verwundbar zeigt – und so der spannenden Ambivalenz des Titels mehr als gerecht wird.

DARKNESS ON THE EDGE OF TOWN von Dario Bevanda
Dario Bevanda legt in einer klugen Dramaturgie die (Nicht-) Aufarbeitung des Jugoslawienkriegs frei und verwebt die Ebenen vergangenen Kriegsalltags mit der Perspektive der gegenwärtigen Generation. In der persönlichen Aufarbeitungsarbeit der beiden Antagonistinnen liegt viel Spielpotential, gleichzeitig bewegt die Geschichte durch ihre unmittelbare und schmerzhafte Aktualität.

GENERATION LOST von Greg Liakopoulos
Greg Liakopoulos (& Kollektiv) beschreibt mit großer Beobachtungsgabe sowie einer bildlichen, humorvollen und musikalischen Sprache die Geschichten seiner Generation – der griechischen „Millennials“. Dabei trifft Liakopoulos einen fast liebevollen, aber nie gleichgültigen oder sarkastischen Ton, um die ermattete Sinnsuche der „Generation Y“ und ihr Schlingern zwischen politischer Haltung und privatem Rückzug vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise erlebbar zu machen.

I CAN ONLY FALL ASLEEP IF I IMAGINE IT IS SNOWING von Teona Galgotiu
Autorin Teona Galgotiu nimmt ihr Publikum mit in eine Welt, die auf die Apokalypse wartet, aber bereits in einem poetisch-surrealen Jetzt angekommen ist, das unserer Welt erschreckend ähnelt. Mit großer sprachlicher wie imaginativer Kraft wird das Ende der Welt anhand einer ganz konkreten Familie spielerisch denkbar - humorvoll, unsentimental und darin sehr berührend.

In Werkstattinszenierungen, Stückentwicklungen und szenischen Lesungen, mit Disco und Diskurs, wird das zeitgenössische Theater Südosteuropas im April als mehrtägige Werkschau am Theater Oberhausen in Partnerschaft mit dem Goethe-Institut und in Kooperation mit dem Studiengang Schauspiel der Folkwang Universität der Künste erlebbar. Neben den fünf prämierten Texten werden weitere Texte, die im Rahmen von New Stages South East entstanden sind, vorgestellt.

Das Werk When the music stops... der zyprischen Dramatikerin Melina Papageorgiou gehört zu den ausgewählten Stücken, die beim Festival im Theater Oberhausen präsentiert werden. Das Stück entstand in einer NSSE-Workshopreihe mit dem Thema „Schuld und Scham“, die 2021–2022 in Nikosia unter der Leitung von Ulrike Syha stattfand. Es besteht aus sechs unabhängigen Szenen, die sich alle mit einem Thema beschäftigen: Gewalt.

Melina Papageorgiou wird im April 2023 am New Stages South East Festival im Theater Oberhausen teilnehmen, wo ihr Werk als szenische Lesung präsentiert wird.

© Goethe-Institut Zypern

Um die New Stages South East-Autor:innen auch nachhaltig in der deutschsprachigen Theaterlandschaft zu verankern, finden in den Spielzeiten 2023/2024 und 2024/2025 Ur- und Erstaufführungen am Theater Oberhausen, am Theater Essen und am Nationaltheater Mannheim statt.
 

New Stages South East
Festival vom 20. April – 23. April 2023 am Theater Oberhausen

Federführendes Goethe-Institut New Stages South East:
Goethe-Institut Rumänien, Dr. Joachim Umlauf (Institutsleiter)

Künstlerische Leitung New Stages South East Festival am Theater Oberhausen:
Laura Mangels (Dramaturgin)

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