28 Zyprer erzählen ihre Geschichte: Berichte und Fotografien von einer geteilten Insel
Zwischen 2015 und 2018, während der Wiedervereinigungsgespräche und nach deren Scheitern, besuchte die deutsche Fotografin Lisa Fuhr Zyprer auf der gesamten Insel und fotografierte sie in ihrer natürlichen Umgebung. Diese intimen Fotografien und die begleitenden ausführlichen Gespräche geben Aufschluss über das heutige Leben in Zypern. „Ich war schon immer daran interessiert, über das hinauszuschauen, was im Ausland ins Auge fällt", so Fuhr. Die Gefühle der Zyprer auf der ganzen Insel und ihre individuellen Lebensgeschichten in einem ambivalenten, geteilten Land finden somit in dieser Ausstellung besondere Beachtung.
Zur feierlichen Ausstellungseröffnung am 15.5. um 19 Uhr wird Lisa Fuhr ihr Buch We are Cypriots – Wir sind Zyprer vorstellen.
Das Podiumsgespräch mit Lisa Fuhr wird Klaus Hillenbrand, Berliner Journalist in der Tageszeitung (taz) führen. Hillenbrand verfasste ein ausführliches Vorwort für Fuhrs 400-seitige Chronik. Er zeichnet die historischen und zeitgenössischen sowie die sozialen und politischen Entwicklungen nach, die diese Insel und die Zyprer bis heute tief geprägt haben.
Fuhrs Chronik führt uns hinter die Kulissen und teilt persönliche Geschichten, die offizielle Narrative oft ignorieren. Es werden dort neben den 28 Interviews und persönlichen Berichten in Deutsch und Englisch auch 110 Farbabbildungen dargestellt.
Foto: Christian Topp
Lisa Fuhr erwarb ihren Master-Abschluss in Anglistik und arbeitete zwölf Jahre für das Goethe-Institut in verschiedenen Funktionen, u.a. als Kulturkoordinatorin in Mexiko-Stadt. Später arbeitete sie freiberuflich an Projekten im Bereich Kultur und Sprache, zum Beispiel an Übersetzungen für Film und Fernsehen, sowie an verschiedenen Fotoprojekten in Süditalien, Mexiko und Georgien.
Veröffentlichungen:
2005: Mein Laden – mein Leben, München-Verlag: 21 Portraits von 21 Münchner Ladenbesitzer
2014: Tiflis – Leben in einer neuen Zeit. 34 Portraits. icon Verlag
Foto: Detlef Werth
Klaus Hillenbrand ist Leiter von taz.eins, einem Ressort, das die Seite eins und die Schwerpunktseiten bei der Tageszeitung (taz), einer renommierten überregionalen deutschen Tageszeitung plant und produziert. Hillenbrand ist ein ausgesprochener Zypern-Kenner: In den Jahren 1984/85 und 1989/90 arbeitete er hier als freier Journalist. Er besucht die Insel weiterhin regelmäßig und kommentiert für die taz Ereignisse und Entwicklungen in Zypern. Hillenbrand ist Autor mehrerer Bücher, darunter Ethnische Konflikte im urbanen Raum: Das Beispiel Nikosia (Berlin 1994) und Cypern: Aphrodites geteilte Insel (München 1990), sowie von zahlreichen Sachbüchern über den Nationalsozialismus und die Verfolgung von Juden. Klaus Hillenbrand lebt in Berlin.
Zurück