Online Gespräch Gespräch mit Rhea Thönges-Stringaris

Ein schwarz-weißes Foto. Von links nach rechts Rudolf Bahro, Joseph Beuys und Rhea Thönges-Stringaris sitzen auf einer Bühne. Im Hintergrund erkennt man den hinteren Teil eines Flügels. © Archiv Rhea Thönges-Stringaris

Do, 07.10.2021

19:00 Uhr

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Social Sculptures

Anfang der Siebziger Jahre, als in Griechenland die Junta regierte, traf die Kunsthistorikerin Rhea Thänges-Stringaris auf der documenta in Kassel Joseph Beuys. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine intensive Zusammenarbeit und Freundschaft. Sie ist die erste, die in Griechenland über Beuys schrieb, im Magazin Zygros wurde 1974 ihr Artikel über den deutschen Künstler Beuys veröffentlicht.

Marina Christodolidou spricht mit Rhea Thönges-Stringaris über ihre Zusammenarbeit und Freundschaft mit Joseph Beuys.

Rhea Stringaris wurde 1934 in Athen geboren. 1952 machte sie in Athen ihr Abitur und studierte von 1954 bis 1959 Klassische Archäologie und Kunstgeschichte in Bonn und München. 1960 wurde sie in Bonn bei Ernst Langlotz mit der Arbeit Das Griechische Totenmahl promoviert. Von 1961 bis 1974 war Thönges-Stringaris an den Staatlichen Kunstsammlungen in Kassel tätig, trat 1972 der deutschen Bewegung Direkte Demokratie e. V. bei, und befreundete sich im selben Jahr mit Joseph Beuys, mit dem sie in der Folgezeit zusammenarbeitete.

Im Jahr 1977 arbeitete Thönges-Stringaris an der Vorbereitung der Ausstellung documenta 6 in Kassel mit sowie an Beuys' 100-Tage-Anwesenheit, bei der dieser in einem Tagungsraum der Free International University, in direkter Nachbarschaft zur Honigpumpe am Arbeitsplatz, mit den Besuchern über seinen Erweiterten Kunstbegriff, die Soziale Plastik und eine direkte Demokratie diskutierte. Im selben Jahr gründete Thönges-Stringaris eine Außenstelle der FIU in Kassel. 1979 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Bündnisses Die Grünen. Zwischen 1981 und 1987 war sie Mitglied im Aufsichtsrat der documenta und arbeitete an Beuys' Aktion 7000 Eichen mit. In den Jahren 1989-1994 arbeitete sie für die gemeinnützige Organisation FIU Forschungsinstitut in Kassel. Am FIU-Forschungsunternehmen, einer gemeinnützigen GmbH in Kassel, wirkte sie von 1989 bis 1994 mit. Nach dem NATO-Beschluss, Serbien im Kosovo-Krieg zu bombardieren, trat sie 1999 aus der Grünen Partei aus. Seit 2003 ist Thönges-Stringaris Mitglied im Kuratorium der Stiftung 7000 Eichen und seit 2006 Mitglied im Kuratorium Mehr Demokratie.

Rhea Thönges Stringaris lebt in Kassel und in Athen.

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