ÜBER DAS PROJEKT
Die Residenz Afronteriza 2025 ist ein Programm, das sechs künstlerische Projekte begleitet, die sich auf Forschung und Kreation im Bereich der darstellenden und performativen Künste konzentrieren. Das Programm richtet sich speziell an Künstler*innen afrikanischer Abstammung, Migranten und rassifizierte Künstler und bietet einen sicheren und gemeinschaftlichen Raum für künstlerische Erkundung und interkulturelle Verbindungen.
Das von Espacio Afro und Osikán - Vivero de Creación e Imaginación Social koordinierte Programm umfasst Aktivitäten wie öffentliche Präsentationen, Workshops und Kooperationen, die den Austausch fördern und verschiedene kreative Praktiken sichtbar machen. Die ausgewählten Projekte werden Teil des Programms des Festivals Conciencia Afro sein (Oktober 2025).
Die Residenz Afronteriza 2025 entwickelt sich in Zusammenarbeit mit Tejiendo Raíces, einer Initiative zur Entwicklung eines lebendigen Archivs afrodescendenter Erinnerung und Kultur in Spanien. Dieses Archiv soll ein lebendiger und dynamischer Speicher sein, der die historische und kulturelle Identität der Menschen afrikanischer Abstammung in Spanien bewahrt, rechtfertigt und feiert.
Die Ausgabe 2025 konzentriert sich auf den Dialog zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, das Archiv gilt als Ausgangspunkt für künstlerisches Schaffen. Die folgenden Fragen haben die Künstler*innen bei ihren Forschungsprojekte geleitet:
- Wie kann man mit lebenden Archiven arbeiten?
- Wie kann man historische Dokumente in performatives und künstlerisches Material umwandeln?
- Wie kann man die historischen und kulturellen Identitäten der Menschen afrikanischer Abstammung in Spanien durch Kreation rechtfertigen?
Die beteiligten Künstler:innen nutzen Performance, Installation, kollaborative Formate und kritische Narrative, um neue Perspektiven auf das afrodescendente Erbe in Spanien zu eröffnen – mit dem Ziel, die Sichtbarkeit, Anerkennung und kulturelle Selbstrepräsentation afrodescendenter Menschen zu stärken.
ÜBER DIE KÜNSTLER*INNEN
Im Rahmen der Residenz Afronteriza 2025 wurde folgende Künstler*innen ausgewählt:
Yola Balanga
Projekt: BAKAMA: Geistesanspruch - „Wir sind schon immer hier gewesen“.
Multidisziplinäre Künstlerin, geboren in Luanda, Angola. Ihre Arbeit umfasst Performance, Malerei und Fotografie zur Erforschung des schwarzen Körpers, des Spirituellen, des Territoriums und der Natur. Sie hat an internationalen Residenzen in Madrid, Luanda und Amsterdam teilgenommen und ihre Arbeiten an verschiedenen Orten in Spanien und Angola ausgestellt.
Iren Márquez Dos Santos
Projekt: Zouk-la Sé Sèl Médikaman Nou Ni
Künstler*, Produzent* und Forscher*, das* mit der Archivierung von Klängen und dem Musikmachen als Werkzeuge für Widerstand und Heilung arbeitet. Ihr* Praxis kombiniert Sounddesign, Workshops und Performance und bringt die Erfahrungen diasporischer afro-deszendenter Gemeinschaften in körperliche und historische Resonanz.
Yazel Parra Nahmens
Projekt: Die Frage nach Kakao - wem gehört die Schokolade?
Venezolanische Performerin, Forscherin und Kulturvermittlerin mit Sitz in Barcelona. Ihre Performance-Praxis erforscht die Überschneidung von Stimme, Körper, mündlicher Erzählung und Gastronomie als performative, politische und poetische Werkzeuge. Nach ihrer Ausbildung im Programm für unabhängige Studien am MACBA erforscht sie derzeit am Centro de Artes Santa Mònica die künstlerische Vermittlung durch die Gastronomie und aktiviert körperliche und kollektive Erinnerungen, die mit Diaspora, Identität und Widerstand verbunden sind.
Samuel Ramírez
Projekt: Ich bin nicht von hier, aber mein Körper ist doch da
Dominikanischer Tänzer, Performer, Kunstleiter und Kulturmanager. Ein Künstler, der durch Improvisation körperliche Formen der Heilung, Schöpfung und Erinnerung erforscht und sich dabei durch verschiedene künstlerische Medien bewegt. Sein Ansatz ist hybrid, abstrakt und allegorisch und bewegt sich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und möglichen Zukünften.
Galina Rodríguez
Projekt: Das Weben der Existenz: Semantik der Erinnerung
Afrokolumbianische Tänzerin, Choreografin und Performerin, ausgebildet bei INCOLBALLET und Provisional Danza. In ihrer Arbeit verwebt sie zeitgenössischen Tanz, Körpertheater und folkloristische Traditionen, um das körperliche Gedächtnis zu aktivieren. Sie hat an internationalen Festivals teilgenommen und mit führenden Kompanien in Spanien und Lateinamerika zusammengearbeitet.
Leandro Zulueta
Proyecto: El Cañaveral
Tänzer, Choreograf und Forscher, geboren in Cienfuegos, Kuba, lebt derzeit in Madrid. Er hat seine Karriere als Performer und Schöpfer in renommierten internationalen Kompanien und Shows entwickelt und sich als führender Tänzer auf Bühnen im Vereinigten Königreich, Frankreich, den Niederlanden und im Libanon hervorgetan. In seiner choreografischen Arbeit verbindet er zeitgenössischen Tanz mit engagierter Sozialforschung und erforscht den Körper als Sprache, um soziale, emotionale und politische Konflikte aus einer kritischen und transformativen Perspektive anzusprechen.