Video Installation Harun Farocki - Two Paths

Farocki Bannerverhältnisse Harun Farocki

Fr, 19.11.2021 –
So, 12.12.2021

16:00 Uhr – 20:00 Uhr

Casa Milà

LOOP Festival: Formen der Videokunst

 Zuge der diesjährigen Ausgabe des LOOP Festivals präsentiert die Galeria Angels Barcelona eine Videoarbeit von und in Erinnerung an Harun Farocki. "Two Paths", Farockis erstes Werk, erschienen 1966, erzählt von zwei Wegen: Diese zeichnet die 16 Millimeterkamera in Schwarz-Weiß Aufnahmen entlang des Abdrucks eines religiösen Gemäldes nach, das Bibelzitate illustriert. Sie sollen uns Anregungen bieten für Lebensmodelle, die zu Himmel oder Hölle, zu Glück oder Verdammnis, führen. "Dieses neue Zeichen teilt die ganze Welt in zwei Teile", rezitiert das Voice-Over (vermutlich Farocki selbst) die geschriebenen Verse, es verfolgt gemeinsam mit der Kamera die wirren Spuren des Gemäldes. 

"Two Paths" entstand noch vor Farockis Studium an der Fernsehakademie Berlin (dffb) und ist ein Beispiel für das Experimentieren, das in den Anfängen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens der Bundesrepublik Deutschland bloß in kleinen Nischen möglich war.
 
Harun Farocki, geboren 1944 in Neutitschein (im heutigen Tschechien), war einer der bedeutensten deutschen Essayfilmer*innen. Sein Werk ist geprägt von Untersuchungen komplexer Bild-Text Beziehungen, einer Nähe zur bildenden Kunst und einer immerwährenden Geduld zur Erforschung. Ab 1966 studierte er im ersten Jahrgang an der Fernsehakademie Berlin (dffb), später unterrichtete er selbst an diversen Universitäten, etwa der University of California, Berkeley, der Universität der Künste in Berlin sowie der Akademie der bildenden Künste Wien. Farocki starb im Jahr 2014 im  Alter von nur 70 Jahren, er realisierte mehr als 90 Filme.
 
Das LOOP Festival Barcelona möchte den bewegten Bildern Raum geben. Seit 2003 bietet es seinem Publikum eine kuratierte Auswahl an Videokunst und möchte in Zusammenarbeit mit Künstler*innen, Kurator*innen, Sammler*innen und Institutionen die Möglichkeiten von Video und Film im aktuellen Kunstdiskurs erforschen. Von 16. bis 18. November öffnet die LOOP Feria für ein Fachpublikum, anschließend, vom 19. bis zum 21. November, ist die Ausstellung für alle Besucher*innen zugänglich.



 

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