Colombo Dance Platform 2016
Shakti - A Space for the single Body

Performance: Lea Moro
Performance: Lea Moro | (c) Malaka Mp

Die Colombo Dance Platform 2016 fand am 1., 8. und 9. Oktober unter dem Titel „Shakti: A Space for the Single Body“ statt. Die vierte Edition wurde vom Goethe-Institut initiiert, gefördert und präsentiert. Mit Venuri Perera als Kuratorin bot sie Raum für KünstlerInnen, Zuschauende und KritikerInnen in Sri Lanka um zusammen zu kommen und sich mit dem hiesigen zeitgenössischen Tanz zu befassen und diesen in Relation zu der regionalen Tanzszene zu setzen. Junge Tänzer und Tänzerinnen sowie Studierende der Darstellenden Künste aus Sri Lanka beschäftigten sich mit zeitgenössischen experimentellen Performancekünsten und den globalen Trends.

„Shakti“ ist Teil des kuratorischen Konzepts der vierten Edition, welche ihren Schwerpunkt auf der Solo-Performance aufstrebender junger internationaler und lokaler KünstlerInnen legte, die dazu einluden, unsere Vorstellung von `Tanz` und `Weiblichkeit` zu erweitern. Das Programm bestand aus innovativen Beiträgen, die sowohl Tanz als auch theatrale Darstellungen, Aktionskunst und Filmvorführungen beinhalteten und somit bestehende Mainstream-Formate hinterfragten.

Die diesjährige Kuratorin, Venuri Perera, die sich mit dem hiesigen zeitgenössischen Tanz befasst, zeigte ihr Können bereits auf anerkannten Festivals in Europa, Süd- und Ostasien und ist Teil einer freien internationalen Tanzszene. Sie assistierte den Kuratoren Tang Fu Kuen und Ong Kend Sen in den ersten beiden Ausgaben der Colombo Dance Platform und ist im Gremium des Kunstrats von Sri Lanka.

Die in Deutschland ansässige Schweizer Choreographin Lea Moro, die für die gemeinsame Arbeit mit Venuri Perera nach Sri Lanka kam, eröffnete die Veranstaltung mit ‘Sacre Du Printemps - A Ballet for a Single Body‘. Ihr Besuch wurde von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia sowie der Schweizer Botschaft und dem Goethe-Institut gefördert.
‘My Mothers and I’ von dem Kambodschanischen Tänzer und Choreographen Chey Chankethya’s untersuchte die Beziehung dreier Frauen, um einen Dialog über die Spannung zwischen Individualismus und Konformität in politisch unterdrückten Gesellschaften zu schaffen.
Tänzerin und Choreographin Mirra aus Indien wandte sich Themen wie der Einflussnahme durch die Rahmung von Repräsentation, Sensationsgier und Versachlichung in den Medien zu.
‘Be Careful’ des in Delhi ansässigen Theatermachers Mallika Taneja konfrontierte die missliche Verschmelzung zwischen der Art und Weise, in der sich Frauen kleiden und den Grausamkeiten, die gegen sie begangen werden.
Die Arbeit der Klangkünstlerin Tara Transitory aus Singapur spielte hingegen mit unterschiedlichen Frequenzen, Ritualen und Geräuschen.
Ebenso vertreten waren die Sri Lankanisch-Deutsche Choreographin Sarah Mikolai, der Sri Lankanische Tänzer und Choreograph Pradeep Gunaratne und die Performance-Künstlerin Janani Cooray.

Die einzelnen Arbeiten umfassten kurze sowie lange Darbietungen und wurden sowohl auf der Bühne als auch im kleinerenintimen Rahmen gezeigt. Die Performances waren allabendlich gefolgt von Diskussionen mit den Künstlern und Künstlerinnen und betrafen Themen wie die Tanzdramaturgie, den Solotanz und Gender. Schriftstellerin und Dramaturgin Sunila Galappatti, Performancekünstler Jake Oorloff und Subha Wijesiriwardena moderierten einige der Diskussionsrunden, zu denen die Zuschauer eingeladen waren. Die Abteilung zum Tanzfilm zeigte zudem Kurzfilme von Künstlern und Künstlerinnen aus  Südkorea, Indien, Australien und Sri Lanka Diaspora.

Um die Beteiligung der folgenden Generationen von PerformancekünstlerInnen zu sichern, hat die CDP 2016 die Universität für Bildende und Darstellende Künste Colombo als Partner eingeladen. Die Mehrzahl der Veranstaltungen und Performances fanden innerhalb der Universitätsräume statt, wodurch StudentInnen der Darstellenden Künste, nicht nur aus Colombo, sondern von der gesamten Insel eingeladen wurden, aktiv teilzunehmen, den offenen Gesprächsrunden über zukünftige Arbeiten und Kollaborationen beizuwohnen und sich von „Shakti: A Space for the Single Body“ inspirieren zu lassen.

 

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