House of kal Berlin | Sommer 2021

Ausstellung

8. Juli – 24. August

Tidal KoHabitat for Post-Patriarchal Futures

A breathing space interlacing Lucas Odahara’s “Lingual” sculptures and tongues with The Many Headed Hydra’s “Rituals” soft architecture by Emma Wolf Haugh

Arbeiten und Publikationen von Arshia Fatima Haq/Discostan, Aziza Ahmad, Aziz Sohail, District*School Without Center, Emma Wolf Haugh, Fiza Khatri, Lucas Odahara, Nuray Demir, Omer Wasim & Saira Sheikh, Shahana Rajani & Zahra Malkani, SS Beben & Promona Sengupta, Suza Husse, The Many Headed Hydra, Vassiliea Stylianidou aka Franck-Lee Alli-Tis, Venuri Perera, Vicky Shahjahan und weiteren Freund*innen und Gäst*innen.

They threw a bomb here, a monstrous man-made creation which is meant to spare nothing alive. But the earth is harder to extinguish than that, and even this dead landscape did not remain as eternally dead as they intended. For one there were the ghost animals, and then, when you multiply hundreds of sun cycles with nutrient-rich waste, the soil ferments and doesn’t take long to become a living thing again. So when the womxn landed here, they did not find a barren world at all, but a thriving ecosystem, cities of forests with unimaginable plants, animals with translucent bodies sprinting about, colours they had not seen before. We knew we would settle here because it was ruin that gave us freedom, and ruin we would rebuild our lives upon. The first womxn did not want us to forget where we came from, so rooted us in a place which would remind us what violence can cost, why we must never forget our dharma.
Sadia Khatri, The City of Mitre, unveröffentlichtes Manuskript, 2019

Inspiriert von Sadia Khatris Science-Fiction-Geschichte The City of Mitre, die in der ersten kal-Publikation RITUALS erscheinen wird, entstand das tidal KoHabitat für postpatriarchale Zukünfte als amorpher, de-institutionalisierter, organisch wachsender/schrumpfender Raum für visuelle, narrative und performative Kontaminationen, für kollektives Lernen, Spekulieren, Arbeiten und Abhängen. Das trans*ozeanische KoHabitat ist der situierten Wissensproduktion über Lebens- und Gemeinschaftsformen, Beziehungen, Sprachen, Rituale, Symbole, Geschichten und Spiritualitäten gewidmet, die in den Ruinen von Kolonialismus, Patriarchat, menschlichen Ausnahmephantasien und Kapitalismus Gestalt annehmen.

 


Zusammenkünfte und Gespräche

29. Juli, ab 18:00 Uhr
celebration ceremony for Tidal KoHabitat for Post-Patriarchal Futures
mit Arbeiten und offerings von Arshia Fatima Haq/Discostan, Fiza Khatri, Lucas Odahara, Nuray Demir, Omer Wasim & Saira Sheikh, Shahana Rajani & Zahra Malkani, SS Beben & Promona Sengupta, The Many Headed Hydra, Vassiliea Stylianidou, Venuri Perera, Vicky Shahjahan u.a.

29. Juli, 19:00 Uhr
queer politics of crossing and liquifying time and space
Promona Sengupta, Vassiliea Stylianidou aka Franck-Lee Alli-Tis und Venuri Perera im Gespräch
moderiert von Aziz Sohail & Suza Husse von The Many Headed Hydra

Wie können wir lineare Vorstellungen von Zeit und Raum durchbrechen und uns neue queere Vergangenheiten und Zukünfte vorstellen, schaffen und bewohnen? Schauen Sie vorbei und diskutieren Sie mit den Künstler*innen, die sich im Rahmen unseres Projekts mit diesen Ideen auseinandergesetzt haben, insbesondere mit Ideen von Performance und Drag, Ritualen und tiefem Zuhören von planetarische Ökologien.

5. August, 19:00 Uhr
temporary community as decolonial practice
Arshia Fatima Haq of Discostan, Lucas Odahara, The Many Headed Hydra im Gespräch
moderiert von Aziz Sohail

Kollektives Schaffen ist einer der zentralen Impulse von kal. In einer patriarchalischen und kapitalistischen Welt, die individuelle Praktiken schätzt, glauben wir an die Förderung des Aufbaus von Gemeinschaften und die Arbeit mit Beziehungen, die sich langsam und im Laufe der Zeit entwickeln. Dieses Gespräch bringt die Praktiken von Arshia Fatima Haq, Lucas Odahara und The Many Headed Hydra zusammen, die diese Infrastrukturen und Beziehungen für und als inhärenten Teil ihrer Praxis nutzen.


11. August, 18:00 – 19:00 Uhr
Artist talk: Mahmoud Khaled
(über Zoom)

Im Rahmen der kollektiven Sommerlesung "the archive is not a thing of the past, it is a promise for the future" mit den Teilnehmer*innen der Houses of kal Karachi und Colombo, wird der Künstler Mahmoud Khaled einen Vortrag über seine Praxis halten, in der er sich mit queerer Identität anhand von Objekten auseinandersetzt. Khaleds Arbeit verkompliziert und eignet sich Formen an, um virtuelle Vorschläge zu unterbreiten, die Gerechtigkeit neu überdenken und Möglichkeiten für eine erlösende Zukunft vorstellen.

Performances

10. August, 18:00 – 19:30 Uhr
Speculative Roadside Maduwa Ninja Kesel Fame Bitches Alphabet
Eine Performance im öffentlichen Raum von Nuray Demir und Venuri Perera

(der Veranstaltungsort wird 3 Tage vor der Aufführung auf der Website von District Berlin bekannt gegeben)
 
kal ist ein zeitlicher Glitch, "a sphere of remixing, for “creating new “records” through radical action” (Legacy Russel)". In ihrer ortsbezogenen kollaborativen Performance remixen Venuri Perera und Nuray Demir queer-feministische Technologien zu Ehren der Kämpfe und Werke feministischer Geister und Vorfahren, zur Navigation und Beanspruchung öffentlicher Räume, die von patriarchalen, rassistischen und Klassengrenzen beherrscht werden, zur spekulativen Mythenbildung und zu neo-ritualistischen Praktiken des Widerstands.


10. August, 20:00 Uhr
Sama: The Divine Listening Room

Sama: The Divine Listening Room ist eine fortlaufende Serie von Arshia Fatima Haqs Installationen, die an die gemeinschaftlichen, immersiven Atmosphären des tiefen Zuhörens in Sufi-Dargahs oder Schreinen erinnern. Mit Hilfe von Bild-, Musik- und Textelementen und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partner*innen konstruiert Arshia Fatima Haq visuelle und klangliche Erzählungen, um eine zeitbasierte und sinnliche Erfahrung aktueller politischer und religiöser Leitmotive in der SWANA-Region (Süd- und Westasien und Nordafrika) zu schaffen. In der Sama-Version des House of kal wird sie von dem Künstler Raed Yassin unterstützt; gemeinsam führen sie ein experimentelles Klang- und Bildstück auf.
 


Workshops

21. Juni bis 2. August
Rituals for Coastal Commons
Collaborative DIY video zine workshop mit The Many Headed Hydra

Low-fi-Videopoetik, performative Intervention und experimentelles Schreiben. Unter Einbeziehung des Rituals als Praxis des Widerstands, der politischen Vorstellungskraft und der widerspenstigen Entfaltung der Zeit arbeiten wir mit Orten, an denen Grundstückserschließung, Rohstoffindustrie und Militarisierung in den Zugang zu Gewässern eingreifen, die öffentliche Gemeingüter sein sollten.


8. bis 11. Juli
radio kal hosts: SoundSysters’ Level 1 PA – Live Mixing Workshops
by and for FLINT* (women, lesbians, intersex, non binary and trans*) people

Dieser Workshop transporttiert praktsische Inhalte, beispielsweise wie man eine PA Anlage aufbaut, wie man verschiedene Mischpulte und andere Tongeräte benutzt oder wie man einen Soundcheck durchführt. 

11. und 13. Juli
Space Debris and Shrine Capsule Sculpting
Worldbuilding workshop on Spaceship Beben mit Kosmik Skulptress Kallia, Captain Pro und Nav Chief Hydra

Beben wird von queer-feministischen Macher*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen und Kurator*innen aus Berlin und darüber hinaus zum Zweck der künstlerischen Ermächtigung, Erholung und Freude gestaltet. Während dieser Sitzung wird die Beben-Crew einen Workshop anleiten, bei demTragetaschen und Schreine mit Kallia Kefala hergestellt werden, um die Beben-Archive auf der Erde unterzubringen.

3. bis 5. August, 12:00 – 15:00 Uhr
radio kal TOOLING#3: Relational Listening Composing Workshop
mit A Frei

Der dreitägige Online-Workshop konzentriert sich auf kollaborative Praktiken des Hörens und Komponierens sowie auf situierte, verkörperte und queere Formen des Hörens und Klingens. Der Workshop verbindet Teilnehmer*innen in Karachi, Colombo, Berlin und darüber hinaus und zielt darauf ab, mit Relationalität jenseits linearer Zeitvorstellungen zu experimentieren und gemeinsame Klangfelder als Vorschläge für Konvivialität jenseits von Sprache zu nutzen. Die kollektive Komposition wird später in diesem Jahr in der Reihe radio kal veröffentlicht.
 






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