Buchpräsentation | Gespräch Februar 33 – Der Winter der Literatur | Autor Uwe Wittstock im Gespräch mit Christoph Buchwald

Uwe Wittstock: Februar 33 – Der Winter der Literatur © Verlag C.H. Beck (links) | Jonas Skorpil (rechts)

Mi, 23.11.2022

20:00 Uhr

Goethe-Institut Amsterdam

Über das Buch

Februar 33 – Der Winter der Literatur

Es ging rasend schnell. Der Februar 1933 war der Monat, in dem sich auch für die Schriftsteller in Deutschland alles entschied. Uwe Wittstock erzählt die Chronik eines angekündigten und doch nicht für möglich gehaltenen Todes. Von Tag zu Tag verfolgt er, wie das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit in wenigen Wochen einem langen Winter wich und sich das Netz für Thomas Mann und Bertolt Brecht, für Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin und viele andere immer fester zuzog.

Montag, 30. Januar. Joseph Roth will die Nachrichten, die der Tag bringen wird, nicht mehr in Berlin abwarten. Schon früh morgens fährt er zum Bahnhof und nimmt den Zug nach Paris. Thomas Mann in München derweil kümmert sich die kommenden zehn Tage kaum um Politik, dafür umso mehr um seinen Vortrag über Richard Wagner. Immer ganz dicht an den Menschen, entfaltet Uwe Wittstock ein Mosaik der bedrohlichen Ereignisse unmittelbar nach Hitlers Machtergreifung, die auch für die Literaten in Deutschland in die Katastrophe führten. Er vergegenwärtigt die Atmosphäre dieser Tage, die von Angst und Selbsttäuschung unter den Schriftstellern, von Passivität bei den einen und Entschlossenheit bei den anderen gezeichnet ist. Wer schmiegt sich den neuen Machthabern an, wer muss um sein Leben fürchten und fliehen? Auf der Grundlage von teils unveröffentlichtem Archivmaterial entsteht ein ungeheuer dichtes Bild einer ungeheuren Zeit.

ÜBER DEN AUTOR

Uwe Wittstock ist Literaturkritiker und Buchautor. Er veröffentlichte u.a. Biografien über Karl Marx und Marcel Reich-Ranicki. Bis 2018 war er Redakteur des Focus, für den er heute als Kolumnist schreibt. Zuvor hat er als Literaturredakteur für die FAZ (1980-1989), als Lektor bei S. Fischer (1989-1999) und als stellvertretender Feuilletonchef und Kulturkorrespondent für die Welt (2000-2010) gearbeitet. Er wurde mit dem Theodor-Wolff-Preis für Journalismus ausgezeichnet.
Wittstocks Buch Februar 33 war lange auf den deutschen Bestsellerlisten und wurde in sieben Sprachen übersetzt. Die FAZ nannte es einen "großen Wurf", die Süddeutsche Zeitung ein "aufrüttelndes und ergreifendes Buch", der Spiegel "eine Art Roman der Vergeblichkeit und Würde".
 
Der Verleger Christoph Buchwald wird im Goethe-Institut Amsterdam mit Uwe Wittstock über sein neues Buch, das am 13. Oktober 2022 in niederländischer Übersetzung bei Uitgeverij Cossee erschien, sprechen.

ÜBER DEN MODERATOR

Christoph Buchwald ist der zweite Ausländer, der einen niederländischen Ritterorden erhielt. Er wurde für seinen Einsatz für die niederländische Literatur über die Landesgrenzen hinaus ausgezeichnet. In den 1980er Jahren begann Buchwald, die Deutschen systematisch an die niederländische Literatur heranzuführen, weil er überzeugt war, dass die Nachbarn in den Niederlanden eine faszinierend andere und beeindruckende Literatur haben.

In Zusammenarbeit mit Uitgeverij Cossee, der Genootschap Nederland Duitsland und der Deutschen Botschaft Den Haag.

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