Kuratorischer Text
Kinofest 2023
© Goethe-Institut
Türkisch-deutsche Filmemacher*innen
Eines der vielleicht bedeutendsten Beispiele für den Einfluss von Immigration auf den deutschen Film ist die sog. türkisch-deutsche Filmbewegung, die sich seit den 1970er Jahren herausbildete. Diese Bewegung war zum großen Teil von Filmen geprägt, die von türkisch-deutschen Regisseur*innen gedreht wurden und Erfahrungen der türkischen Bevölkerung in Deutschland in den Fokus nahmen. Die Filme setzten sich mit einem breiten Themenspektrum, wie Identität, Assimilation und Diskriminierung, auseinander und sie trugen dazu bei, die Aufmerksamkeit auf die Erfahrungen einer marginalisierten Bevölkerungsgruppe zu lenken. Regisseur*innen wie Cem Kaya sind bis heute prominente Akteure der deutschen Filmindustrie und ihre Arbeit hat dazu beigetragen, den Weg für eine neue Generation von Filmemacher*innen, die sich mit den Erfahrungen von Einwanderungsgemeinschaften in Deutschland beschäftigen, zu ebnen.
Osteuropa
Der Fall der Berliner Mauer 1989 und das Ende des Kalten Krieges führten zu einem Zuzug von Migrant*innen aus Osteuropa. Diese Migrationswelle brachte neue Geschichten in das deutsche Kino und trug dazu bei, den Blick der Filmbranche über die Erfahrungen türkischer Einwanderer hinaus zu erweitern. Ein Film wie Wir könnten genauso gut tot sein von Natalia Sinelnikova sagt nichts Neues über die Gefahren von Konformität und Autoritarismus aus, zeigt jedoch, inwieweit die Selbsterhaltung in den Fokus der Bewohnerschaft rückt – insbesondere, wenn es um Fragen der sozialen Schichten geht.
Der Geflüchtete und seine Reflexion im Film
Die anhaltende Migration geflüchteter Menschen ist in den letzten Jahren zu einem der zentralen Themen in Deutschland geworden und hat Einzug in die Kinos des Landes gehalten. Filme wie Republic of Silence und Nasim setzen sich mit Erfahrungen von Geflüchteten und Migrant*innen auseinander und bieten einen Einblick in eines der drängendsten gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit. Diese Filme haben dazu beigetragen, die Erfahrungen von Geflüchteten und Migrant*innen für andere nachvollziehbarer zu gestalten und eine Plattform für den Dialog über die Herausforderungen zu bieten, denen sich die Betroffenen gegenübersehen. Die Filme haben auch dazu beigetragen, den Blick dafür zu öffnen, auf welche diverse Weise die deutsche Gesellschaft und Kultur weiterhin von Immigration geprägt und beeinflusst wird.
Eines der vielleicht bedeutendsten Beispiele für den Einfluss von Immigration auf den deutschen Film ist die sog. türkisch-deutsche Filmbewegung, die sich seit den 1970er Jahren herausbildete. Diese Bewegung war zum großen Teil von Filmen geprägt, die von türkisch-deutschen Regisseur*innen gedreht wurden und Erfahrungen der türkischen Bevölkerung in Deutschland in den Fokus nahmen. Die Filme setzten sich mit einem breiten Themenspektrum, wie Identität, Assimilation und Diskriminierung, auseinander und sie trugen dazu bei, die Aufmerksamkeit auf die Erfahrungen einer marginalisierten Bevölkerungsgruppe zu lenken. Regisseur*innen wie Cem Kaya sind bis heute prominente Akteure der deutschen Filmindustrie und ihre Arbeit hat dazu beigetragen, den Weg für eine neue Generation von Filmemacher*innen, die sich mit den Erfahrungen von Einwanderungsgemeinschaften in Deutschland beschäftigen, zu ebnen.
Osteuropa
Der Fall der Berliner Mauer 1989 und das Ende des Kalten Krieges führten zu einem Zuzug von Migrant*innen aus Osteuropa. Diese Migrationswelle brachte neue Geschichten in das deutsche Kino und trug dazu bei, den Blick der Filmbranche über die Erfahrungen türkischer Einwanderer hinaus zu erweitern. Ein Film wie Wir könnten genauso gut tot sein von Natalia Sinelnikova sagt nichts Neues über die Gefahren von Konformität und Autoritarismus aus, zeigt jedoch, inwieweit die Selbsterhaltung in den Fokus der Bewohnerschaft rückt – insbesondere, wenn es um Fragen der sozialen Schichten geht.
Der Geflüchtete und seine Reflexion im Film
Die anhaltende Migration geflüchteter Menschen ist in den letzten Jahren zu einem der zentralen Themen in Deutschland geworden und hat Einzug in die Kinos des Landes gehalten. Filme wie Republic of Silence und Nasim setzen sich mit Erfahrungen von Geflüchteten und Migrant*innen auseinander und bieten einen Einblick in eines der drängendsten gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit. Diese Filme haben dazu beigetragen, die Erfahrungen von Geflüchteten und Migrant*innen für andere nachvollziehbarer zu gestalten und eine Plattform für den Dialog über die Herausforderungen zu bieten, denen sich die Betroffenen gegenübersehen. Die Filme haben auch dazu beigetragen, den Blick dafür zu öffnen, auf welche diverse Weise die deutsche Gesellschaft und Kultur weiterhin von Immigration geprägt und beeinflusst wird.
Insgesamt kann die Rolle der Immigration hinsichtlich ihres Einflusses auf den deutschen Film nicht genug betont werden. Von den Anfängen der türkisch-deutschen Filmbewegung bis hin zu gegenwärtigen Auseinandersetzungen mit der Immigration von Geflüchteten haben Migrant*innen eine wichtige Rolle dabei gespielt, den Blickwinkel der Branche zu vergrößern und die Aufmerksamkeit auf bedeutende gesellschaftliche Themen zu lenken. Da Deutschland weiterhin die Herausforderungen von Einwanderung und Integration bewältigen muss, kann man davon ausgehen, dass der Einfluss von Einwanderungsgemeinschaften auf den deutschen Film weiterwachsen wird.
Unser Filmprogramm findet von September bis November 2023 an verschiedenen Veranstaltungsorten in der Region Südostasien und im Pazifik statt, so in den Ländern Indonesien, Malaysia, Singapur, den Philippinen, Thailand, Myanmar, Vietnam, Osttimor und Neuseeland.
Wir freuen uns sehr darauf, Sie zu unserem Programm beim Filmfestival KinoFest begrüßen zu können!
Unser Filmprogramm findet von September bis November 2023 an verschiedenen Veranstaltungsorten in der Region Südostasien und im Pazifik statt, so in den Ländern Indonesien, Malaysia, Singapur, den Philippinen, Thailand, Myanmar, Vietnam, Osttimor und Neuseeland.
Wir freuen uns sehr darauf, Sie zu unserem Programm beim Filmfestival KinoFest begrüßen zu können!
Gugi lebt und arbeitet als Filmkurator in Berlin. Darüber hinaus fungiert er derzeit als Geschäftsführer der gemeinnützigen Organisation In-Docs, die hinter Docs by the Sea, Good Pitch Indonesia und VitaminDocs steht und bereits mit Preisen ausgezeichnet wurde. Gugi ist außerdem Vorstandsmitglied der Documentary Association of Europe.
Gugis berufliche Interessen liegen vor allem auf Filmprojekten, die sich mit gesellschaftlichen Auswirkungen beschäftigen. Er ist vielfach als Berater für verschiedene Impact-Kampagnenstrategien tätig und hält Vorträge, in denen er sich für eine nachhaltige Praxis im Rahmen von internationalen Koproduktionen einsetzt.
Darüber hinaus engagiert er sich aktiv in der internationalen Dokumentarfilmbranche als Gastprogrammgeber sowie als Mitglied in Auswahlkomitees und Jurys für verschiedene etablierte regionale und internationale Filmfestivals und Filmförderungen, darunter BKK Doc, International Documentary Association, Purin Pictures, DOK Leipzig, Sunny Side of the Doc, Cannes Docs, IDFA Forum, RIDM oder CPH:DOX.
Zu Gugis akademischer Laufbahn zählt ein Master-Abschluss in Global Studies, einem Master-Programm der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland, in Zusammenarbeit mit der Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales FLACSO Buenos Aires, Argentinien, und der Universität Chulalongkorn, Thailand.
Gugis berufliche Interessen liegen vor allem auf Filmprojekten, die sich mit gesellschaftlichen Auswirkungen beschäftigen. Er ist vielfach als Berater für verschiedene Impact-Kampagnenstrategien tätig und hält Vorträge, in denen er sich für eine nachhaltige Praxis im Rahmen von internationalen Koproduktionen einsetzt.
Darüber hinaus engagiert er sich aktiv in der internationalen Dokumentarfilmbranche als Gastprogrammgeber sowie als Mitglied in Auswahlkomitees und Jurys für verschiedene etablierte regionale und internationale Filmfestivals und Filmförderungen, darunter BKK Doc, International Documentary Association, Purin Pictures, DOK Leipzig, Sunny Side of the Doc, Cannes Docs, IDFA Forum, RIDM oder CPH:DOX.
Zu Gugis akademischer Laufbahn zählt ein Master-Abschluss in Global Studies, einem Master-Programm der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland, in Zusammenarbeit mit der Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales FLACSO Buenos Aires, Argentinien, und der Universität Chulalongkorn, Thailand.