Die zeitgenössische Literatur im deutschsprachigen Raum präsentiert sich in der Türkei in all ihrer Vielfalt und eröffnet neue Perspektiven und Welten. In Gesprächen zwischen Autor:innen und lokalen Partnern sowie dem Publikum werden ausgewählte Themen präsentiert und Einblicke in Arbeit und Werk gegeben. Im Fokus steht der Austausch zur Frage: Was ist das Fremdsein und das vermeintlich vertrauliche Selbst? Handelt es sich nicht eher um die Erfahrung einer langen Irrfahrt?
Am 09.06. werden Ariane Koch und Dinçer Güçyeter am Literaturfest teilnehmen. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Musa Yaşar Sağlam.
© Heiko Steinweg
Ariane Koch (*1988, Basel) studierte Bildende Kunst und Interdisziplinarität. Sie schreibt Theater-, Performance- und Prosatexte – manchmal in Kollaboration. Ariane Koch erhielt verschiedene Aufenthaltsstipendien. Sie war Hausautorin am Luzerner Theater (2015/16), stand mit der Theatergruppe GKW mit dem Stück Extase auf der Shortlist des Stückemarktes beim Theatertreffen der Berliner Festspiele (2017). Ihr Stück Die toten Freunde (Dinosauriermonologe) erhielt den 1. Else Lasker-Schüler Stückepreis (2022). 2021 ist Ariane Kochs Debütroman Die Aufdrängung beim Suhrkamp Verlag erschienen und wurde mit dem Aspekte-Literaturpreis (2021) und einem Schweizer Literaturpreis (2022) ausgezeichnet. Die Aufdrängung wird aktuell in acht Sprachen übersetzt und kam kürzlich am Theater Basel als Inszenierung auf die Bühne. Seit 2019 unterrichtet Ariane Koch am Institut für Vermittlung von Kunst und Design an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel (HGK). In der Spielzeit 2022/23 ist sie außerdem als Hausautorin am Theater Basel tätig.
© palagrafie
Dinçer Güçyeter, 1979 in Nettetal geboren, ist ein deutscher Theatermacher, Lyriker, Herausgeber und Verleger. Er wuchs als Sohn eines Kneipiers und einer Angestellten auf. Von 1996 bis 2000 absolvierte er eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker. Zwischenzeitlich war er als Gastronom tätig. Im Jahr 2011 gründete Dinçer Güçyeter den ELIF Verlag. Dieser hat sich Lyrik zum Schwerpunkt gesetzt. Seinen Verlag finanziert er bis heute als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit. Er ist Mitgründer des PEN Berlin. Im Jahr 2012 erschienen seine beiden Lyrikbände „Anatolien Blues“ und „Ein Glas Leben“. Im Jahr 2017 erschien „Aus Glut geschnitzt“. Im Jahr 2021 folgte „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“. Im Jahr 2022 wurde er für dieses Werk mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet. Im Herbst 2022 erschien unter dem Titel „Unser Deutschlandmärchen“ im Verlag mikrotext sein erster Roman. Im April 2023 erhält Dinçer Güçyeter den Kurt-Wolff-Förderpreis. Dinçer Güçyeter hat in der Kategorie Belletristik den angesehenen Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen.
© © Musa Sağlam
Prof. Dr. Musa Yaşar Sağlam erhielt nach Abschluss seiner Grundausbildung in Deutschland und seinem Abschluss an der Ankara Atatürk Gymnasium zunächst eine Bachelor-, dann eine Postgraduierten- und Doktorandenausbildung im Bereich der deutschen Sprache und Literatur an der Hacettepe-Universität. Er erhielt 1998 den Titel eines außerordentlichen Professors und wurde 2004 zum Professor ernannt. Er lehrt weiterhin am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Hacettepe Universität, wo er für zwei Semester als Vizedekan, dann für zwei Semester als Dekan und zwischen 2001 und 2012 für ein Semester als Direktor des Instituts für Sozialwissenschaften tätig war. Er ist seit vielen Jahren an Übersetzungsprojekten beteiligt, die von TRT, dem Verfassungsgericht und dem Finanzministerium durchgeführt werden. Seit 2011, dem Jahr seiner Gründung, war er Moderator des türkisch-deutschen/deutsch-türkischen Übersetzungsworkshops mit dem kurzen Namen TAÇAT, der regelmäßig vom Ministerium für Kultur und Tourismus durchgeführt wird. Unter den Übersetzungsarbeiten, die er seit 1995 durchführt, befinden sich die Werke vieler bekannter Autoren.
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