10. Februar 2022
Henrike Grohs Art Award 2022: Bekanntgabe der Finalist*innen
Wir freuen uns, die drei Finalist*innen für den Henrike Grohs Art Award 2022 bekannt zu geben.
"Der Henrike Grohs Art Award (HGAA) wurde ins Leben gerufen, um das herausragende künstlerische Talent auf dem afrikanischen Kontinent zu würdigen. Die drei Finalist*innen des diesjährigen Preises wurden aus über 260 Bewerbungen ausgewählt. Die Vielfalt der Arbeitsmethoden, Themenbereiche und Disziplinen der Finalist*innen ist beeindruckend und ein Beispiel für den Reichtum der bildenden Kunst auf dem afrikanischen Kontinent. Herzlichen Glückwunsch an: Gladys Kalichini, Temitayo Ogunbiyi und Va-Bene Elikem Fiatsi."
Dr. Asma Diakité: Leiterin Kulturprogramme in Sub-Sahara-Afrika
Eigentlich war geplant, jede Preisverleihung auf einer anderen Biennale oder einem anderen großen Kunstereignis auf dem Kontinent stattfinden zu lassen. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wird die Preisverleihung im Jahr 2022 jedoch erneut online stattfinden. Die endgültige Bekanntgabe erfolgt auf den Plattformen des HGAA am 31. März 2022 um 12 Uhr (CAT).
Die/der Gewinner*in erhält einen Geldpreis in Höhe von 20.000 € und zusätzlich 10.000 € für die Produktion einer Publikation über das eigene Werk. Zwei Künstler*innen werden als Zweitplatzierte ausgewählt und erhalten jeweils einen Geldpreis von 5.000 €.
Der Henrike Grohs Art Award ist ein alle zwei Jahre vergebener Kunstpreis, der vom Goethe-Institut und der Familie Grohs in Erinnerung an die ehemalige Leiterin des Goethe-Instituts in Abidjan, Henrike Grohs, konzipiert wurde. Der Preis wird alle zwei Jahre an eine/n Künstler*in oder ein Künstlerkollektiv verliehen, der/die/das auf dem afrikanischen Kontinent lebt bzw. arbeitet und im Bereich bildende Kunst tätig ist.
Über die Finalisten für den Henrike Grohs Art Award 2022
Gladys Kalichini ist eine zeitgenössische bildende Künstlerin und Forscherin aus Lusaka, Sambia. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Begriffe wie Auslöschung, Erinnerung sowie Darstellungen und Sichtbarkeiten von Frauen in der Geschichte des kolonialen Widerstands. Derzeit ist sie Doktorandin an der Rhodes University in Südafrika und Mitglied des Forschungsprogramms Arts of Africa and Global Souths, das von der Andrew W. Mellon Foundation und dem National Research Fund unterstützt wird. Sie hat 2015 am Àsìkò International Art Programme in Maputo, Mosambik, und 2018 an der zweiten Auflage des Projekts Women On Aeroplanes in Lagos, Nigeria, teilgenommen, dort unter dem Thema "Search Research: Looking for Collete Omogbai". Zu den ausgewählten Residenzen, an denen sie teilgenommen hat, gehören die Fountainhead Residency in Miami, im Jahr 2017, das internationale Atelierprogramm am Künstlerhaus Bethanien in Berlin im Jahr 2019/2020, unterstützt von der KfW-Stiftung und das Dekoloniale Residenzprogramm, ebenfalls in Berlin.***
Temitayo Ogunbiyi lebt und arbeitet seit über 10 Jahren in Lagos, Nigeria, und verknüpft in ihrem Alltag westafrikanische und karibische kulturelle Traditionen. Sie lebt inmitten verschiedener Gemeinschaften und stellt Verbindungen zwischen ihnen sowie zwischen Pflanzen und menschlichen Geschichten her.
Im Jahr 2017 begann sie mit der Gestaltung ihres ersten Spielplatzes als Reaktion auf die wenigen öffentlichen Spielplätze, die sie in Lagos für ihre kleinen Kinder finden konnte. Ogunbiyi ist Trägerin mehrerer Stipendien und Auszeichnungen, darunter eine Digital Earth Fellowship im Jahr 2020-2021, eine Smithsonian Artist in Research Fellowship 2018 und eine Ford Foundation Fellowship 2014.
Ihre Arbeiten wurden im Museo MADRE (Neapel, Italien), der Biennale von Lagos 2019, der Pulitzer Foundation for the Arts, dem Centre for Contemporary Art in Lagos, dem Museum of Contemporary African Diasporan Arts (Brooklyn, NYC), dem Perm Art Museum (Perm, Russland), einer kuratorischen Publikation für die 10. Berliner Biennale und dem Fries Museum (Berlin) ausgestellt. Ihre Arbeiten sind in den Sammlungen von Merrill Lynch/Bank of America, dem Museo MADRE (Neapel, Italien) und dem Musée du Quai de Branly sowie in mehreren Privatsammlungen vertreten. Sie erwarb ihren BA an der Princeton University (2006) und ihren MA an der Columbia University (2011).
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Pronomen: "sHit" wenn nicht "sie"
Va-Bene Elikem Fiatsi [crazinisT artisT] arbeitet weltweit, lebt aber in Kumasi, Ghana. sHit ist ein*e multidisziplinäre*r "Artivist*in", Gründer und künstlerische*r Leiter*in der perfocraZe International Artists Residency (pIAR), die den Austausch zwischen internationalen und lokalen Künstler*innen, Aktivist*innen, Forscher*innen, Kurator*innen usw. fördern soll. Als Performer*in und Installationskünstler*in untersucht crazinisT Geschlechterstereotypen, Vorurteile, Queerness, Identitätspolitik und -konflikte, sexuelle Stigmatisierung und deren Folgen für marginalisierte Gruppen oder Einzelpersonen.
Mit Ritualen und einer gender-fluiden Persona setzt sHit den eigenen Körper in Performances, Fotografie, Video und Installationen ein und beschäftigt sich mit Themen wie Entrechtung, sozialer Gerechtigkeit, Gewalt, Objektivierung, verinnerlichter Unterdrückung, Anti-Blackness, systemischer Indoktrination.
CrazinisT hat bereits in vielen Ländern wie Nigeria, Togo, Ghana, der Schweiz, Südafrika, Deutschland, den Niederlanden, Kap Verde, den USA, Spanien, Brasilien, Frankreich und Großbritannien ausgestellt. sHit wurde in verschiedenen Publikationen und Magazinen vorgestellt, darunter I-D Vice London, I-D Vice Dutch, Financial Times, King Kong Magazine, CCQ London, Miami Rail, 'Freeflowingvisuals', TRT WORD Film Documentary, This is Africa, Art Ghana, Lost At E Minor, CNN, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Tageszeitung (TAZ), Horizonte da Cena, Radio FRO uvm.
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Für weitere Informationen besuchen Sie: www.henrikegrohsartaward.africa
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Über Henrike Grohs
Henrike Grohs studierte Ethnologie und war von 2013-2016 Leiterin des Goethe-Instituts in Abidjan. Sie war Mitbegründerin des Projekts Next - Interkulturelle Projekte am Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Zwischen 2002 und 2009 arbeitete sie als Projektmanagerin im Bildungsprogramm der Berliner Philharmoniker. Im Jahr 2009 wurde sie Beraterin für Kultur und Entwicklung am Goethe-Institut in Südafrika ernannt. Henrike Grohs verstarb im März 2016 im Alter von 51 Jahren bei einem Terroranschlag in der Elfenbeinküste, bei dem siebzehn weitere Menschen ums Leben kamen.Über das Goethe-Institut
Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Wir fördern die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland und pflegen die internationale kulturelle Zusammenarbeit. Wie sind heute in 98 Ländern vertreten und haben rund 3.300 Mitarbeiter*innen. Das Goethe-Institut leistet einen umfassenden Beitrag zur Förderung von Künstler*innen, Ideen und Werken. Die Unterstützung der lokalen Kulturszenen und die Stärkung des panafrikanischen Dialogs durch die Künste sind Teil seines Auftrags auf dem afrikanischen Kontinent, wo es 19 Institute unterhält: in Abidjan, Accra, Addis Abeba, Alexandria, Kairo, Casablanca, Dakar, Dar es Salaam, Johannesburg, Khartum, Kigali, Lagos, Lomé, Luanda, Nairobi, Ouagadougou, Rabat, Tunis, Windhoek und Yaoundé; dazu kommen Verbindungsbüros in Algier und Kinshasa und Kulturvereine in Antananarivo, Bamako, Kapstadt, Harare, Kampala und Maputo.Netzwerkpartner
Ein besonderer Dank gilt unseren Partnerprojekten auf dem gesamten Kontinent, die es ermöglicht haben, dass der Henrike-Grohs-Kunstpreis so viele Künstler*innen erreichen konnte:Anima Creative Studio, Maputo, Mosambik
ANO, Accra, Ghana
Art Twenty One, Lagos, Nigeria
Soleil D'Afrique, Bamako, Mali
Association for Visual Arts Gallery, Kapstadt, Südafrika
Bag Factory Artists' Studios, Johannesburg, Südafrika
Kulturzentrum Kôrè, Ségou, Mali
Pés Descalços, Luanda, Angola
Doual'art, Douala, Kamerun
First Floor Gallery, Harare, Simbabwe
Greatmore Art Studio, Kapstadt, Südafrika
Kër Thiossane, Dakar, Senegal
Le Cube, Rabat, Marokko
Les Atelier SAHM, Brazzaville, Kongo
Nafasi Art Space, Dar es Salaam, Tansania
Nubuke-Stiftung, Accra, Ghana
Raw Material Company, Dakar, Senegal
The Godown Arts Centre, Nairobi, Kenia
Townhouse Gallery, Kairo, Ägypten
Unhu Village, Harare, Simbabwe
Voices in Colour, Bulawayo, Simbabwe
Centre d'Art Waza, Lubumbashi, Demokratische Republik Kongo
Zoma Contemporary Art Centre, Addis Abeba, Äthiopien