Australisches Streichquartett spielt moderne deutsche Werke
Seit seiner Gründung im Jahre 2010 hat das Kammer-Ensemble Acacia Quartett aus Sydney schnell große Anerkennung für ihre vielseitigen und erfinderischen Programme gewonnen, welche oft das allgemein etablierte Repertoire mit dem Unorthodoxen vereinen. Seit 2016 hat Acacia eine eigene Konzertreihe im Sydney Opera House. Unterstützt vom Goethe-Institut wurde das Quartett nach Deutschland eingeladen, um im Mai 2017 in Berlin Raphaels Streichquartette Nr. 1, 2 & 6 aufzunehmen. Nun präsentieren sie das Ergebnis wieder in Australien und im Goethe-Institut in Sydney.
Der vielseitige und erfolgreiche Komponist Günter Raphael (1903-1960) erschuf zahlreiche symphonische Werke. Charakteristisch für seine Arbeit ist der kontinuierliche Dialog mit Tradition; im Laufe der Jahre entwickelte er einen Stil unverwechselbarer Individualität mit gleichermaßen üppigen Klängen und polyphonen Strukturen. Seine Musik strahlt eine starke spirituelle und intellektuelle Konzentration aus, nicht zuletzt durch seine hervorragende kontrapunktische Kontrolle und seiner Freude an der Kombination von prominenten melodischen Elementen mit einem klaren formalen Gespür; dennoch mit einer erfinderischen Fülle an rhythmischen Elementen.
"[…] Günter Raphael (verfing sich) in der Anspannung, die durch die Diktatur und den rassistischen Wahnsinn während der Nazi-Zeit enstand. Obwohl sein Oeuvre zwischen 1933 und 1945 nicht als „entartet“ gebrandmarkt wurde (für solch ein Etikett war er zu sehr in der deutschen Musiktradition verwurzelt), machte ihn seine jüdische Abstammung väterlicherseits zur persona non grata. Er hatte Glück, der Deportation zu entkommen.“ (Matthias Hermann)
Trotz seines persönlichen Schicksals spielt Raphaels Humor in einigen seiner Werke eine wesentliche Rolle. Genauso hörbar sind jedoch auch zahlreiche depressive Spuren der "stillen Periode seines Lebens".
Diese Veranstaltung ist Teil der
Deutschen Woche, die vom deutschen
Generalkonsulat Sydney in Kooperation mit anderen lokalen Institutionen koordiniert wird.
Eintritt frei
18:00 Uhr Einlass
18:30 Uhr Beginn
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