Performance und öffentliche Unterrichtsstunde Bonobando auf öffentlichen Plätzen

Bonobando auf öffentlichen Plätzen © Goethe-Institut Rio de Janeiro

17.03, 21.04 und 19.05

Praça Tiradentes

Das Ensemble präsentiert ihr künstlerisches Programm einmal im Monat auf der Praça Tiradentes, mit Unterstützung des Goethe-Instituts Rio de Janeiro

Das Ensemble Coletivo Bonobando führt mit Unterstützung des Goethe-Instituts Rio de Janeiro ein weiteres seiner künstlerischen Stücke im öffentlichen Raum auf. Auf der Praça Tiradentes findet am 17. März, 21. April und 19. Mai (jeweils der dritte Samstag des Monats) ein großes Angebot an Aktivitäten statt. Das Projekt bringt Künstler, Forscher, Professoren, Aktivisten und Kulturagenten zusammen, die sich dafür interessieren, welche Gemeinsamkeit Kunst, Stadt, Jugend und Politik besitzen.

Die Aktivitäten des jeweiligen Tages sind in vier Einheiten unterteilt. Am Vormittag wird ein „kollektiver Austausch” stattfinden. Die Idee ist, für die Teilnehmer einen öffentlichen Raum zu schaffen für den Austausch ihrer Erfahrungen, ihrer Produktionstechniken, ihrer Improvisationsspiele und ihrer Produktionsmethoden. Nachmittags werden „Workshops für Proben auf der Straße” angeboten. Das Coletivo Bonobando wird ihr neues Stück proben, „Cidade Sonho”, und die Teilnehmer werden Träume und Albträume von den auf der Praça Tiradentes anwesenden Leute sammeln und aus den Erzählungen praktische Übungen ableiten.

Anschließend wird es eine öffentliche Unterrichtsstunde mit weiblichen Künstlerinnen, Forscherinnen und Professorinnen geben: Jacqueline Muniz, Eloisa Brantes, Camila Bastos, Dandara Vital, Conceição Evaristo und Wanda Araújo. Die Aktivitäten schließen mit der Performance „Monumoments“ des Coletivo Bonobando. Monumoments wurde im Dezember 2017 im Auftrag des Festival Atos de Fala (Ausgabe AdF.crise) mit Unterstützung des Goethe-Instituts Rio de Janeiro erarbeitet. Der Künstler Simon Will (der Gruppe Gobsquad aus Berlin) leitete einen einwöchigen Workshop für das Coletivo Bonobando auf der Praça Tiradentes, wobei unterschiedliche Utensilien entstanden, die den dramaturgischen Prozess unterstützen.
 
Monumoments macht sich die Denkmäler auf der Praça Tiradentes zu eigen und schafft ein Gegen-Monument. Regie führen Adriana Schneider und Simon Will. Dramaturgie und Text stammen vom Coletivo Bonobando und der Lyrikerin und Musikerin Amora Pêra. „Es handelt sich um ein Hinterfragen der offiziellen Geschichte, die sich in den Denkmälern manifestiert. Als ob die Figuren Helden oder Sieger wären, aber viele sind es nicht. Das Erscheinungsbild der Statuen irritiert ebenfalls: die Statue der Einheit hält ein faschistisches Symbol, die der Gerechtigkeit ist nicht blind und präsentiert eine auseinandergebaute Waage in der Hand, was jedoch niemand bemerkt“, erklärt Adriana Schneider in einem Interview mit dem Jornal do Brasil.

Bonobando na Praça Tiradentes
 
Programm
 

17. MÄRZ
 
10 bis 13 Uhr – ERFAHRUNGSAUSTAUSCH – offene und kostenlose Unterrichtsstunde von DANÇA AFRO mit Eliete Miranda.
> Eliete Miranda – Tanzlehrerin. Tanzstudium an der Universidade Federal da Bahia. In Salvador leitete sie die Tanzgruppe Yaôs, ein Vorläufer des Teatro Olodum, war künstlerische Leiterin der Escola de Música e Percussão Didá und Choreografin verschiedener afrikanischer Gruppen. In Rio de Janeiro hat sie Workshops zu afrikanischem Tanz im Centro Cultural José Bonifácio, im Teatro Carlos Gomes, an der UERJ (Universidade do Estado do Rio de Janeiro), an der FACHA (Faculdades Integradas Hélio Alonso) und an der UnATI (Universidade Abertura da Terceira Idade) geleitet. Vier aufeinanderfolgende Jahre lang (1984 bis 1987) wurde sie eingeladen, Tanzworkshops auf dem Festival Latino Ameriano de Arte und Cultura an der UNB in Brasília zu leiten.
 
13 Uhr – Mittagspause
 
14 bis 15:30 Uhr – Workshops für Proben auf der Straße. Das Coletivo Bonobando wird Proben für ihr nächstes Projekt CIDADE SONHO durchführen.
 
16 bis 18 Uhr – ÖFFENTLICHE UNTERRICHTSSTUNDE: Kunst-Politik-Stadt-Jugend-Aktivismus, mit Jacqueline Muniz.
>Jacqueline Muniz, Anthropologin und Politikwissenschaftlerin, ist Professorin für öffentliche Sicherheit an der UFF (Universidade Federal Fluminense). Sie weist mehr als 20 Jahre Forschungstätigkeiten über Politik und öffentliche Sicherheit vor, war internationale Beobachterin, tätig für die Regierung und initiierte verschiedene Projekte auf diesen Gebieten.
 
18 bis 18:30 Uhr – Aufführung von Monumoments, mit dem Coletivo Bonobando.
 
21. APRIL
 
10 bis 13 Uhr – ERFAHRUNGSAUSTAUSCH – Öffentlicher und kostenloser Workshop mit dem Coletivo Bonobando und weiteren Künstlern, Gruppen und jungen Ensembles der Stadt.
 
13 Uhr – Mittagspause
 
14 bis 15:30 Uhr – Workshops für Proben auf der Straße. Das Coletivo Bonobando wird Proben für ihr nächstes Projekt CIDADE SONHO durchführen.
 
16 bis 18 Uhr – Öffentliche Unterrichtsstunde: Kunst-Politik-Stadt-Jugend-Aktivismus, mit Eloisa Brantes, Camila Bastos und Dandara Vital.
> Camila Bastos ist Störenfried und Doktorandin der Darstellenden Kunst an der UNIRIO (PPGAC). Sie hat einen Master-Abschluss in Estudios Independientes des Museu d'Art Contemporani de Barcelona. Sie erforscht die Beziehungen zwischen Kunst, Aktivismus, Feminismus, kollektiven Schaffensprozessen und Pädagogik, um sie miteinander zu verweben.
> Dandara Vital – Schauspielerin, Performerin, Transgender-Aktivistin und zurzeit Koordinatorin des Programms Trans+Respeito der Coordenadoria da Diversidade. Sie begann ihre Theaterstudien im sozialen Projekt „Damas em cena“, einem Inklusionsprojekt für Transvestiten und Transgender mittels Kunst. Heute ist sie Leiterin einer neuen Gruppe für Transvestiten und Transgender. Unter ihren Arbeiten sind „TransTchecov“, „O vazio das molduras e dos espelhos“, „Fantasmas de guerra e paz” “Ou Isto Ou aquilo” und ihr Werk “Dandara através do espelho” hervorzuheben.
> Eloisa Brantes Mendes – Professorin im Departamento de Linguagens Artísticas des Instituts für Kunst der UERJ. Doktor der Kulturwissenschaften (Darstellende Kunst) am PPGAC – Universidade Federal da Bahia/Université de Paris 8. Leiterin, Performerin und Mitbegründerin des Coletivo Líquida Ação (Rio de Janeiro).
 
18 bis 18:30 Uhr – Aufführung von Monumoments, mit dem Coletivo Bonobando.
 
 
19. MAI
 
10 bis 13 Uhr – ERFAHRUNGSAUSTAUSCH – Öffentlicher und kostenloser Workshop mit dem Coletivo Bonobando und weiteren Künstlern, Gruppen und jungen Ensembles der Stadt.
 
13 Uhr – Mittagspause
 
14 bis 15:30 Uhr – Workshops für Proben auf der Straße. Das Coletivo Bonobando wird Proben für ihr nächstes Projekt CIDADE SONHO durchführen.
 
16 bis 18 Uhr – Öffentliche Unterrichtsstunde: Kunst-Politik-Stadt-Jugend-Aktivismus, mit Conceição Evaristo und der Moderation von Wanda Araújo.
> Conceição Evaristo – Geboren in Belo Horizonte. Master in Brasilianischer Literatur / PUC-RJ und Doktor in Vergleichender Literaturwissenschaft / UFF. Sie belegte den dritten Platz beim Prêmio Jabuti 2015 in der Kategorie Erzählungen und erhielt den Prêmio Faz Diferença 2016 von O Globo in der Kategorie Prosa. Einige ihrer Werke und Erzählungen wurden bereits ins Französische, Englische und Deutsche übersetzt. Zahlreiche ihrer Erzählungen wurden in Erzählungsbänden veröffentlicht und sie hat sechs eigene Publikationen, unter ihnen Olhos d'água, Becos da memória und Ponciá Vicêncio, erschienen im Verlag Pallas Editora.
> Wanda Araújo – Journalistin, Yalorixá, Koordinatorin des Centro Cultural de Tradições Afro Brasileiras Ylê Asè Egi Omim – Ilha de Guaratiba, wo sie Kulturprojekte leitet, für die sie Elemente afrikanischer Völker einsetzt, um eine Diskussion über die Herausarbeitung afrika-zentrierter Perspektiven anzuregen. Die Projekte sind: Encontro de Jovens de Terreiro (2010), Imagens de Axé (2010 und 2014), Revista Eletrônica Pitan Dudu (2012), Orin Dudu (2015), Conversas de Terreiro (2016) und #Soudeterreiro (2017).
 
18 bis 18:30 Uhr – Aufführung von Monumoments, mit dem Coletivo Bonobando.
 
 
Über das Ensemble COLETIVO BONOBANDO
Das Ensemble ist offen für alle Kunstrichtungen und wurde 2014 während einer Künstlerresidenz in der Arena Carioca Dicró in Penha, im Norden Rio de Janeiros, ins Leben gerufen. Mitglieder sind Adriana Schneider, Daniela Joyce, Hugo Bernardo, Igor da Silva, Jardila Baptista, Karla Suarez, Livia Laso, Lucas Oradovschi, Marcelo Magano, Patrick Sonata, Thiago Rosa, Vanessa Rocha und die Produzenten Joyce Torres und Marcelo de Brito. In ihrem Repertoire haben sie zwei von der Gruppe dramatisierte Stücke: Cidade Correria (2015) und Jongo Mamulengo (2016), die sie laufend neu aufführen. 2017 nahm das Ensemble an der Ausstellung „Implosão: Trans(relacion)ando Hubert Fichte“ teil, die im Museu de Arte Moderna, in Salvador und im Centro Municipal de Arte Hélio Oiticica in Rio de Janeiro zu sehen war. Die Ausstellung wurde von Max Hinderer und Amilcar Packer kuratiert und vom Goethe-Institut und dem Haus der Kulturen der Welt realisiert. Ebenfalls im Dezember 2017 zeigte das Ensemble die Performance Monumoments, eine Auftragsarbeit des Festival Atos de Fala (Ausgabe AdF.crise) mit Unterstützung des Goethe-Rio unter der Leitung von Adriana Schneider und Simon Will.
 
 
VERANSTALTUNGSINFORMATIONEN:
 
Bonobando auf öffentlichen Plätzen
Idee und Programm – Coletivo Bonobando
Produktion – Adriana Schneider und Marcelo de Brito
Programm – Hugo Bernardo und Karla Suarez
 
Monumoments
Mit: Hugo Bernardo, Igor da Silva, Jardila Baptista, Karla Suarez, Livia Laso, Marcelo Magano, Patrick Sonata, Thiago Rosa, Vanessa Rocha und den Gästen Larissa Bery, Mariah Valeiras und Suellen Tavares.
Leitung: Adriana Schneider und Simon Will
Mitarbeit: Lucas Oradovschi
Dramaturgie und Text: Coletivo Bonobando und Amora Pêra
Auftragsarbeit des Festival Atos de Fala (Ausgabe AdF.crise) mit Unterstützung des Goethe-Instituts Rio de Janeiro.
 

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