Abschlussveranstaltung des Deutsch-Brasilianischen Kulturinstituts / Goethe-Instituts: 52 Jahre Kulturarbeit in der Stadt Curitiba gehen zu Ende
Am Abend des 17. April schlossen sich die Türen des Deutsch-Brasilianischen Kulturinstituts / Goethe-Instituts Curitiba zum letzten Mal. Mit einem offiziellen Akt der Schließung, wie ihn das Gesetz vorsieht, aber vor allem mit emotionalen Reden des Vorstands, der Mitarbeitenden und der Partner konnte sich die geladene Öffentlichkeit noch einmal davon überzeugen, wie wichtig das Bestehen des Instituts sowohl für diejenigen war, die dort gearbeitet haben als auch für die Personen, die über viele Jahre Veranstaltungen und Angebote besucht haben.
‚Die Goethe-Familie in Brasilien hat eines ihrer fünf Kinder verloren. Wir sind traurig, aber vor allem dankbar für die vielen Jahre mit inspirierenden Angeboten und Projekten, Deutschunterricht auf hohem Niveau und die immer angenehme Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden und mit unseren europäischen Nachbarn hier in der FABRIKA‘, sagt Claudia Römmelt, seit 2003 Leiterin der Einrichtung. ‚Wir sind auch froh, dass es gelungen ist, diesen Schließungsprozess in jeder Hinsicht sensibel und mit Respekt gegenüber allen Beteiligten umzusetzen, sowohl was die direkt Betroffenen angeht als auch gegenüber der Institution, die seit 52 Jahren in der Stadt präsent ist. Niemand wurde allein gelassen, jeder wurde gehört mit seinen Sorgen und Nöten. Wir haben das gemeinsam durchgestanden und uns gegenseitig geholfen. Besonders freut uns, dass von den 16 Mitarbeitenden 14 Kolleginnen und Kollegen neue Wege innerhalb des Instituts einschlagen‘, fasst Claudia zusammen.
‚Das Ende der physischen Präsenz des Instituts in Curitiba bedeutet nicht das Ende der Aktivitäten des Goethe-Instituts in Curitiba und Paraná. Wir verhandeln mit Kulturpartnern über die Präsenz Deutschlands bei Großveranstaltungen wie der Curitiba-Biennale, wir werden weiterhin offizielle Prüfungen für das Institut in Curitiba abhalten können und wir sind in der Planungsphase für eine Möglichkeit eines persönlichen Beratungsservice am deutschen Honorarkonsulat in Curitiba und der Deutsch-Brasilianischen Handelskammer‘, so das Fazit von Dr. Matthias Makowski, Regionalleiter des Goethe-Instituts für Südamerika, der zur Abschlussveranstaltung nach Curitiba kam.
Nach der Sitzung wurden die Gäste zu einem Umtrunk und einem Abendessen im anderen Flügel der FABRIKA empfangen. In ihrer Ansprache betonte Claudia Römmelt die Bedeutung des Standorts FABRIKA für das Goethe-Institut und dankte insbesondere der Eigentümerin der Räumlichkeiten für ihre Großzügigkeit und Aufgeschlossenheit über die Jahre hinweg: „Die FABRIKA war und wird immer wie ein zweites Zuhause für alle ehemaligen Mitarbeitenden des Goethe-Instituts Curitiba sein und wir werden diesen schönen, inspirierenden Ort sehr vermissen. Lassen Sie uns also auf diesen Abend anstoßen, auf Frau Elsa Lemanski, auf alle Kulturschaffenden in der FABRIKA und auf das Goethe-Institut Curitiba, dessen Geschichte heute an dem für dieses Institut bestmöglichen Ort und auf würdige Weise zu Ende geht.