Ausstellung Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 | 19

Macht der Gefühle Divulgação

Sa, 09.11.2019 –
Mi, 04.12.2019

Museu da Justiça - Centro Cultural do Poder Judiciário

Die Ausstellung wirft einen Blick auf die Bedeutung der Emotionen in der Dynamik der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert

Unsere Politik wird, so scheint es, zunehmend von Gefühlen bestimmt. Hier setzt die Ausstellung Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 | 19 an, die die Historikerinnen Ute und Bettina Frevert gemeinsam mit der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erarbeitet haben.

Die Ausstellung wird in Rio de Janeiro in Kooperation mit dem deutschen Generalkonsulat Rio de Janeiro im Museu da Justiça - Centro Cultural do Poder Judiciário gezeigt. Das Rahmenprogramm entstand in Zusammenarbeit mit dem Museu da Justiça - Centro Cultural do Poder Judiciário, dem brasilianischen Deutschlehrerverband APA-Rio und dem DAAD Brasilien.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundesaußenminister Heiko Maas.

Die Ausstellung Die Macht der Gefühle – Deutschland 19|19 wirft einen Blick auf die Bedeutung der Emotionen in der Dynamik der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Ausgehend von 20 Emotionen, versucht die Ausstellung Kontinuitäten und Brüche aufzuzeigen, die in den vergangenen 100 Jahren die deutsche Geschichte geprägt haben. Parallel dazu wird in einem öffentlichen Rahmenprogramm die Frage nach der Macht der Emotionen in den historischen und aktuellen Kontext Brasiliens übertragen.

Der 9. November markierte entscheidende Etappen in der deutschen Geschichte: An diesem Tag, vor 30 Jahren, fiel die Berliner Mauer. Im Jahre 1938, ebenfalls am 9. November, setzten die Truppen der Nationalsozialisten - mit Hilfe der Bevölkerung - Synagogen und jüdische Geschäfte in Brand, und ermordeten in dieser Nacht hunderte Juden. Am gleichen Tag, im Jahre 1918 wurde in Berlin die Weimarer Republik verkündet. Die Ausstellung umfasst 22 Poster mit prägnanten Texten, Faksimiles, 140 historischen Fotografien, sowie Multimedia-Zugängen. Sie lädt dazu ein, über die Macht der Emotionen in Vergangenheit und Gegenwart nachzudenken.
 
Die Ausstellung ist ab 9. November 2019 bis zum 4. Dezember 2019 in Rio de Janeiro im Museu da Justiça - Centro Cultural do Poder Judiciário zu sehen.

 
PROGRAMM:
 
ERÖFFNUNGSABEND (nur für eingeladene Gäste)
8. November
 
FÜHRUNGEN für Schulklassen
In deutscher und portugiesischer Sprache
11., 12., 14. und 25. November
Von 11.00 bis 11.45 Uhr
Ort: Salão dos Passos Perdidos - CCMJ
 
Anmeldung bis 9.11. an: kulturweit-rio@goethe.de
*Bitte teilen Sie uns bei der Anmeldung das Sprachniveau der Schüler*innen mit. Vielen Dank! 

FÜHRUNGEN für Kursteil-nehmer*innen des Goethe-Instituts und für Studierende
In deutscher und portugiesischer Sprache
Sprachniveau A1/A2: Mi., 13.11.
Sprachniveaus B1/B2: Mi., 27.11.
Sprachniveau C1/C2: Mi., 29.11.
Von 18.00 bis 18.45 Uhr
Ort: Salão dos Passos Perdidos - CCMJ
 
Anmeldung bis 9.11. an: kulturweit-rio@goethe.de
 
FÜHRUNGEN für Geschichtslehrer*innen in portugiesischer Sprache
In portugiesischer Sprache mit Dr. Paul Voerkel, vom DAAD
26. November
Von 16:00 bis 18:00 Uhr
Local: Salão dos Passos Perdidos - CCMJ
 
Inscrições até 09 de novembro, pelo e-mail: kulturweit-rio@goethe.de
 
KONZERT
19. November
Von 20:00 bis 22:00 Uhr
Ort: Teatro Riachuelo

Konzert des Brasilianischen Symphonie Orchester – Série Mundo – Deutschland
Die musikalischen Begegnungen zwischen Bertold Brecht und Kurt Weill, Paul Dessau und Hanns Eislerr.
 
ZWISCHEN ZYNISMUS UND FASCHISMUS - BUCHVORSTELLUNG UND DISKUSSION
In portugiesischer Sprache
21. November
Von 18:30 bis 20:30 Uhr
Ort: Sala Nobre - CCMJ
 
"Zwischen Zynismus und Faschismus. Brasilien nach 2013" mit Dr. Guiseppe Cocco (UFRJ, UniNomade).
Guiseppe Cocco ist Professor an der UFRJ und Doktor für Sozialgeschichte an der Universität Sorbonne, Paris.

Die Aufstände, die mit dem arabischen Frühling 2011 begannen, sind längst noch nicht vorbei. Hongkong, Chile, Ecuador, Bolivien, Haiti, Libanon: Trotz der jeweiligen Unterschiede haben sie gemeinsame Elemente und erinnern an die Erfahrungen in Brasiliens seit dem Juni 2013. Giuseppe Coccos neues Buch kommt deshalb zu einem günstigen Zeitpunkt - eine Kritik an Regierungen, die sich an die Macht klammern, eine Art Trauerarbeit, die zugleich ein historisches Feld linker Wissensproduktion rekonstruiert.

Moderation: Dr. Astrid Kusser, Goethe-Institut Rio Janeiro
 
SEMINAR UND FÜHRUNG (nur für eingeladene Gäste)
In portugiesischer Sprache
25 de novembro
Local: CCMJ
 
Dr. Ebal Bolacio Filho, APA-Rio
 
DOKUMENTARFILM: Menino 23
In portugiesischer Sprache
30. November
Von 15:00 bis 17:30 Uhr
Ort: Sala Multiuso - CCMJ
 
Der Dokumentarfilm zeigt die Geschichte des brasilianischen Historikers Sydney Aguilar, der 1998 im Fach Geschichte mit einer Oberstufenklasse das Thema des deutschen Nationalsozialismus bespricht. Eine Schülerin erwähnt, dass sich auf dem Hof ihrer Familie Hunderte von Ziegelsteinen mit eingeprägten Hakenkreuzen befinden. Diese Information weckte Aguilars Neugierde und verleitet ihn zu Nachforschungen. Schritt für Schritt zeigt der Film, wie der Historiker seine Recherche vorantreibt und neben Fakten auch Opfer entdeckt.

Aquilar findet heraus, dass Geschäftsleute 50 Waisenkinder aus Rio de Janeiro nach Campina do Monte Alegre im Bundesstaat São Paulo verschleppten und sie zehn Jahre lang auf der Fazenda Santa Albertina de Osvaldo Rocha Miranda in Isolation und Sklaverei hielten

Die Dokumentation zeigt die enge Verbindung zwischen den brasilianischen Eliten und nationalsozialistischem Gedankengut auf und thematisiert ein in Brasilien entstandenem Projekt, das sich das Konzept der „Eugenik“ zum Vorbild nahm. Aloísio Silva, einer der Überlebenden, erinnert sich im Film an die schreckliche Erfahrung, die den versklavten Jungen sogar die Verwendung des eigenen Namen verbot und ihn so zu einer „23" machte.

Der Film stellt vor, wie der Historiker Sydney und andere Historiker*innen und Expert*innen die historischen, politischen und sozialen Kontexte Brasiliens der 1920er und 1930er Jahre skizzieren und erklären, wie in einem ethnischen „melting pot“ die Theorien der „Eugenik“ und „Rassenreinheit“ angenommen und bis hin zur Aufnahme in die Verfassung im Jahre 1934 Bestand haben konnte.
 
 
ÖFFNUNGSZEITEN DES CCMJ
Montags bis Freitags, von 11:00 bis 19:00 Uhr
Samstags, von 10:00 bis 17:00 Uhr
Sonntags geschlossen
 
Adresse: Rua Dom Manuel, 29 - Centro
Telefon: (21) 3133-3368

KONZERT:
Teatro Riachuelo
Adresse: Rua do Passeio, 38/40 - Centro

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