Über das Projekt
In Zeiten, in denen es oftmals nur darum geht, schnellstmöglich von A nach B zu gelangen und die Stadt nicht mehr zu sein scheint als ein geografischer Koordinatenplan, der uns dabei hilft, die optimale Route zu unserem Ziel zu finden, halten wir nur selten inne und nehmen bewusst wahr, wo wir uns gerade befinden. Doch das Stadtbild mit all seinen Elementen, den großen Straßen und kleinen Gassen, den bedeutenden Gebäuden und versteckten Plätzen, an denen wir so oft vorübergehen, ohne sie zu bemerken, spiegeln die Geschichte der Stadt wider. Sie alle stecken voller Erinnerungen und Geschichten, die sich oftmals bis in den kleinsten Details verbergen und darauf warten entdeckt zu werden.
Hier setzt das Brettspiel „Memoria Oculta” an. Es vermittelt auf abwechslungsreiche und spannende Weise neue Perspektiven auf den einschneidenden Abschnitt der Geschichte Chiles zwischen 1970-1990 und gibt tiefe Einblicke in die Erfahrungen von Zeitzeug*innen.
Ziel des Projekts
Historisches Erinnern ist für viele ein wichtiger Teil der eigenen Identität. Gleichzeitig ist das Ringen um eine gemeinsame Gedenkkultur oft eine gesellschaftliche Herausforderung.
Das Goethe-Institut engagiert sich für demokratische Werte und setzt sich mit vielfältigen Projekten für die Förderung einer aktiven Erinnerungskultur und den Dialog über Menschenrechte ein. „Memoria Oculta“ steht exemplarisch für dieses Engagement: Es macht Geschichte erfahrbar, regt zur Reflexion an und fördert den Austausch über historische Ereignisse – generationsübergreifend und inklusiv.
Zeitraum
2018-heute
Zielgruppe
Menschen ab 14 Jahren, die sich für Geschichte interessieren und neue Zugänge zum Erinnern suchen.
Ablauf
Bei „Memoria Oculta“ treten drei Teams gegeneinander – oder vielmehr miteinander – an. Denn das Ziel ist nicht der Sieg eines Einzelnen, sondern das gemeinsame Vervollständigen eines Erinnerungsmarkers, der die Geschichte lebendig werden lässt.
Nach dem Auswählen der Spielfiguren und dem Aufbau des Spielbretts beginnt die Reise durch das historische Zentrum Santiagos. Auf jedem Spielfeld erwartet die Teams eine neue Aufgabe: Begriffe entschlüsseln, Erinnerungen rekonstruieren oder Wissensfragen meistern.
Das Besondere: Über QR-Codes gelangen die Spieler*innen zu begleitenden Audios, die das Erlebnis vertiefen und eine emotionale Verbindung zur Geschichte schaffen.
„Memoria Oculta“ ist mehr als ein Spiel – es ist ein kollektives Erlebnis, das verbindet, bewegt und zum Nachdenken anregt.
Wichtige Protagonist*innen
Das Goethe-Institut Chile entwickelte das Spiel in enger Zusammenarbeit mit dem
Museo de la Memoria y los Derechos Humanos,
Pro Helvetia und dem chilenischen Entwicklerteam
Fractal Juegos.
Weitere Informationen
Das Spiel kann in der Bibliothek des Goethe-Instituts Chile ausgeliehen und auch vor Ort gespielt werden.
Die begleitenden Audios finden Sie unter diesem Link:
Audios (auf Spanisch)
Wenn Sie „Memoria Oculta“ spannend finden, empfehlen wir Ihnen auch unseren virtuellen Stadtrundgang mit der App „
AppRecuerdos”.