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19:00 Uhr
„Der Weg der Kunst“
Filmreihe|Dienstage des deutschen Films in Puerto Montt
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Casa del Arte Diego Rivera, Puerto Montt
- Sprache Deutsch mit spanischen Untertiteln
- Preis freier Eintritt
Im Oktober werden vier Filme gezeigt, die sich auf die Ausbildung von Künstlerinnen konzentrieren, die ihren Weg Schritt für Schritt gegangen sind. In fiktionalisierten Filmen steht „Lieber Thomas“ im Zentrum des Schriftstellers, Dichters und Filmemachers Thomas Brasch, während „Enfant Terrible“ die Geschichte von Rainer Werner Fassbinder erzählt, einem der bedeutendsten deutschen Regisseure des 20. Jahrhunderts. In „Paris Calligrammes“ berichtet Ulrike Ottinger von der Entdeckung ihrer eigenen Stimme, und schließlich begleitet „Die Spielwütigen“, Gewinner des Publikumspreises der Berlinale, vier junge Menschen während ihres Schauspielstudiums und zeigt, wie sie ihr Talent entfalten.
Programm
07.10. Lieber Thomas (2021), Andreas Kleinert
14.10. Enfant Terrible (2020), Oskar Roehler
21.10. Paris Calligrammes (2020), Ulrike Ottinger
28.10. Die Spielwütigen (2003), Andres Veiel
Inhaltsangaben der Filme
LIEBER THOMAS
s/w, 156 Min.
2021, Andreas Kleinert
Der Regisseur Andreas Kleinert, 1962 in Ostberlin geboren, zeigt den Dichter Thomas Brasch, der bis 1976 ebendort lebte. Kleinert weiß also, wovon er erzählt, jedenfalls was den Ort und das alltägliche Leben dort angeht. Braschs Biografie fiktionalisiert er im Detail, hält sich aber generell an reale Vorgaben: Man sieht, wie Brasch die Frauen liebte und die Rebellion, wie er die DDR gleichzeitig schätzte und verachtete, dass er sich weder dort noch im Westen an gesellschaftliche oder politische Erwartungen verkaufte. Kleinerts Drama seziert die Forderungen der Kunst, den Umgang mit Erfolg und die Zeitgeschichte im geteilten Deutschland.
ENFANT TERRIBLE
Farbe, 134 Min.
2020, Oskar Roehler
Zweifellos war Rainer Werner Fassbinder (1945-1982) der bedeutendste deutsche Filmemacher der letzten 60 Jahre, dem Oskar Roehler hier ein filmisches Denkmal setzt: Von den Anfängen beim Münchner Action Theater, den Dreharbeiten zu frühen Filmen wie Liebes ist kälter als der Tod (1969) bis hin zur Aufführung von Angst essen Seele auf (1974) in Cannes oder der Pressekonferenz nach dem Gewinn des Goldenen Bären für Die Sehnsucht der Veronika Voss (1982) ist Enfant Terrible ebenso eine episodisch angelegte Revue durch Fassbinders Werk wie der Film auch dessen schillerndes Privatleben ausgiebig ausschlachtet. All die Erniedrigungen gegenüber seiner Entourage, der unstillbare Hunger nach Liebe, der allem zugrunde liegt, die Arbeitswut, der Drogenexzess, das Genie, der Wahnsinn, die Tragödie, der Tod. Dabei bedient sich Roehler einer theaterhaften wie stilisierten Ästhetik, angelehnt an Fassbinders eigenes filmisches Universum und wird unterstützt von einem meisterhaften Schauspielensemble.
PARIS CALLIGRAMMES
Farbe, s/w, 129 Min.
2020, Ulrike Ottinger
Inspirierende Zeitreise ins Paris der 1960er Jahre. Mit ihren flanierenden Betrachtungen wirft Ulrike Ottinger ein poetisches Netz über diesen Sehnsuchtsort und verknüpft persönliche Erinnerungen an die eigenen künstlerischen Anfänge mit einem liebevollen Porträt der Stadt und einem kundigen Soziogramm der Zeit. 1962 kam Ulrike Ottinger als junge Künstlerin nach Paris, um dort zu leben und zu arbeiten. Die Zeit bis 1969, als sie die Stadt wieder verließ, wurde nicht nur für sie zu einer prägenden Phase, sondern stellte auch zeitgeschichtlich eine Epoche der großen politischen und gesellschaftlichen Umbrüche dar. PARIS CALLIGRAMMES ist angelegt wie ein anregender Spaziergang durch Paris mit vielen Kapiteln, die wie Etappenziele zu vergnügter Rast einladen. Paris war für die Regisseurin auch der Ort, wo sie ihre Filmausbildung ‚absolvierte‘, wo sie an der Cinémathèque Française und den unzähligen Repertoire-Kinos in die Filmgeschichte eintauchte, wo sie viel gelernt hat über das russische Kino, den deutschen Expressionismus und das damals aktuelle Filmschaffen aus aller Welt. In dieser Zeit setzte sich bei ihr auch die Idee fest, selber Filme machen zu wollen. So offenbart sich in PARIS CALLIGRAMMES die Spiegelung einer jungen Künstlerin aus der Perspektive der älteren, die sie geworden ist.
DIE SPIELWÜTIGEN
Farbe, 108 Min.
2003, Andres Veiel
Vier Schauspielschüler: Constanze, in einem schönen alten Haus lebend, erzählt ihren Eltern von ihrer Leidenschaft; Karina spielt ein bisschen vor ihren Eltern im heimatlichen Friseursalon; Stephanie, gross und blond, ist ebenso engagiert in ihrer Theaterleidenschaft, ungeachtet der Skepsis der Mutter; Prodromos spielt seinen ebenso zweifelnden Eltern eine dramatische Szene mit Pistole vor. Auch für ihn ist Theaterspielen Alles. Alle vier bewerben sich bei der hoch angesehenen Schauspielschule Ernst Busch in Berlin. Nur Stephanie besteht nicht die Aufnahmeprüfung. Wir verfolgen die harte Ausbildung in Berlin, aber auch das weitere Suchen und Vorspielen von Stephanie. Schliesslich bewirbt sie sich erneut und diesmal wird sie aufgenommen. Alle gehen in ihrem Studium auf. Nur Prodromos will seinen eigenen Weg gehen, akzeptiert nur mit grossem inneren Widerstand Kritik der Professoren und ein Studienjahr wird von ihm nicht erfolgreich beendet. Aber schliesslich gehen alle in die Abschlussprüfung, alle bestehen und stellen sich nun den aus dem gesamten deutschsprachigen Raum nach Berlin gereisten Theaterdirektoren vor. Alle finden eine erste Stelle, nur Prodromos schlägt sie aus und geht nach New York. Aber er kehrt wieder zurück und wartet hier auf die Rolle seines Lebens.
Kein Trailer zur verfügung.
Ort
Quillota 116, esquina Antonio Varas
Puerto Montt
Chile
Ort
Quillota 116, esquina Antonio Varas
Puerto Montt
Chile