Ausstellung Feministische Avantgarde: Auf dem Weg der Freiheit

Veronika Dreier: Schuhnägel, 1978. Sammlung VERBUND, Wien. © Veronika Dreier/Sammlung VERBUND, Wien

Do, 19.05.2022 –
Mi, 22.06.2022

20:00 Uhr

Museum für zeitgenössische Kunst der Vojvodina

Werke aus der Sammlung des Museums für zeitgenössische Kunst der Vojvodina

Kuratorinnen:
Dr. Gabriele Schor, Sammlung VERBUND, Wien
Dr. Sanja Kojić Mladenov, MSUV, Novi Sad

Projektpartner: Museums für zeitgenössische Kunst der Vojvodina, Sammlung VERBUND, Österreichisches Kulturforum Belgrad, Stiftung Novi Sad – Die Kulturhauptstadt Europas 2022.

FEMINISTISCHE AVANTGARDE ist eine internationale Gruppenausstellung, die Werke von 78 internationalen Künstlerinnen aus der VERBUND COLLECTION umfasst, aus der für die Ausstellung in Novi Sad eine besondere Auswahl getroffen wird, zusammen mit einem besonderen Werksegment aus der Sammlung des Museums für zeitgenössische Kunst der Vojvodina (MSUV). Einige der in VERBUND COLLECTION vertretenen Künstlerinnen sind: Dara Birnbaum, Judy Chicago, VALIE EXPORT, Sanja Iveković, Katalin Ladik, Ana Mendieta, ORLAN, Gina Pane, Cindy Sherman, Birgit Jürgenssen u.a. Historisch wurden Frauen als Projektion von Männerfantasien, -vorurteilen und -beziehungen gezeigt. In den 1970ern hat sich ein Wandel in der Darstellungsweise von Frauen in der Kunst vollzogen. Die Künstlerinnen haben begonnen, die visuelle Darstellung des eigenen Seins zu erkunden, um alternative Sichtweisen auf die weibliche Identität zu schaffen. Gabriele Schor hat sich als Leiterin dieser Sammlung und Redakteurin der begleitenden Monographie die feministische Avantgarde beschäftigt, um die Rolle dieser Künstlerinnen in den letzten vier Jahrzehnten hervorzuheben. Die Ergebnisse sind radikal, poetisch, ironisch, zynisch und herzlich. Vor allem sind sie jedoch aufrichtig, denn sie teilen das kollektive Bewusstsein, das all jenes hinterfragt und verworfen hat, was früher vorherrschend war, und sie wenden sich neuen Ausdrucksweisen in den Bereichen Fotografie, Performance, Film und Video zu. Die Ausstellung und das Buch heben die Leistungen jener Künstlerinnen-Frauen hervor, die jene ermutigt und inspiriert haben, deren Entwicklung auf Erfahrungen ihrer Vorgängerinnen gründete. 

Historisch gesehen wurden Frauen als Projektionen männlicher Fantasien, Vorurteile und Verhältnisse dargestellt. In den 1970er Jahren änderte sich jedoch die Art und Weise, wie Frauen in der Kunst dargestellt wurden. Künstlerinnen begannen, visuelle Darstellungen ihres eigenen Wesens zu erforschen, um alternative Ansichten der Identität einer Frau zu schaffen. Gabriele Schor setzte sich als Leiterin der Sammlung und Herausgeberin einer begleitenden monographischen Publikation mit der feministischen Avantgarde auseinander, um die Rolle dieser Künstlerinnen in den letzten vier Jahrzehnten hervorzuheben. Die Ergebnisse sind radikal, poetisch, ironisch, wütend, zynisch und herzlich. Vor allem sind sie aufrichtig und teilen ein kollektives Bewusstsein, das das, was früher dominierte, in Frage gestellt und abgelehnt hat, und sich neuen Ausdrucksformen in den Bereichen Fotografie, Performance, Film und Video zugewandt hat. Die Ausstellung und das Buch heben die Leistungen von Künstlerinnen hervor, die diejenigen ermutigten und inspirierten, die sich auf den Erfahrungen ihrer Vorgänger entwickelten.

Die Ausstellung VERBUND COLLECTION in Novi Sad wird um Kunstwerke aus der Sammlung MSUV erweitert, bzw. die Ausstellung „Auf dem Weg der Freiheit“ von Künstlerinnen aus dem geopolitischen Raum Serbiens, die die Grenzen traditioneller Medien und Gender-Positionen im internationalen Kulturraum überschreiten. Ausgewählte Werke von Künstlerinnen, wie z.B.: Katalin Ladik, Milica Mrđa, Tanja Ostojić, Vesna Perunović, Bogdanka Poznanovic, Jelena Radić, Judita Šalgo, Vesna Tokin und Milica Tomić, setzen sich mit der Position der persönlichen Identität in der zeitgenössischen Kunstpraxis und Gesellschaft auseinander, erforschen Prozesse der Performance, Dematerialisierung, sowie  die Transgression der Grenze, die Idee, formale, mediale und räumliche Rahmen zu durchbrechen.

Im Rahmen der Ausstellung werden zwei Führungen und zwei Begleitprogramme organisiert. Am Freitag, den 20. Mai um 18 Uhr wird im Kinosaal des Museums das Buch „Kann ich auf deinem Gesicht leben: Eine romanartige Lebensgeschichte“ von Katalin Ladik vorgestellt, das von der Association of Feminist Organizations „(Re)connections“ aus Novi Sad herausgegeben wurde. Am Mittwoch, den 25. Mai um 19 Uhr wird im selben Raum das Buch von Jasmina Tumbas „I Am Jugoslovenka! Feminist Performance Politics During & after Yugoslav Socialism“ (Manchester University Press, 2022) präsentiert.

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