Vortrag
Für die Demokratie lernen? Was hat politische Bildung mit Pokémon Go zu tun?

Dr. Sabine Bamberger-Stemmann
© Landeszentrale für politische Bildung

Deutsches Gymnasium Tallinn

Die politische Bildung in der Bundesrepublik Deutschland hat eine lange Tradition. Seit den 1950er Jahren sollen alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch neu ins Land kommende Menschen mit den Funktionsweisen des demokratischen Systems vertraut gemacht werden; aber auch mit den Möglichkeiten, sich zu engagieren und zu diskutieren. Die sogenannte  Reeducation der westlichen Alliierten nach dem Zweiten Weltkriege hat diese Idee einer lebendigen Demokratie und des Lernens für die Demokratie zuerst in den westdeutschen Bundesländern installiert. Nach der Wiedervereinigung in Deutschland erhielten auch alle neuen Bundesländer Landeszentralen für politische Bildung. Aber heutzutage gehen wir ganz anders mit Medien um, wir tauschen uns anders aus, Wahlkämpfe funktionieren grundverschieden von jenen der vergangenen Jahrzehnte. Also stellt sich die Frage: wie können wir heute über Demokratie sprechen, wie können wir uns beteiligen, warum sollen wir wählen gehen? Und was hat Europa mit all dem zu tun?
 
Dr. Sabine Bamberger-Stemmann hat Osteuropäische und Neuere Geschichte sowie Slawistik studiert. Sie hat promoviert über den Europäischen Nationalitätenkongress, in dem die nationalen Minderheiten aus Estland in der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg eine außerordentlich wichtige Rolle gespielt haben. Von 1992 bis 2003 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Verlagsleiterin sowie kommissarische Leiterin des Nordost-Instituts in Lüneburg. Seit 2004 ist sie Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung in Hamburg. Ihre wissenschaftlichen Spezialgebiete sind Ostmitteleuropa, Minderheitenfragen im 19./20. Jahrhundert und die deutsch-polnischen Beziehungen. Seit 1999 hat sie einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg.
 

Details

Deutsches Gymnasium Tallinn

J.Sütiste tee 20

Sprache: Deutsch
Preis: Der Eintritt ist frei