Drama - wenn Flucht zur Priorität wird
Ein ungezwungener Ausflug in den Wald. Vier Männer, zwei Frauen und ein Baby verlassen ganz bewusst die Stadt um sich voll und ganz auf die Nacht in der Natur einzulassen. Ihre Charakteristik: Sie alle sind schöne, reiche und kreative Menschen. Zynisches Geplänkel und das immerwährende Spiel von Liebe und Distanz prägen stets ihre Unterhaltungen.
In der Nacht springt ein Funke aus dem Feuer und löst vorerst unbemerkt einen Brand aus. Als die Protagonist*innen das Unglück bemerken, ist Flucht die einzige Option. Dabei verstreuen sie sich in alle Himmelsrichtungen. Plötzlich zählt nur noch die Rettung des eigenen Lebens. Die Erfahrung der Todesangst, der Einsamkeit und der eigenen Verletzlichkeit angesichts der entfesselten Natur stürzt die Überlebenden in eine Realität, der sie nicht gewachsen sind.
Schwarzes Tier Traurigkeit ist ein Text von Anja Hilling. Ein schönes, schreckliches und seltsam tragisches Stück, das Sala Beckett gemeinsam mit dem Teatro Español produziert.
Julio Manrique führt Regie, präsentiert uns eine kleine, privilegierte Gruppe von Menschen, die mit dem Leichtsinn von Kindern, die sorglos im Schatten der Bäume spielen und jede Gefahr ignorieren, die Tore zur Hölle öffnen.
Text von: Anja Hilling
Übersetzung im Auftrag des Goethe-Instituts: Maria Bosom
Regie: Julio Manrique
Mit: Joan Amargós, Màrcia Cisteró, Mia Esteve, Norbert Martínez, Jordi Oriol, Mima Riera, David Vert y Ernest Villegas
Design Bühnenbild: Alejandro Andújar
Lichtdesign: Jaume Ventura
Garderobe: Maria Armengol
Sounddesign: Damien Bazin
Multimedia/Video: Francesc Isern
Bewegung, Choreographie und Regieassistenz: Ferran Carvajal
Praktikant vom Institut del Teatre, Barcelona: Esteve Gorina i Andreu
Produktion: Sala Beckett + Teatro Español
Anja Hilling
Anja Hilling schreibt Theaterstücke und gelegentlich auch für Oper und Film. Sie studierte Germanistik und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin und anschließend Dramatisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin.
Für ihr erstes Stück Sterne erhielt sie 2003 den Dresdner Bank Preis für neue Dramatik, 2005 wurde sie in der Kritiker*innenumfrage der Zeitschrift Theater heute zur neuen Dramatikerin der Saison gewählt. Mit ihrem Stück Schwarzes Tier Traurigkeit erlangte Anja Hilling internationale Anerkennung, u.a. mit Uraufführungen am Théatre National de la Colline in Paris und am Königlich Dramatischen Theater in Stockholm.
Weitere Werke sind Mein junges idiotisches Herz (2005), Sinn (2007), der Garten (2011), Massiver Kuss (2016) wie kann ich dich finden, zu mir ziehen und überreden zu bleiben (2017), Apeiron (2020), Teile (hartes Brot) (2021) und liberté oh no no no no (2022).
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