Deutsche Filmwochen 2023
Vom 19. Oktober bis 3. November präsentieren das Goethe-Institut Barcelona und die Filmoteca de Catalunya, mit Unterstützung des Freundeskreises Amigos del Goethe-Institut en España, der Deutschen Zentrale für Tourismus und German Films, die 12. Deutschen Filmwochen Barcelona. Wie bei den erfolgreichen Ausgaben der letzten Jahre bieten wir eine Auswahl der interessantesten und innovativsten Filme des aktuellen Kinopanoramas. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Autor*innen- und Independent-Filmen. Alle 10 Werke werden im Original mit spanischen Untertiteln projiziert.
Wir eröffnen die Deutschen Filmwochen mit “Roter Himmel” von Christian Petzold. Das subtile, atmosphärisch dichte Drama um vier junge Leute, die sich in einem Ferienhaus an der Ostsee begegnen, während in den ausgedörrten Wäldern ringsum Brände ausbrechen. Der Film wurde bei der diesjährigen Berlinale mit dem Silbernen Bären – Großer Preis der Jury ausgezeichnet.
Während in dem Spielfilm “Roter Himmel” die Klimakrise in Form von Dürre und Waldbränden die immer näher kommen, dreht sich „2038 – Here is now“, ein fiktiver Dokumentarfilm aus einer nahen Zukunft, um mögliche Wege und innovative Ideen für eine nachhaltige Zukunft.
Auch andere wichtige Themen der Gegenwart sind präsent, wie etwa Deutschland als Einwanderungsland. In dem Spielfilm „Nico“ beschließt eine junge Deutsch-Iranerin nach einem brutalen rassistischen Überfall, sich zu wehren. Der Dokumentarfilm „Liebe, D-Mark und Tod“ erzählt die Geschichte türkischer Einwanderer in Deutschland anhand der populären Musik, die sie vor Jahrzehnten aus ihrem Heimatland mitbrachten und die im Laufe der Zeit mit anderen Klängen fusionierte.
Auch in „Orphea in Love“ haben die beiden Protagonisten einen Einwanderungshintergrund, sie kommen aus Estland und Italien. Dies spielt allerdings eher en passant eine Rolle. Der Film ist eine urbane und mit Opernarien unterlegte Aktualisierung des Mythos von Orpheus und Eurydike, wobei die Rollen zwischen Mann und Frau vertauscht sind. Um fließende Geschlechterrollen geht es auch in dem Dokumentarfilm „Anima – Die Kleider meines Vaters“: Eine Filmemacherin, die selbst queer ist, erkundet die Geschichte ihres Vaters, der während seines ganzen Lebens heimlich Frauenkleider getragen hat.
In „Alpträumer“ geht es um eine junge Frau, die versucht, den Grund für den Selbstmord ihres Bruders zu ergründen. Dabei nähert sie sich dessen besten Freund, der seit diesem Vorfall im ganzen Dorf als Außenseiter geächtet ist. In „Home“, dem ersten langen Spielfilm der deutschen Schauspielerin Franka Potente, der in Kalifornien gedreht wurde, geht es um Schuld, Sühne und das Weiterleben nach einem Verbrechen.
Andere Filme drehen sich um die Suche von Menschen aus der Großstadt, die nicht mehr ganz jung sind, nach einem Modell für ihr weiteres Leben. In „Alle reden vom Wetter“ reist eine 40-jährige Universitätsdozentin aus Berlin mit ihrer heranwachsenden Tochter zur Geburtstagsfreier ihrer Mutter in den Ort im Ostdeutschland, aus dem sie selbst vor Jahren das Weite suchte. „Generation Beziehungsunfähig“ ist eine satirische Komödie um einen Werbetexter Anfang Dreißig, der immer von einer Tinder-Bekanntschaft zur nächsten wechselt. Doch plötzlich trifft er eine Frau, die den Spieß umdreht und sein ganzes Konzept vom unverbindlichen Leben in Frage stellt.
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