Workshop #fempop Independent Publishing

fempop Independent publishing © Goethe-Institut Indonesien

16.02.2019
14:00 - 18:00 Uhr

Selatan

mit Sonja Eismann, Gründerin und Herausgeberin des Berliner Missy Magazine

Viele große Medien geben vor, sich mit objektiver Berichterstattung über sämtliche Themen des öffentlichen Lebens an die gesamte Gesellschaft zu richten. Allerdings fühlen sich weite Bevölkerungsgruppen durch diese Art der Informationsvermittlung ausgeschlossen, denn hier werden nicht selten angebliche nur für Minderheiten relevante Themen umgangen, stattdessen werden lediglich herrschende Ansichten und stereotypen Diskussionen über angeblich nur für Randgruppen relevante Themen immer wieder neu aufbereitet, z. B. zu den Themen Gender, soziale Schichten, Rasse oder Behinderung. Daher haben bestimmte Gruppen, die sich durch die herrschenden Medien nicht angemessen repräsentiert fühlen oder bei diesen aufgrund der extrem elitären Einstiegsmöglichkeiten keine Möglichkeiten der Mitarbeit sehen, ihre eigenen Informationskanäle geschaffen.
 
In diesem Workshop lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Arten der unabhängigen Medienarbeit kennen.
 
Es werden unterschiedliche Medien und deren spezifische Möglichkeiten vorgestellt, z. B. kostenlose Radio –und TV-Sender, Blogs auf sozialen Medien, Vlogs und Podcasts sowie unabhängige Druckerzeugnisse, etwa auflagenstarke Zeitschriften, vor allem aber auch kleinere Magazine.
 
Vor dem Hintergrund der vielen Erfahrungen, die Sonja Eismann als Printjournalistin gesammelt hat, wird der Workshop die wichtigsten Schritte beinhalten, die zur Gründung eines erfolgreichen eines neuen, unabhängigen Medienprojekts erforderlich sind:
 
Worüber möchten wir schreiben, und warum liegen uns diese Themen am Herzen? Für wen schreiben wir und wie erreichen wir diese Personen? In welchem verbalen und visuellem Stil möchten wir unsere Botschaft vermitteln und warum entscheiden wir uns gerade für diese Richtung? Mit wem arbeiten wir zusammen? Wie können wir unser Projekt nachhaltig finanzieren?
 
Antworten auf diese Fragen möchte der Workshop sowohl in offenen Diskussionsrunden als auch in kleineren Arbeitsgruppen geben, in denen jeweils alternative Medienkonzepte erarbeitet werden. Diese werden im Anschluss in einer „Wandzeitung“ vorgestellt, die vielleicht auch in Magazinform erscheinen wird.
 
Organisiert wird der Workshop vom Goethe-Institut und Selatan als Nachfolgeprojekt der Netzwerkreise Feminism and Pop Culture, bei der in Zusammenarbeit mit Missy Magazine im August 2018 Kulturschaffende aus Südostasien, Australien und Neuseeland nach Berlin reisten.
 

TEILNAHMEBEDINGUNGEN

 
Da die Teilnehmerzahl auf 30 Plätze begrenzt ist, bitten wir alle Interessierten um vorherige Anmeldung. Bitte senden Sie uns eine Kurzbiografie und erklären Sie uns in einem Satz, warum Sie bei dem Projekt mitmachen möchten (auf Englisch) und senden Sie das Ganze per E-Mail an maya.maya@goethe.de. Einsendeschluss: 14. Februar 2019, 17.00 Uhr (Jakarta-Zeit)
 
Alle notwendigen Materialien werden gestellt, gerne dürfen Dinge wie Papier, (verschiedenfarbige) Stifte, alte Zeitschriften, Schere, Klebstoff oder auch eine Schreibmaschine mitgebracht werden.
 
Falls Sie bestimmte besondere Bedürfnisse haben, teilen Sie uns dies bitte mit, damit wir uns bestmöglich darauf einstellen können. 
 

Sonja Eismann


ist Gründungsmitglied und eine der Herausgeberinnen der feministischen Zeitschrift Missy Magazine aus Berlin, einer alle zwei Monate erscheinenden Zeitschrift über Politik, Popkultur und Stil. Sie hat vergleichende Literaturwissenschaft, Englisch und Französisch studiert – in Wien, Mannheim, Dijon und Santa Cruz, Kalifornien. In den vergangenen 12 Jahren hat sie 10 Bücher veröffentlicht, darunter: Hot Topic. Popfeminismus heute (2007), Glückwunsch, du bist ein Mädchen (2013), Ene Mene Missy. Die Superkräfte des Feminismus (2017) und Freie Stücke (2019). In zahlreichen Textbeiträgen und Vorträgen widmet sie sich Themen wie der Geschlechterrepräsentation in der populären Kultur, feministische Theorie und Aktivismus sowie dem utopischen Potential der Mode. Darüber hinaus ist sie Dozentin an diversen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 

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