Lesung, Gespräch und Diskussion Seoul International Writers’ Festival 2020

Brigitte Oleschinski © Brigitte Oleschinski

Mo, 2. November 2020 -
So, 8. November 2020

Online

Writing Tomorrow

Die Zukunft ist nah und doch fern, unerreichbar und unausweichlich. Mit ihren Texten vermitteln Schriftsteller und Schriftstellerinnen nicht nur die Vergangenheit, sondern bauen auch Brücken in die Zukunft. Sie entwerfen mögliche Szenarien, warnen vor drohender Gefahr und bereiten uns auf das vor, was noch kommt. Gerade in Zeiten wie diesen liefert Literatur notwendige Inspiration und Einsichten in das vernetzte Geschehen in einer globalisierten Welt, aber ebenso Trost und Hoffnung für ein besseres Morgen.
 
Das Seoul International Writers’ Festival, seit 2006 organisiert vom Literature Translation Institute of Korea, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Writing Tomorrow“. Zwar können sich Publikum und geladene Autor*innen aufgrund der anhaltenden Corona-Krise in diesem Jahr nicht in Seoul begegnen, doch bietet auch die Online-Ausgabe des Festivals vom 2. bis zum 8. November zahlreiche Möglichkeiten zum Austausch über Literatur. Fünfundzwanzig Gäste aus aller Welt, von Nigeria bis Italien, China und Mexiko, nehmen dieses Mal teil. Neben Online-Veranstaltungen wie Diskussionsrunden mit den Gästen stehen über die Festival-Homepage auch Texte der teilnehmenden Autor*innen zur Verfügung, jeweils in koreanischer und englischer Übersetzung.
 
Das Goethe-Institut Korea freut sich sehr, dass auch die 1955 in Köln geborene und mehrfach ausgezeichnete Lyrikerin, Essayistin und Performerin Brigitte Oleschinski am Seoul International Writers’ Festival teilnimmt. In seiner Laudatio zum Erich-Fried-Preis (2004) hebt Wilhelm Genazino die „unangestrengte Dringlichkeit“ hervor, die von Oleschinskis Gedichten ausgehe. Ihrer Lyrik besitzt „etwas Lebendiges“, etwas „das uns herausfordert und gleichzeitig beglückt, das uns verwirrt und gleichzeitig sammelt, das uns benutzt und gleichzeitig belohnt.“ Bereits vor Beginn des Festivals können Leser und Leserinnen sich auf der Homepage davon selbst überzeugen anhand von Gedichten wie „Mental Heat Control“, „Aus dem Zittergras“ oder „Wieder die Wespe sein, die morgens“.
 
Ob dicht am Text oder nah bei den Autoren, trotz Corona bedingter Distanz und physischer Ferne bietet das Seoul International Writers’ Festival auch dieses Jahr die Gelegenheit, sich intensiv mit aktueller Literatur aus aller Welt auseinanderzusetzen. Ein gemeinsamer Blick in die Zukunft des Lebens und Schreibens.

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