Dirk Ferlmann: Richtig schweißtreibend!

Als Papierrestaurator habe ich natürlich eine gewisse Affinität zu Papierobjekten. Als ich die wassergeschädigten Sutren im Gandan Kloster sah, bedauerte ich diesen Zustand sehr.

Um so mehr freute ich mich, als sich sowohl das Kloster als auch die UNESCO und das Goethe-Institut bereit erklärten, schnell etwas gemeinsam zu unternehmen. Frau Beier und ich erarbeiteten ein Konzept zur Behebung des Schadens.

Die Umsetzung erwies sich indes als durchaus schwierig. Während der Workshops im Frühling und Herbst 2012 war es ungewöhnlich warm in Ulan Bator. Daher war die praktische Arbeit in den notwendigen Schutzanzügen und Atemschtutzmasken richtig schweißtreibend.

Dennoch konnten wir sehr gute Ergebnisse erzielen – vor allem durch den unermüdlichen Einsatz der Kursteilnehmer und der beteiligten Lamas.

Es war für mich wunderbar zu sehen, wie die Teilnehmer der früheren Kurse mit den Lamas interagierten und diese anleiteten konnten.

Aber auch außerhalb des Klosters konnten wir Erfolge erleben – z.B. bei den Beratungsgesprächen im Choijin Lama Tempelmuseum, wo unsere Ratschläge in kürzester Zeit in die Praxis umgesetzt wurden. 2013 publizierte eine Mitarbeiterin des Nationalarchivs eine Anleitung für Fotorestaurierung anhand eines Objektbeispiels, die sie nach einem meiner Workshops angefertigt hatte. In solchen Momenten fühle ich mich in meiner Arbeit in der Mongolei bestätigt.

Dirk Ferlmann ist freiberuflicher Diplom-Restaurator (Papier, Leder, Pergament). Er lebt und arbeitet in Köln. Sein Atelier befindet sich im gleichen Gebäude, wie das von Frau Beier. Seit 2010 ist er regelmäßig in der Mongolei um Workshop vor allem im Bereich der Papier-Restaurierung durchzuführen.