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19:30–21:00 Uhr

Ursula Krechel — Sehr geehrte Frau Ministerin

Literaturclub | LeesCafé Duits

  • Online Online | Goethe-Institut Niederlande, Amsterdam

  • Sprache Deutsch
  • Teil der Reihe: LeesCafé Duits

Ursula Krechel, Sehr geehrte Frau Ministerin © Klett-Cotta

Ursula Krechel, Sehr geehrte Frau Ministerin © Klett-Cotta

Das nächste LeesCafé Duits findet am Mittwoch, den 7. Mai 2025, um 19:30 Uhr statt. Es werden zwei Veranstaltungen parallel angeboten, sowohl im Goethe-Institut in Amsterdam (Herengracht 470) als auch online via Zoom

Auf dem Programm steht:

Ursula Krechel: Sehr geehrte Frau Ministerin
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2025, 368 S.
ISBN 9783608966534

Mit seiner Mutter sprechen zu müssen, ist für den Sohn von Eva Patarak ein Staatsverbrechen. Für Eva hingegen ist es ein Verbrechen, dass ihr Sohn und sie offenbar ausspioniert werden. Welches Ziel verfolgt die Lateinlehrerin Silke Aschauer mit ihrer Observation?Will sie etwa einen Roman schreiben? Bieten die grausamen Familienverhältnisse der Antike, die sie für den Unterricht aufbereitet, nicht ausreichend Stoff für Faszination? Fest steht nur: Silke hält längst nicht alle Fäden in der Hand, denn ihr eigener Körper hat einen blutigen Aufstand gegen sie angezettelt, der sie in die Rolle der Patientin zwingt.In ihrer Ohnmacht wenden sich beide Frauen an die Justizministerin - ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie die Staatsvertreterin damit bringen. Ursula Krechel schreibt in ihrem neunen Roman eine Kulturgeschichte aller Frauen - von einer römischen Kaisermutter zu einer Studienrätin, von einer Verkäuferin in einem kleinen Kräuterimperium zu einer Ministerin. Es ist die Geschichte ihres Widerstands gegen die Gewalt, die ihnen physisch und psychisch zugemutet wird.

Ursula Krechel ist eine preisgekrönte und bemerkenswert vielseitige Autorin von Gedichten, Theaterstücken, Essays, Hörspielen und Romanen. Für ihren Roman Landgericht über die jüdisch-christliche Familie Kornitzer, deren zwei Kinder 1938 in England in Sicherheit gebracht wurden, was die Familienbande irreparabel beschädigt, erhielt sie 2012 den renommierten Deutschen Buchpreis. Das Buch wurde später auch verfilmt. Höchste Zeit also, Krechel auch im LeesCafé Beachtung zu schenken - zumal wir es hier mit einer Autorin zu tun haben, die im Gegensatz zu vielen Autoren, die wir in den letzten Jahren besprochen haben, das autofiktionale Schreiben völlig uninteressant findet. Ihr neuestes Buch beschäftigt sich mit den vielen Facetten der Gewalt im Lauf der Geschichte.

Siehe auch: Druckfrisch. Das Erste (Februar 2025)

Heute im Leescafé Duits

Ursula Krechel, geboren 1947 in Trier, studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten. Erste Lyrikveröffentlichungen 1977, danach erschienen Gedichtbände, Prosa, Hörspiele und Essays. 2009 erhielt Ursula Krechel den Joseph-Breitbach-Preis, 2012 wurde sie für ihren Roman Landgericht mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Ursula Krechel ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland und seit 2012 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sie lebt in Berlin, wo sie die Werkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums leitet.

Elisabeth Meyer ist Lektorin am Centre for the Arts in Society an der Universität Leiden. Zusammen mit Britta Behrendt und Carla Dauven-van Knippenberg koordiniert und moderiert sie das Leescafé Duits, das einmal monatlich am Goethe-Institut Amsterdam und zeitgleich online — mit Menschen aus Friesland bis Berlin und München — stattfindet. Dort werden Neuerscheinungen der deutschen Gegenwartsliteratur gemeinsam gelesen und diskutiert. 

Britta Behrendt ist Journalistin und TV-, Radio-, Podcast- und Web-Poduzentin.
Sie arbeitet als Übersetzerin aus dem Englischen und Niederländischen ins Deutsche und als Lektorin für akademische und andere Publikationen in deutscher Sprache.
Sie sitzt im Vorstand des ausländischen Pressevereins in den Niederlanden.
Zusammen mit Elisabeth Meyer ist sie Mitveranstalterin des LeesCafé Duits am Goethe-Institut Amsterdam.

leitete an der Universität von Amsterdam jahrelang den Studiengang Deutsch. Im April 1999 gründete sie das LeesCafé Duits, das nunmehr seit 2002 als Gast des Amsterdamer Goethe-Instituts dort zusammenkommt. Carla Dauven ist die Ansprechpartnerin für die online-Treffs per Zoom.