Ausstellung Es muss andere Wege geben

Plakat / Es muss andere Wege geben © Sultan Burcu Demir

Fr, 03.02.2023 –
So, 30.04.2023

Goethe-Institut Ankara (Galeri Vitrin)

Vom 3. Februar bis zum 2. April 2023 präsentiert das Goethe-Institut Ankara in seiner Galeri Vitrin Sultan Burcu Demirs Ausstellung „Es muss andere Wege geben“, kuratiert von Sine Ergün. 

Was vergisst man aus welchen Gründen? Diese Frage ist Ausgangspunkt der Ausstellung, die in ein Narrativ über Gedächtnis, Gewissen und Widerstand mündet. Situationen und Geschehnisse, die das persönliche Gedächtnis nicht verkraften oder verarbeiten kann, entlässt das gesellschaftliche Gedächtnis in ein tiefes Vergessen. Wenn wir die Unmöglichkeit eines wirklichen Vergessens einmal beiseitelassen, kann dieser Impuls des Gedächtnisses nicht die einzige Lösung sein. Vielleicht ist es im Hinblick auf den Umgang mit den allgemeinhin als „Vergangenheit“ bezeichneten Schichten sinnvoller, diese anzunehmen und der Vergangenheit eine Form zu geben, die sich gemeinsam mit dem Individuum und somit mit der Gesellschaft wandelt.

Demir vollzieht diese Suchbewegung in ihrer Ausstellung und führt dabei die künstlerische Praxis fort, die sie über die Jahre hinweg entwickelt hat. Demir, die mit recycelten Papierstücken arbeiten, untersucht die Möglichkeiten einer Existenz, die darauf verzichtet, das Gedächtnis zugunsten eines reuefreien Lebens dem Vergessen auszusetzen.

Sultan Burcu Demir schloss ihre Ausbildung nach einem Bachelor- (2009) und Masterstudium (2012) an der Fakultät für Schöne Künste de Hacettepe Universität, Abteilung für Bildhauerei, mit einer Habilitation 2018 ab. Neben der Teilnahme an verschiedenen Gruppenausstellungen wurde ihre Arbeit auch in zwei Einzelausstellungen präsentiert: “Bibliothek” (maumau, 2015) und “Perezhivanie” (Veysi Paşa Köşkü, Istanbul, 2021). Demir lebt in Ankara und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Schöne Künste der Hacettepe Universität.

Sine Ergün, die als Autorin, Kuratorin und Kunstmanagerin tätig ist, gründete 2012 die unabhängige Künstlerinitiative maumau, deren Aktivitäten verschiedene Bereiche der Kunst und Kultur umfassen. Seither hat sie zahlreiche Ausstellungen kuratiert, so z.B. “ALICE” (2016) oder “Über Papier” (2014). Zu Ausstellungen von Fulya Çetin und Cansu Gürsu trug sie durch textbasierte Arbeiten bei. Ihr zweites Buch “Bazen Hayat” wurde mit dem Sait Faik Hikâye Armağanı ausgezeichnet; 2017 erhielt sie für ihr drittes Buch “Başktankara” den Literaturpreis der Europäischen Union. 2021 erschien ihr Roman Kopuk.

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