Artist Talk / Vortrag "Das Ereignis eines Fadens" Artist Talk mit Judith Raum im Rahmen der Ausstellung

Bauhausraum @ Bauhausraum

Do, 30.05.2019

17:30 Uhr

İstanbul Modern Temporary Space

Gespräch mit der Künstlerin über den Bauhausraum

Präsentation von Vorhangstoffen nach dem Entwurf von Gunta Stölzl
Das Ereignis eines Fadens – 1. Etage
Donnerstag, 30. Mai 2019, 17.30 Uhr
 
Bauhausstoffe: Vorderseiten und Rückseiten
Istanbul Modern Kino
Donnerstag, 30. Mai 2019, 18.00 Uhr
 
Die Künstlerin und Weberin Gunta Stölzl war in der Periode des Bauhaus Dessau von 1927 bis 1931 die erste Bauhausmeisterin und leitete als erste und einzige Frau die Weberei. Die in Berlin lebende Künstlerin Judith Raum arbeitete lange an dem Projekt, einen von Gunta Stölzl entworfenen Vorhang in ihre Installation “Bauhausraum” als Teil der Ausstellung "Das Ereignis eines Fadens" zu integrieren. Mit Unterstützung des Instituts für Auslandsbeziehungen ifa wurde es möglich, einen Stoff aus Stölzls früher Schaffensphase noch einmal zu weben, bei dem horizontale Streifen im Vordergrund stehen. Nachgewebt wurde der Stoff von Katharina Jebsen in Leipzig.
 
In ihrer zweiteiligen Präsentation wird Judith Raum diese Stoffarbeit offiziell in ihre Installation aufnehmen und dabei über den ästhetischen Kontext und die institutionellen Politiken in der Entstehungszeit des Entwurfs sowie die Konflikte in den beiden Bereichen sprechen. Darüber hinaus wird sie Einblicke in ihre künstlerische Suche in der Bauhaus-Weberei geben, die sie in den letzten drei Jahren in zahlreiche internationale Archive führte. Im Anschluss an ihren Vortrag werden zwei ihrer jüngsten Videoarbeiten gezeigt, die sich mit Otti Bergers und Lilly Reichs Beiträgen zur Bauhaus-Weberei und Reichs auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten fortdauernden Ausstellungsentwürfen beschäftigen.
 
Judith Raum wurde 1977 geboren, wirkt als Künstlerin und Autorin und lebt in Berlin. Sie studierte bildende Kunst, Philosophie, Kunstgeschichte und Psychoanalyse in Frankfurt am Main und New York. In ihren Bildern, Objekten, Vortragsarbeiten und Installationen erkundet die Künstlerin die Spannungen zwischen gesellschaftlichen und ökonomischen Forschungen und den Fragen des künstlerischen Begehrens und der Abstraktion. Ihre Arbeit über den deutschen Wirtschaftskolonialismus während des Osmanischen Reichs wurde unter anderem im Berliner Haus der Kulturen der Welt, im Salt Istanbul und im Heidelberger Kunstverein ausgestellt. Ihre Vortragsarbeiten und Bilder über die Sozialgeschichte der Textilien wurden im Piano Nobile in Genf, in der Chert Gallery in Berlin, in der Halle für Kunst und Medien in Graz und im Ludlow 38 in New York präsentiert. Während der letzten zehn Jahre unterrichtete sie an einer Reihe von europäischen Kunstinstitutionen, unter anderem an der Universität der Künste Berlin. 2015 erhielt sie ein Stipendium an der Villa Romana in Florenz.
 
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten und ins Türkische übersetzt.
 
"Das Ereignis eines Fadens" ist eine Ausstellung des Instituts für Auslandsbeziehungen ifa in Zusammenarbeit mit Istanbul Modern und unterstützt vom Goethe-Institut Istanbul.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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