Goethe-Institut Project Space (GPS)
Projekte 2018


GPS © Goethe-Institut Johannesburg

Das mobile interdisziplinäre Goethe-Institut Project Space (GPS) hat die sechs Projekte gefunden, die es durch das Jahr 2018 unterstützen möchte.
Gewählt von einer Jury bestehend aus Gerard Bester, Rangoato Hlasane, Doung Jahangeer und Nkule Mabaso, sind diese Projekte:
 
KUTALACHOPETO
(eine Performance von Maren Du Plessis in Zusammenarbeit mit dem Department of Theatre and Performance an der Wits University, Johannesburg)

THEATRE IN THE BACKYARD IN O’OKIEP (eine Performance von Mhlanguli George in Zusammenarbeit mit dem Theatre in the Backyard, Gugulethu, Kapstadt und dem Garage Dance Ensemble O`okiep, Namaqualand)

ANY BODY DANCE LAB (eine Performance and Magazinproduktion von Kristina Johnstone und Thalia Laric -New Dance Lab; Julia de Rosenwerth, Kopano Maroga und Nicola van Straaten-Any Body Zine; Theatre Arts Admin Collective, Kapstadt)

EARTHEN (Keramiken von Sylvester Mqeku in Zusammenarbeit mit dem Department of Design and Studio Art der Central University of Technology, Bloemfontein)

SES'FIKILE (Fotografie, Film und Performance von Jabulile Newman in Zusammenarbeit mit Zer021, Kapstadt)

PROCLAIMATION 73 (Audio-visuelles Archivprojekt von Zara Julius & Chandra Frank in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum in Durban)

GPS versteht sich als nicht-kommerzielle, künstlerzentrierte freie Plattform, die nicht nur darauf ausgelegt ist, die Künstler und ihre Projekte zu fördern, sondern auch die vielen Strukturen, Räume und Festival die Unterstützungen dieser Art benötigen, um ihre Arbeit fortzusetzen.
 
GPS hat ein mobiles Konzept, welches Schauspielern, Künstlern, Performern, Kuratoren, Choreographen, Schriftstellern, Tänzern, Komponisten, Regisseuren, Musikern und Filmemachern erlaubt, sich den Raum und die Infrastruktur in denen sie arbeiten möchten, selbst auszusuchen. Im Kern des Projekts steht eine dezentralisierte Herangehensweise, bei der Ausübende in der Lage sind, ihr Werk vor Ort in Zusammenarbeit mit einem Partner ihrer Wahl und einem GPS-Stipendium, zu produzieren.

Der nächste Aufruf zum Einreichen von Vorschlägen wird im Juni 2018 erfolgen.
 

Über die Goethe-Institut Project Space (GPS) projekte im Jahr 2018:

Maren Du Plessis in Zusammenarbeit mit dem Department of Theatre and Performance an der Wits University, Johannesburg
World Refugee Day - KutalaChopeto Performance
North West Province und Gauteng
 
KutalaChopeto sammelt Geschichten aus fünf verschiedenen angolischen Gemeinschaften, die in Südafrika leben  – Pomfret, Pretoria, Lethalbile, Rustenburg, Mafikeng and Zeerust - und arbeitet diese in eine erzählerische Perfomance um.

Im Herzen ist dieses Projekt eng verbunden mit der gemeinsamen Erziehung des Kollektivs und der Erkundung des Geschichtenerzählens als ein Mechanismus der Heilung. Helena ist die Tochter angolischer Eltern, die vor dem Bürgerkrieg in Angola geflohen sind. Ihr Vater war Mitglied des 32. Battalions - ein Thema, das sie in ihrer Arbeit oft anspricht. Teresa, welche aus derselben Gemeinschaft stammt, nimmt in ihrer Performance verschiedene Charaktere an und vollführt damit was sie verschiedene Formen der "Selbstschreibung" nennt, was sie definiert als "ein Bewusstsein von Vergangenheit und Gegenwart und deren Auswirkung auf das zukünftige Selbst."
 
Für jede der gesammelten Geschichten aus den verschiedenen Gemeinschaften, wird die Performance die Tatsachenberichte ihrer Mitglieder als auch die fiktiven Umarbeitungen des Kollektivs heranziehen. Die ganze Performance besteht aus fünf einzigartigen Geschichten, bei denen jede als einzelnes Zeugnis ihrer jeweiligen Gemeinschaft dient und von einem anderen Schauspieler vor Publikum aufgeführt wird.
 
Da die Basis dieser Geschichten die bereits erwähnten angolisch-südafrikanischen Gemeinschaften sind, wird das Kollektiv in jeder davon eine Woche verbringen und in dieser Zeit mittels Interviews und Workshops mit Gemeinschaftsmitgliedern die Geschichten zusammentragen.

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Mhlanguli George in Zusammenarbeit mit dem Theatre in the Backyard, Gugulethu, Kapstadt und dem Garage Dance Ensemble O`okiep, Namaqualand
Theatre in the Backyard in O’okiep
Western Cape & Northern Cape
 
Im Rahmen dieses Projekts wird Mhlanguli George, Intendant des Theatre in the Backyard, nach O’okiep reisen, um dort unter der Anleitung von Alfred Hinkel und John Linden von Garage Dance Ensemble zu arbeiten und mit dem jungen Choreographen Byron Klassen zusammen zu arbeiten. Unter Einbindung weiterer Darsteller des Garage Dance Ensemble wird das endgültige Produkt vor einem örtlichen Publikum aufgeführt.

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Kristina Johnston & Julia de Rosenworth Zusammenarbeit mit New Dance Lab, Any Body Zine und dem Theatre Arts Admin Collective, Kapstadt
New Dance Place
Western Cape

Als sechswöchiges Residenzprogramm für lokale Künstler, zielt dieses Projekt darauf ab, Choreographen eine Plattform zu bieten, die mit Unmittelbarkeit, Experimentalität und neuer Forschung arbeiten um eine Gemeinschaft der Praxis und Forschung zwischen Künstlern zu gründen, welche außerhalb der Bande von Mainstream-Tanz arbeiten. Das Projekt besteht aus drei Strängen:

Produktion: Workshops mit Bezug auf Körperlichkeit, Improvisation, Komposition und Tanzverfassung; inklusive eines Studioraums in dem Künstler zusammen oder alleine arbeiten können
Präsentation: Interne Vorführungen für Teilnehmer mit Gelegenheiten Resonanz zu geben und zu erhalten sowie drei öffentliche Aufführungen. Jede Vorführung bietet die Gelegenheit eine neue Beziehung zum Publikum und Tanzperformance als solcher neu zu definieren.
Archivierung: Die Publikation einer speziellen Ausgabe des Any Body Magazins. Künstler werden ermutigt über ihre Praxis zu schreiben und ihr eigenes Archivmaterial für die Publikation zu entwickeln.

Sylvester Mqeku in Zusammenarbeit mit dem Department of Design and Studio Art der Central University of Technology, Bloemfontein
Earthen
Free State

Ein Workshop zur Demonstration, Produktion und Ausstellung von Kunstwerken aus Keramik, die eine innovative Herstellungsmethode einführt, die hier als Sandguss bezeichnet wird.

Das Programm soll Platz für 20 Teilnehmer bieten, die über 40 Tagessitzungen insgesamt 40 Kunstwerke schaffen, welche sie am Ende mit sich nehmen. 

Jede der 20-tägigen Workshop-Sitzungen werden in zwei Hälften geteilt: Die ersten zehn Tage werden mit Guss und Ausgrabung verbracht, die anderen zehn Tage werden dafür reserviert, die Kunstwerke zu glasieren und zu brennen.

Das Projekt erstrebt sich, ein experimentelles Werk zu sein, dass sich in der gegenwärtigen südafrikanischen Kunstpraxis entwickeln soll. Teilnehmer werden basieren auf ihrer relativen Erfahrung im Formenbau für Skulpturen oder Keramik gewählt. Ebenfalls wird der leitende Künstler dieses Programms qualitative Daten sammeln, die bei einer praxisbasierten Forschungsstudie helfen soll, die als Teil einer Masterarbeit fungiert.

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Jabulile Newman in Zusammenarbeit mit Zer021, Kapstadt
Ses'fikile
Western Cape
 
“Ses’fikile - siwu mndeni” beinhaltet eine Filmpremiere, eine Ausstellung, Live Performances sowie eine Würdigung von sicheren / inklusiven Queer Spaces, die derzeit in der Clubkultur existieren. Dies wird im Zero21 stattfinden, einem in der Canterbury Street in Kapstadt bestehendem Club. Zero21 blickt auf eine lange Tradition zurück, Parties zu veranstalten, die sich an die marginalisierte Gruppe queerer Individuen in Kapstadt richtet. Diese Veranstaltung wird performances von Angel-Ho, FAKA, Queezy und vielen mehr beinhalten. Die Filmpremiere zeigt einen Kurzfilm von Jabu Nadia Newman & Luvuyo Equiano Nyawose, welcher die Bedeutung der Darstellung farbiger queerer und trans Körper in den Massenmedien unterstreicht.

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Zara Julius & Chandra Frank in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum in Durban
Proclaimation 73
KwaZulu-Natal
 
Proclamation 73 erkundet das Archiv Durban im Zusammenhang zweier Nachbarschaften - im südlichen und das nördlichen Durban - welche unter dem südafrikanischen Apartheidsregime und dessen Group Areas Act (GAA) jeweils coloured und indischen Menschen zugewiesen wurden. Konzipiert als interdisziplinäres, multi-mediales Projekt zwischen Chandra Frank, Zara Julius und dem Historischen Museum eThekwini arbeitet Proclamation 73 mit (audio)visuellem Erzählen, Kartografie und Archivierung um lebende Archive zu erstellen, indem es verschiedene rassische und kulturelle Hintergründe in Kontrast zueinander stellt. Dieses Projekt stellt infrage, wie man diese zwei Geschichten trennen kann, die oft unterschiedlich und unabhängig von einander gelesen werden und präsentiert diese gemeinsam in einer interaktiven Ausstellung im Historischen Museum eThekwini und auf Online-Plattformen - fragend was verschwiegen wurde, welche Geschichten vergessen wurden und wie wir unsere Blickrichtung ändern können, damit diese Archive in Durban heute miteinander sprechen können.