Was bedeutet ZEITNOT?
ZEITNOT ist ein deutsches Lehnwort, das in zahlreiche Sprachen „eingewandert“ ist und übernommen wurde – so auch ins Bosnisch-Kroatisch-Serbische. Es bedeutet, dass man zu wenig Zeit hat, um etwas zu erledigen und ist folglich in Not, weil die verfügbare Zeit knapp oder fast abgelaufen ist.
Heute bedeutet ZEITNOT mehr als nur persönlichen Stress oder Termindruck. In einer Welt der globalen Krisen – von Klimawandel über Kriege bis zu sozialer Ungleichheit – steht die ganze Menschheit unter ZEITNOT. Es ist das Gefühl, dass uns die Zeit davonläuft, während die drängenden gesellschaftlichen Probleme schneller wachsen, als wir Lösungen finden. Zeitnot wird so zum Symbol unserer Epoche: Wir wissen, dass Handeln notwendig ist, doch zwischen Wissen und Tun klafft eine Lücke, die sich mit jedem verlorenen Tag vergrößert.
Was wir suchen?
Das Goethe-Institut in Sarajevo stellt 2026 seine Ausstellungsflächen im Foyer und im Media & Art Lab (Black Box) für mindestens 3 kuratierte Gruppenausstellungen mit neuen Werken von jungen bosnisch-herzegowinischen und deutschen Künstler*innen bereitstellen, die mittels der zeitgenössischen Kunst auf das Thema ZEITNOT, d.h. aktuelle soziale und zivilgesellschaftliche Themen von großer lokaler oder globaler Bedeutung reagieren, diese reflektieren und interpretieren. Mögliche Themen sind die Klimakrise, Krieg, antidemokratische Tendenzen, Gewalt in der Gesellschaft, Sucht und psychische Gesundheit.
Bereits ausgestellte Werke in Sarajevo können nicht berücksichtigt werden.
Wer kann sich womit bewerben?
Die Ausschreibung richtet sich hauptsächlich an junge, unabhängig arbeitende Künstler*innen und künstlerische Initiativen aus Bosnien und Herzegowina und Deutschland, die ihre neuen Werke gemeinsam und dialogisch präsentieren möchten. Für die Konzeption der Ausstellungsprojekte können Kurator*innen einbezogen werden. Zur Umsetzung der Projekte ist eine Kofinanzierung durch weitere Partner und Förderinstitutionen möglich. Die Werke sollten 2D Arbeiten (Malerei, Zeichnungen, Drucke, Fotografie, Papierarbeiten) oder Videoarbeiten sein.
Der frühestmögliche Termin für die Umsetzung der ersten Ausstellung ist Mitte Februar 2026. Die Dauer der Ausstellung ist flexibel und kann bis zu maximal 2 Monate betragen.
Einzureichende Unterlagen
- Projektbeschreibung (max. 2 Seiten) mit künstlerischem/kuratorischem Statement, Beschreibung des Formats und ggf. visuellen Referenzen
- Portfolio der beteiligten Künstler*innen und ggf. der/des Kurator*in
- Budgetplan (max. 3.000-4.000 Euro, inkl. Produktion, Transport, Honorar etc.)
- Zeitplan mit Angaben zur Umsetzung. Je nach thematischem Schwerpunkt legt das Goethe-Institut den Zeitraum der Ausstellung fest. Der frühestmögliche Termin für die Umsetzung der ersten Ausstellung ist Mitte Februar 2026. Die Dauer der Veranstaltung ist flexibel und kann bis zu maximal 2 Monate betragen, z.B. bei Ausstellungen. Aber auch Performances, Konzerte oder partizipative Formate sind möglich.
Die Bewerbungsunterlagen können in BKS, englischer oder deutscher Sprache und per E-Mail eingereicht werden an:
bewerbungen-Sarajevo@goethe.de
Bei allen Fragen melden Sie sich an Ayla Korajac:
ayla.korajac@goethe.de
Bewerbungsfrist
15. Dezember 2025, 23:59 Uhr (Ortszeit)
Es werden bis zu drei Projekte nach den oben genannten Kriterien ausgewählt, die im Kalenderjahr 2026 realisiert werden sollen. Die Auswahl erfolgt durch eine Jury. Die Jurysitzung findet Mitte Dezember statt. Die geförderten Projekte werden bis spätestens 20. Dezember bekanntgegeben.
Die Jurymitglieder*innen werden herausragende Persönlichkeiten aus dem Bereich der zeitgenössischen Kunst aus Deutschland und Bosnien und Herzegowina sein.