Theateraufführung „Herkunft“ auf dem Internationalen Theaterfestival MESS

Mess 2,3:1 © Mess

Sa, 08.10.2022

19:30 Uhr – 21:00 Uhr

Nationaltheater

Gastspiel des Thalia Theaters Hamburg

Vom 30. September bis 9. Oktober 2022 findet zum 62. Mal das Internationale Theaterfestival MESS in Sarajevo statt. Als deutscher Beitrag ist das Thalia Theater Hamburg mit Sebastian Nüblings Inszenierung des Bestseller-Romans „Herkunft“ von Saša Stanišić eingeladen, die im August 2021 Premiere hatte. „Herkunft“ ist eine große, autofiktionale Erzählung, die alle vereinfachenden Diskurse zum Thema Heimat und Identität hinter sich lässt. Die Aufführung findet am 8. Oktober im Nationaltheater statt und wird vom Goethe-Institut aus Mitteln des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland gefördert.

Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad geboren und kam nach Ausbruch des Bosnienkrieges 1992 mit seiner Familie nach Deutschland. Heute lebt er in Hamburg und gilt als eine der sprachmächtigsten und eigenwilligsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur. Für seinen autobiografischen Roman „Herkunft“ wurde er 2019 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.
Im gleichen Jahr brachte Charlotte Sprenger seinen Roman „Vor dem Fest“ auf die Bühne des Thalia Gaußstraße. 2021 kam „Herkunft“ in der Regie von Sebastian Nübling ebenfalls am Thalia Hamburg zur Aufführung.

 ‚Herkunft‘ ist ein Buch über den ersten Zufall unserer Biografie: irgendwo geboren werden. Und was danach kommt. ‚Herkunft‘ ist ein Buch über ein Land, das es heute nicht mehr gibt, eine zersplitterte Familie, die meine ist. Es ist ein Buch über die Frage, was zu mir gehört, ein Selbstporträt mit Ahnen. Und ein Scheitern des Selbstporträts. ‚Herkunft‘ ist ein Abschied von meiner dementen Großmutter. Während ich Erinnerungen sammle, verliert sie ihre. ‚Herkunft‘ ist ein Buch über meine Heimaten, in der Erinnerung und der Erfindung. Ein Buch über Sprache und Scham, Ankommen und Zurechtkommen, Glück und Tod.“ - Saša Stanišić

Pressestimmen:
„Gekonnt schneidet Regisseur Sebastian Nübling, der gemeinsam mit Julia Lochte auch die Stückfassung schrieb, Szenen aus der Historie und der Familiengeschichte ineinander. Für die Gefühle von Fremdheit und die Schwierigkeiten des Ankommens findet die Inszenierung eindringliche Bilder - etwa wenn Zimmler und Hagmeister minutenlang Kopfstand halten. Der Abend lebt von einem körperbetonten Spiel und den von Vernesa Berbo grandios interpretierten Liedern der Musikerin Polina Lapkovskaja.“ - Oda Baum, dpa, 23.08.2021

„Die Übersetzung dieser hintergründigen Selbstbefragung, sogar des eigenwilligen, mal tastenden, mal lakonischen Tonfalles, auf die Bühne ist tatsächlich auf allen Ebenen glänzend gelungen. […] Nübling und seine Schauspieler vermögen es, für etwas so Komplexes und Fragiles wie die Mehrzahl von „Heimat“ Räume und Bilder zu finden – und eben nicht bloß Bilder, sondern Stimmungen. Die Sehnsucht, die Absurdität, das Kaputte, das Fassungslose, das Feinnervige – alles existiert hier gleichberechtigt nebeneinander. Für einen Theaterabend kann man sich eigentlich nicht viel mehr wünschen.“ - Maike Schiller, Hamburger Abendblatt, 24.08.2021

Autor: Saša Stanišić

Regie: Sebastian Nübling

Schauspieler*innen: Vernesa Berbo, Lisa Hagmeister, Maike Knirsch, Sebastian Zimmler

Dramaturgie: Julia Löcher

Bühnenbild: Evi Bauer

Kostümdesign: Pascale Martin

Fotografie: Kraft Angerer
 

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