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Bosnien und Herzegowina

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18:00–20:00 Uhr

GOETHE-KINO: Hannah Arendt

Filmvorführung|Filmreihe „Lessons from the Past“

  • Goethe-Institut BiH, Sarajevo

  • Sprache Deutsch mit englischen Untertiteln
  • Preis Eintritt frei

Im Jahr 2013 widmet sich Margarethe von Trotta erneut einem Frauenporträt: „Hannah Arendt“ erzählt die Geschichte der zu Lebzeiten heftig kritisierten Denkerin und Journalistin. Diese hatte die Eichmann-Prozesse in Jerusalem beobachtet und darüber berichtet. Ihre These über „die Banalität des Bösen“ löste eine hitzige Kontroverse über den Holocaust aus. In von Trottas Film werden die Spielfilmszenen durch originale Filmmitschnitte aus dem Eichmann-Prozess ergänzt. Foto (Detail): © WDR/Véronique Kolber

Als letzten Film in unserer diesjährigen Goethe-Kino-Reihe “Lessons from the Past” zeigen wir am 17. Dezember im Goethe-Institut anlässlich des 50. Todestages der jüdischen deutsch-amerikanischen Philosophin und Publizistin Hannah Arendt den vielfach ausgezeichneten Spielfilm von Margarethe von Trotta „Hannah Arendt – Ihr Denken veränderte die Welt“ aus dem Jahr 2012. Barbara Sukowa in der Hauptrolle verkörpert Hannah Arendt mit intellektueller Schärfe und emotionaler Tiefe als brillante Denkerin und Frau, die gegen alle Widerstände an ihrer Überzeugung festhält.

Der Film spielt in den Jahren 1960 bis 1964 vor dem Hintergrund des sogenannten Prozesses gegen Adolf Eichmann. Hannah Arendt schlägt dem Magazin The New Yorker vor, über den Prozess in Jerusalem zu berichten. Als sie 1961 zum Prozess anreist, trifft sie zu ihrer Überraschung anstelle des erwarteten bestialischen Monsters auf einen bürokratischen Mitläufer, der Befehle befolgte, ohne über deren moralische Implikationen nachzudenken. Sie besucht alle wichtigen Gerichtsverhandlungen, in denen sie akribisch protokolliert. Ihre Beobachtungen führen zu ihrer umstrittenen These von der "Banalität des Bösen".

"Hannah Arendt" ist ein Porträt einer klugen, standhaften Frau, die mutig gegen den Strom schwimmt und die Welt auffordert, die Mechanismen des Bösen zu verstehen – ohne die Opfer zu vergessen. Ein Film über die Kraft des Denkens und die Verantwortung des Einzelnen, der heute wieder an bedrückender Aktualität gewinnt.

50 Jahre nach dem Tod von Hannah Arendt am 4. Dezember 1975 beleuchtet das Goethe-Institut mit Veranstaltungen und einem Dossier ihr Leben und Werk aus unterschiedlichen Perspektiven und lädt dazu ein, ihre Fragen nach Freiheit, Verantwortung und Urteilskraft im Licht gegenwärtiger Herausforderungen neu zu betrachten.

Die Filmvorführung ist im deutschen Original mit englischen Untertiteln. Der Eintritt ist frei. Mehr Informationen zum Film „Hannah Arendt“ finden Sie auf unserer Webseite zum GOETHE-KINO 2025.

2025 wird in Deutschland, Europa und weltweit der 80. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges begangen und zugleich an den Holocaust erinnert. Angesichts des zunehmenden Rechtspopulismus in Europa und der Welt, der von wieder aufkeimendem Faschismus, Antisemitismus, Rassismus und Vernichtungskriegen begleitet wird, hat das Goethe-Institut für seine diesjährige Filmreihe denkwürdige deutsche Spielfilme ausgewählt, die uns die historischen Ereignisse in Erinnerung rufen und die schrecklichen Lehren aus der Vergangenheit aufzeigen, aber auch vom Mut zum Widerstand und der Resilienz bemerkenswerter Menschen erzählen. Im Programm sind zehn „Lessons from the Past“, darunter preisgekrönte Spielfilme namhafter Regisseure wie Rainer Maria Fassbinder, Volker Schlöndorff, Christian Petzold und Carolin Link.