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Artwork© Farzana Islam

Feministitsches Dossier
Über Cassandra’s Eyes

Ist die Vorstellung unverzerrt? Kassandras Ende laut der griechischen Mythologie ist eine Nacht, in der die Gerechtigkeit keine Chance hat. Ihre Augen werden zu ihrer tödlichen Berufung, denn ihre Weissagung vom Fall von Troja verbreitet Angst unter den Menschen. Selbst unter den Göttern, wie Apollo.

Viele Nacherzählungen stellen sich Kassandra und ihr Ende unterschiedlich vor:  Als Prinzessin aber auch als Kämpferin, Prophetin, Verrückte, Visionärin, oder Opfer des grausamsten Verbrechens: das Abschneiden der Zunge, weil sie die Wahrheit gesprochen hat. Mythos wird zur Geschichte. Wo die Geschichte endet, beginnt ein neuer Mythos.  Gerechtigkeit bleibt im Reich der Fantasie. In der hyperrealen Gegenwart, wo Cancel-Kultur sofortige Gerechtigkeit erteilt, was passiert mit den Weissagungen unserer zwischen Vorstellungen hüpfenden Kassandras hier in Bangladesch? Ist es ein Abklatsch: Alles vorbei?  Oder halten wir immer noch den Atem an, im Seiltanz der Auseinandersetzung mit der Realität?
 

Ruf eines Kassandraherzens in die Dunkelheit der Welten

Dies ist ein Raum, in dem wir Frauen (und ihre anderen Identitäten) einladen, sich „Kultur” vorzustellen als Ort zur Auseinandersetzung und Wahrnehmung von Möglichkeiten, und sogar als überlichtgeschwindige Aufklärungsreise. Die Etymologie des Wortes „Sanskriti" oder des Wortes für Kultur in Bengali weist auf eine umstrittene Domain der Sanskritisierung hin, die einen verwirrten historischen Prozess der Sedimentation darstellt. Kultur hat ein Vorher und ein Nachher, und zwar in Form von Spuren im Wirrwarr der Gegenwart. Wir laden ein zu einer Begegnung der Realität als Tageserzählung am Abend und zur Präsentation von Abfassungen, kurzen oder längeren Aufsätzen (etwa kreative Sachtexte), sowie von hybriden Textsorten, die in Form eines Dialogs sein können (d.h. verlinkte Geschichten, Briefe zwischen denen, die sich als „Schwestern" verstehen). Ebenfalls sind willkommen kurze Betrachtungen (Tagebucheinträge etc.), Aphorismen/Gleichnisse, Vignetten, sogar Experimente mit Morphemen.  Wir mögen unheimliche und verbotene Inhalte des Verstandes, wo Befreiungsdrang und Theologie/Spiritualität mit verrückten Studienansätzen zusammenkommen. Erwünscht sind multi-modale Ansätze, insbesondere solche, die sich nicht nur auf die übliche Textform beschränken, sondern auch räumliche und visuelle Form nutzen.
 

Einreichungen

Meldet euch unter communications-dhaka@goethe.de. Bitte gebt uns drei Wochen Zeit, um zu antworten. Falls eure Arbeit in der Zwischenzeit bereits woanders angenommen wurde, gebt uns bitte Bescheid. Wir haben eine Vergütungsstaffelung für Artikel und deren Illustrationen

 

Chefredakteurin

Seema Amin © Seema Amin
Seema Amin
schreibt und performt gelegentlich; sie ist Autorin von zwei Gedichtbänden (UPL) und war leitende Redakteurin des Kunstmagazins Depart. Ihre erste Heimat war Bangkok, Thailand, anschließen lebte sie in Europa, Asien und den USA, bevor sie sich wieder in Bangladesch niederließ, wo sie derzeit Literatur unterrichtet. Zurzeit ist sie Herausgeberin von Cassandra's Eyes und arbeitet an der Veröffentlichung ihres dritten Gedichtsmanuskripts. Einige der Gedichte werden in The Aleph Review und in der kommenden Anthologie Quicksand Borders veröffentlicht.

Titelbildgestaltung

Porträt Farzana Islam © Farzana Islam
Farzana Islam
studiert derzeit englische Literatur an der Brac University. Sie ist eine unabhängige Künstlerin, die traditionelle und digitale Medien verwendet. Farzana hat für die BYEI (Bangladesh Youth Environmental Initiative) bei verschiedenen kreativen Projekten als Kreative Insiderin gearbeitet. Sie lässt sich sowohl vom Realen als auch vom Abstrakten inspirieren und hat sich zum Ziel gesetzt, beides in ihrer Arbeit zu verbinden. Dabei integriert sie häufig die Menschen und Erfahrungen ihres Lebens in ihre Werke.

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