Dies ist ein Raum, in dem wir Frauen (und ihre anderen Identitäten) einladen, sich „Kultur” vorzustellen als Ort zur Auseinandersetzung und Wahrnehmung von Möglichkeiten, und sogar als überlichtgeschwindige Aufklärungsreise.
Ist die Vorstellung unverzerrt? Kassandras Ende laut der griechischen Mythologie ist eine Nacht, in der die Gerechtigkeit keine Chance hat. Ihre Augen werden zu ihrer tödlichen Berufung, denn ihre Weissagung vom Fall von Troja verbreitet Angst unter den Menschen. Selbst unter den Göttern, wie Apollo.
Wenn jeder Widerstand, der in Signifikanten - Ismen / Gegen-Ismen - formuliert ist, eine Poetik des Nicht- / Werdens ist, wie soll dann eine feministische Poetik des Widerstands aussehen?
Das heutzutage so oft verwendete Wort "extrem", erklärt kaum diese kontraintuitive Aktualität, das unter dem diskursiven Code fliessende Blut sowie den die gewaltigen neokolonialen Ausgrabungen, Erweiterungen und Umgehungen offenlegenden pinkfarbenen Eisberg.
Jede Studentin schien zur Gestalt meiner Schwester zu werden. Sie alle erinnerten mich an sie, als würde ich sie ansehen, als sei die Schwesternschaft ein Balkon, auf dem ich bin, und ich schaue mir andere Balkone an, und verspüre ein sanftes Beben.
Angezogen fühlte sie sich nackter und sie dachte, dass seine Augen sie danach beurteilten, was sie für ihr Aussehen tat oder nicht tat. Erst gegen Ende entdeckte sie überraschenderweise, dass die Musik ein verlässlicher Faden war, der sie in lockeren Banden zusammenhalten konnte. Und dann war da noch die ständig über ihr lauernde Gefahr, in ihre Ängste vor der Isolation bzw. dem Alleinsein abzurutschen. Dann war da zum einen die Hitze, die sie schweißgebadet zurückließ und Schreckgespenster heraufbeschwor
Wenn du dich im Spiegel betrachtest, sind deine Gedanken unfassbar abwertend. Du fährst mit den Fingern über die unebene Haut deines Gesichts, die Rundungen und Vertiefungen deines Bauches, die Grobheit deiner Oberschenkel und Hände: "Ich habe es satt, in meiner Haut leben zu müssen", sagst du leise vor dich hin.
Schon bald versinkst du in deiner inneren Qual.
Wie kann die grundsätzliche Denkweise über die weibliche Sexualität in einem religiös restriktiven Land wie Bangladesch einschneidend verändert werden? Können wir die Komplexität der weiblichen Sexualität jemals mit kritischen Augen verstehen? Reicht es aus, soziale und politische Gesichtspunkte verschiendener Akteure zur Sprache zu bringen? Wir müssen tiefer in uns graben, um dort gründlich aufzuräumen.
Eine Frau kann nur dann als Heldin gelten, wenn sie einen langen Weg zurückgelegt hat, um Gerechtigkeit herbeizuführen. Der problematische Aspekt dabei ist, dass die ständige Darstellung eines Retters als Held/Heldin die Mühen eines Opfers entkräften. Der Wille eines Vergewaltigungsopfers, mit dem Trauma zu leben, und die Art und Weise, wie eine Prostituierte ihren Platz in der Gesellschaft als Teil der Realität bewältigt, wird nie als heldenhaft dargestellt, trotz der diese Entscheidungen nach sich ziehenden Kämpfe und Auseinandersetzungen.
In Anbetracht der Debatte über die Verhärtung der Geschlechterrollen als koloniale Verhängung wird die übertriebene Verherrlichung der Aufrechterhaltung der Ehe allein um der Ehe willen meist durch einige mündliche Überlieferungen von 'reinen' bengalischen Werten, Normen und der Kultur untermauert.
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Seema Amin schreibt und performt gelegentlich; sie ist Autorin von zwei Gedichtbänden (UPL) und war leitende Redakteurin des Kunstmagazins Depart. Ihre erste Heimat war Bangkok, Thailand, anschließen lebte sie in Europa, Asien und den USA, bevor sie sich wieder in Bangladesch niederließ, wo sie derzeit Literatur unterrichtet. Zurzeit ist sie Herausgeberin von Cassandra's Eyes und arbeitet an der Veröffentlichung ihres dritten Gedichtsmanuskripts. Einige der Gedichte werden in The Aleph Review und in der kommenden Anthologie Quicksand Borders veröffentlicht.
Titelbildgestaltung
Farzana Islam studiert derzeit englische Literatur an der Brac University. Sie ist eine unabhängige Künstlerin, die traditionelle und digitale Medien verwendet. Farzana hat für die BYEI (Bangladesh Youth Environmental Initiative) bei verschiedenen kreativen Projekten als Kreative Insiderin gearbeitet. Sie lässt sich sowohl vom Realen als auch vom Abstrakten inspirieren und hat sich zum Ziel gesetzt, beides in ihrer Arbeit zu verbinden. Dabei integriert sie häufig die Menschen und Erfahrungen ihres Lebens in ihre Werke.