Runde Tische mit Gästen aus Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien und Portugal; Workshop; Shows; Werkstatteinblicke und Buchveröffentlichung; kleine Buchmesse mit Theaterbüchern
Die Plattform für internationalen Austausch Complexo Sul wurde vom Kollektiv Complexo Duplo aus Rio de Janeiro und der Zeitschrift Questão de Crítica in Zusammenarbeit mit dem Sesc Rio und dem Austausch mit dem Goethe-Institut Rio de Janeiro erarbeitet und wird im Dezember 2018 gelauncht. Sie steht im Dialog mit drei bereits bestehenden Projekten in anderen südamerikanischen Städten, an denen das Goethe-Institut ebenfalls beteiligt ist. Movimiento Sur widmet sich dem zeitgenössischen Tanz und ist in Valparaíso und Santiago in Chile beheimatet. Experimenta Sur kommt aus Bogota in Kolumbien und thematisiert den Dialog der Theaterproduktion mit anderen Künsten. Und Panorama Sur aus Buenos Aires in Argentinien und anderen lateinamerikanischen Städten richtet sich an den Schreibprozess in der Dramaturgie.
Complexo Sul ist eine Plattform für den internationalen Austausch darstellender Künstler, fördert die Entwicklung des Schaffensprozesses und versteht dabei die Aufführung, die Dramaturgie und das kritische Denken als verschiedene Seiten derselben Arbeit bzw. als komplexes Organ, deren Teile unabhängig sind.
Die künstlerischen Leiter von Complexo Duplo, Felipe Vidal und Daniele Avila Small, die mit dem Kurator und Produzenten Paulo Mattos zusammenarbeiten, sind die Autoren und Kuratoren des Projekts. Mit der Kreation der Plattform in Rio de Janeiro reiht sich Brasilien in den wichtigen Kreis der lateinamerikanischen Initiativen ein und öffnet sich dem Kontinent, dem es angehört, jedoch hinsichtlich der Theaterszene bislang wenig im Austausch steht.
EINWEIHUNGSVERANSTALTUNG
Die Einweihungsveranstaltung von Complexo Sul vom 4. bis 8. Dezember im Sesc Copacabana in Rio de Janeiro bietet mit der Zusammenkunft der vier Plattformen eine Serie von offenen Veranstaltungen, bei denen Repräsentanten von Movimiento Sur, Experimenta Sur und Panorama Sur einen Einblick in ihre Arbeit, die Geschichte ihrer Aktionen und einen Ausblick in die Zukunft gewähren. Mit dem Treffen zeigt sich Complexo Sul offen für die Erfahrungen der anderen Initiativen und bereit für eine Interaktion bei jeder künftigen Ausgabe des Treffens.
Außerdem bietet das Projekt einen Workshop für 10 ortsansässige Künstler, die durch eine Ausschreibung für einen Austausch mit Teilnehmern von Complexo Sul und Panorama Sur ausgewählt werden. Angesichts der jüngsten Diskussionen über Autonomie und Verpflichtungen der Kunst, über freie Meinungsäußerung und Zensur, angesichts der Forderungen und der Kämpfe sozialer Bewegungen im Dialog mit künstlerischen Projekten und der Annäherung an das nicht-koloniale Denken Lateinamerikas schlagen wir für diese Ausgabe einen provokativen Satz als Motto vor: “Es hat nichts mit Politik zu tun.”
Im Programm sind Aufführungen von zwei Stücken von Complexo Duplo zu sehen: Cabeça – eine szenische Dokumentation (4. Dezember in der Sala Baden Powell) und Há mais futuro que passado – eine fiktive Dokumentation (in der Sala Espelho der Sala Baden Powell).
Die Zusammenkuft endet mit einem Werkstatteinblick, der Veröffentlichung des Buches Há mais futuro que passado – um documentário de ficção in einer zweisprachigen Ausgabe des Verlags Editora Javali und einer kleinen Buchmesse mit Theaterbüchern der Editora Javali aus Belo Horizonte; der Verlage Cobogó und 7Letras aus Rio de Janeiro und den Verlagen Libros Drama und Editorial Libretto, beide aus Buenos Aires.
TAGESPROGRAMME
Alle Diskussionsrunden finden im Mezanino des Sesc Copacabana statt
Alle Aufführungen finden in der Sala Municipal Baden Powell statt
Dienstag – 4.12.
9 bis 13 Uhr – Workshop für geladene Künstler
15 bis 18 Uhr – Eröffnung mit Vertretern des Goethe-Instituts Rio de Janeiro, gefolgt von einer Diskussion mit Gästen der Plattformen Experimenta Sur, Panorama Sur, Movimiento Sur und Complexo Sul, die jeweils ihre Projekte präsentieren und zur Diskussion stellen.
21 Uhr – Aufführung von Cabeça (eine szenische Dokumentation) in der Sala Baden Powell
Mittwoch – 5.12.
9 bis 13 Uhr – Workshop für geladene Künstler
15 bis 18 Uhr – Diskussion zwischen Cynthia Edul und Ariel Farace, Mitglieder der argentinischen Plattform Panorama Sur, und der brasilianischen Dramaturgin, Regisseurin und Schauspielerin Carolina Bianchi aus São Paulo über Ausbildungsmöglichkeiten in Dramaturgie. Moderation von Felipe Vidal.
20 Uhr – Aufführung von Há mais futuro que passado – um documentário de ficcão in der Sala Espelho der Sala Baden Powell
Donnerstag, 6.12.
9 bis 13 Uhr – Workshop für geladene Künstler
15 bis 18 Uhr – Diskussion mit Ximena Vargas, Produzentin der Theaterkompanie Mapa Teatro aus Kolumbien und einer der Koordenatorinnen von Experimenta Sur über die Beziehung zwischen der künstlerischen Produktion des Mapa Teatro und den Zielen der Plattform. Moderation von Daniele Avila Small.
20 Uhr – Aufführung von Há mais futuro que passado – um documentário de ficcão in der Sala Espelho der Sala Baden Powell
Freitag – 7.12.
9 bis 13 Uhr – Workshop für geladene Künstler
15 bis 18 Uhr – Diskussion der chilenischen Choreografin Rocío Rivera Marchevsky und der portugiesischen Kuratorin und Produzentin Catarina Saraiva von Movimiento Sur mit dem Videokünstler und Kurator Felipe Ribeiro aus Rio de Janeiro über den interdisziplinären Austausch des zeitgenössischen Tanzes mit Bezug zur chilenischen Plattform. Moderation von Paulo Mattos.
Samstag – 8.12.
9 bis 13 Uhr – Workshop für geladene Künstler
15 bis 18 Uhr – Werkstatteinblick und Vostellung des Buches Há mais futuro que passado – um documentário de ficção in einer zweisprachigen portugiesisch-englischen Ausgabe des Verlags Editora Javali. Das Treffen schließt mit einer kleinen Buchmesse mit Theaterbüchern.
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