Internationales Filmfestival von Santiago – SANFIC

MEIN ENDE. DEIN ANFANG © Telepool

16. bis 23. August 2020

Streaming in ganz Chile bei www.sanfic.com

Trotz Pandemie, wird das Internationale Filmfestival von Santiago SANFIC in den üblichen Terminen, vom 16. bis zum 23. August stattfinden. Aber neu ist, dass dieses Event online gehalten und kostenlos in ganz Chile zu sehen sein wird. Dazu gibt es eine pflichtige Voreinschreibung in der Webseite vom Festival, www.sanfic.com.

Wie jedes Jahr ist das Filmarchiv vom Goethe-Institut aktiv am Festival beteiligt, um die besten aktuellen deutschen Filme in diesem Rahmen zu präsentieren.

In der Kinderfilmsparte (SANFIC EDUCA), wird es zwei deutsche Produktionen geben. CLEO, von Erik Schmitt, ist ein Abenteuerfilm, der durch die ganze Stadt in verschiedenen Epochen spielt und die wichtigsten Persönlichkeiten der Geschichte involviert—während die Protagonistin nach einem Schatz sucht.

Auch wird ZU WEIT WEG,  von Sarah Winkenstette vorgeführt, ein emotionaller Film von zwei Jungendie über Freundschaft, Exil und der Neustart vereint werden.

Im Internationalen Wettbewerb läuft MEIN ENDE. DEIN ANFANG, von Mariko Minoguchi, ein Thriller und eine intensive Liebesgeschichte, in der die Protagonistin die Antworten ihres Schicksals zu klären versucht. Dieser Film war in mehreren internationalen Filmfestivals und war der Gewinnerfilm des Preises der Deutschen Kritik 2020 für das beste Drehbuch.

In der Sparte Visiones del Mundo (Sichten der Welt) gibt es zwei weitere deutsche Produktionen: der Gewinner der Lola in Bronze 2020, ES GILT DAS GESPROCHENE WORT von Ilker Çatak. Der Film bekam auch den Bayrischen Filmpreis für die Beste Datstellerin (Anne Ratte-Polle). Als bewusste Pilotin scheint Marion (Polle) ihr Leben in Kontrolle zu haben, bis sie im Urlaub in der Türkei einen jüngeren Gigoló kennt, der auch langsam ihren Respekt gewinnt. Ein Film über die Würde der Migraten, und das schwierige Einleben in der deutschen Gesellschaft.

Ausserdem wird ein Dokumentarfilm zu sehen sein, DAS WUNDER VON TAIPEH, über die unbekannten (und zum Teil illegalen) Anfängen der deutschen Frauenfussballmannschaft. Diese Vorführung bei SANFIC wird die internationale Premiere des Filmes sein.

Neben den schon genannten Filmen, die vom Goethe-Institut beigetragen werden, gibt es weitere deutsche Titel im Programm.

In der Sparte Maestros del Cine (Filmmeister) läuft  NOMAD, IN THE FOOTSTEPS OF BRUCE CHATWIN, einer der neuesten Werke von Werner Herzog, der zum Teil im chilenischen Patagonien gedreht wurde, wie zum Beispiel in der Höhle des Milodon, bei Puerto Natales. In der gleichen Sektion befindet sich auch der neueste Film von Jessica Haussner, LITTLE JOE, eine Erzählung über Wissenschaft und Suspense.

Und unter Funciones Especiales (Special Screenings) wird auch DAS VORSPIEL, von Ina Weisse, präsentiert, der einer der besten Hauptrollen der Schauspielerin Nina Hoss inkludiert.
 

REZENSIONEN


Cleo © Detailfilm, Janine Marold Cleo
Regie: Erik Schmitt, Farbe, 101 Min., 2019

Was die Die fabelhafte Welt der Amélie für Paris war, das ist Cleo für Berlin: Geradezu vor Ideen überbordend, folgen wir Schatzsucherin Cleo durch eine wie verzaubert wirkende Stadt, auf der Suche nach dem Schatz der Meisterkriminellen Gebrüder Sass. Ein mit viel Humor und skurrilen Nebenfiguren aus der Vergangenheit erzähltes Großstadtmärchen, romantisch, verspielt und zugleich eine Liebeserklärung an Berlin.
Zum Trailer hier.


Zu weit weg © Weydemann Bros. GmbH, Monika Plura Zu weit weg
Regie: Sarah Winkenstette, Farbe, 92 Min., 2018/19

Eine Freundschaft, entstanden aus menschengemachtem Heimatverlust: Das Dorf, in dem der elfjährige Ben mit seiner Familie lebt, muss dem Braunkohletagebau weichen. Nach der Umsiedlung in die Stadt trifft er auf den gleichaltrigen Tariq, dessen Familie aus Syrien geflüchtet ist. Die Erfahrung des Neuanfangs schweißt die beiden anfänglichen Konkurrenten in der Schule wie im Fußballverein schon bald zusammen. Gewinner des Goethe-Preis für den besten Kinder und Jugendfilm.
Zum Trailer hier.



Mein Ende. Dein Anfang © Telepool Mein Ende. Dein Anfang
Regie: Mariko Minoguchi, Farbe, 111 Min., 2018-19

„Relativität besagt, dass Zukunft und Vergangenheit die gleiche Gültigkeit für die Gegenwart haben“, konstatiert der Physiker Aron zu Beginn. Doch bereits kurze Zeit später stirbt er bei einem Banküberfall in den Armen seiner Freundin Nora und der Film unternimmt nun den Beweis seiner Theorie, wie alles miteinander verbunden ist, die Vergangenheit mit der Zukunft, in einem spannenden Liebes- und Kriminaldrama. Gewinner des Deutschen Kritikerpreises 2020 für das beste Drehbuch.
Zum Trailer hier.



Es gilt das gesprochene Wort © X Verleih AG, Boris Laewen Es gilt das gesprochene Wort
Regie: Ilker Çatak, Farbe, 122 Min., 2018/19

So rational Marion in ihrem Beruf als Pilotin wie auch in ihrem Privatleben wirkt, agiert sie bald nicht mehr, als sie an der türkischen Küste den Gigolo Baran kennenlernt und sich auf eine Scheinehe mit ihm einlässt, die ihm ermöglichen soll, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen. Was als eine Art Handel beginnt, wird bald zu einer emotionsgeladenen Liebes- und Identitätsgeschichte, an der Schnittstelle zwischen zwei Kulturen.
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Das Wunder von Taipeh © CORSO Film, mindjazz pictures Das Wunder von Taipeh
Regie: John David Seidler, Farbe, 85 Min., 2019

Noch bis 1970 war der Frauenfußball in Deutschland offiziell verboten, auch danach signalisierte der DFB kein Interesse daran, Frauenfußball zu fördern oder gar eine Nationalmannschaft zu bilden. So waren es denn auch die Spielerinnen des SSG 09 Bergisch Gladbach, die ihre Karrieren zu Teil noch als illegale "Thekenmannschaft" begonnen hatten, an die die Einladung zur Teilnahme an der ersten Frauen-Fußballweltmeisterschaft in Taiwan ging. Vor begeisterten Fans im Stadion und an den taiwanesischen Fernsehbildschirmen gelang den deutschen Frauen das unglaubliche: Ungeschlagen wurden sie Weltmeisterinnen – ganz ohne Unterstützung des DFB. Dieser sah sich infolgedessen gezwungen, eine Nationalmannschaft zu gründen. Der Dokumentarfilm zeichnet die Anfänge des Frauenfußballs in Deutschland nach und lässt seine Protagonistinnen im Rückblick in zahlreichen Interviews von der Ignoranz berichten, gegen die sie sich durchzusetzen hatten.
Zum Trailer hier.

 

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