Lesung Lesung mit Musik: "Musiker unserer Zeit"

Lesung © Goethe-Institut Chile

Di, 16.10.2018

Goethe-Institut Santiago de Chile

Daniela Fugellie: “Musiker unserer Zeit”. Internationale Avantgarde, Migration und Wiener Schule in Südamerika

Frau Daniela Fugellie wird am 16.10. in der Bibliothek des GI Chiles, ab 20 Uhr, aus dem Buch "Musiker unser Zeit" vortragen.

Präsentation: Luis Merino.

Musik: Kathya Galleguillos (Klarinete), Carlos Rojas (Flöte), Diego Villela (Oboe).


Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
 
Zum Buch

Die südamerikanische Musikkultur der Nachkriegszeit wurde nachhaltig geprägt durch europäische Musiker und Komponisten, die seit 1936 insbesondere nach Argentinien, Brasilien und Chile emigrierten. »Musiker unserer Zeit« betrachtet die Zusammenarbeit zwischen deutschsprachigen Emigranten und südamerikanischen Akteuren als einen produktiven Prozess der Neudeutung und Transformation musikalischer Ideen und Praktiken. Das Buch untersucht die Entfaltung eines Diskurses über die Zugehörigkeit zur internationalen Avantgarde innerhalb der Zentren Neuer Musik »Nueva Música« in Buenos Aires (1937–1950), »Música Viva« in Rio de Janeiro und São Paulo (1939–1951) sowie »Tonus« in Santiago de Chile (1952–1959). In der Durchführung von Konzertzyklen mit internationalem Repertoire, in der Komposition von Zwölftonmusik sowie in der Teilnahme an Initiativen wie der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik oder den Darmstädter Ferienkursen manifestierte sich hier eine international orientierte Haltung. Im Sinne einer produktiven Rezeption der Musik der Wiener Schule führte die Entwicklung jedoch nicht zur Festlegung kompositionstechnischer Kriterien, sondern es wurden unterschiedliche Formen des Umgangs mit atonalen und zwölftönigen Verfahren ausprobiert. Ausgehend von theoretischen Konzepten der Erforschung kultureller Transfers, von transculturación und Transkulturalität macht »Musiker unserer Zeit« die Teilhabe Südamerikas an internationalen Entwicklungen im Bereich Neuer Musik aus transnationaler Perspektive anschaulich.
 
Daniela Fugellie (Autorin)

Daniela Fugellie ist Professorin für Musikwissenschaft an der Universidad Alberto Hurtado in Santiago de Chile. Derzeit leitet sie dort ein Forschungsprojekt über „Alternative Räume Neuer Musik in Chile, 1945-1995“ (Fondecyt de Iniciación, 2017-2020). 2016 promovierte sie an der Universität der Künste Berlin (summa cum laude). Zwischen 2012 und 2015 war sie Kollegiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Das Wissen der Künste“ an der Universität der Künste Berlin. Zwischen 2010 und 2012 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Lehrstuhls Transcultural Music Studies am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die lateinamerikanische Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, die Kulturgeschichte der Musik und die Transferprozesse der Musik, insbesondere zwischen Europa und Lateinamerika.
 
Luis Merino

Luis Merino promovierte an der University of California, Los Angeles. Er ist Professor für Musikwissenschaft an der Universidad de Chile und sein Forschungsschwerpunkt ist die chilenische und die lateinamerikanische Musik, insbesondere des 19. und 20. Jahrhunderts. Zwischen 1973 und 2017 war er Herausgeber der Revista Musical Chilena. Für seinen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Musikwissenschaft in Chile erhielt er im Laufe seiner Karriere verschiedene Auszeichnungen, darunter der Preis Bicentenario 2004 und der Premio a la Música Nacional Presidente de la República 2017. Seit 1983 ist Merino Mitglied der chilenischen Akademie der Künste beim Instituto de Chile. Derzeit ist er Präsident dieser Institution.
 

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