Deutsches Kino am Dienstag in Puerto Montt
Am Anfang stand eine Korrespondenz der drei Regisseure Dominik Graf, Christoph Hochhäusler und Christian Petzold via E-Mail. In dieser ungewöhnlichen, sehr persönlichen und zum Teil auch kontroversen Debatte ging es um die Einsamkeit des Filmemachens in Deutschland zwischen Kommerzkino und Festivalkultur, Genrefilm und Lebenserfahrung, Fernsehen und Kino, die Berliner Schule und „Filme, die sich nicht schämen, in Deutschland zu spielen“. Aus der Auseinandersetzung per Mail wurde ein Projekt. Drei Filme. Drei Geschichten am selben Ort. Stilistisch sehr verschieden nahmen sich die drei eines Kriminalfalles an, der im thüringischen Ort Dreileben spielt. Ein Serienmörder entwischt, als er im Krankenhaus seine tote Mutter betrauern darf. Er lebt im Wald. Er findet seine Opfer aber trotzdem, auch wenn ihm die eigens angereiste Polizeipsychologin Johanna dicht auf der Spur ist.
Die drei Filme erzählen ihre je eigenen Geschichten: eine Liebesromanze (Christian Petzold), eine Dreiecksgeschichte mit Geheimnissen aus der Vergangenheit (Dominik Graf) und eine düstere Seelenwanderung durch den deutschen Wald (Christoph Hochhäusler).
Opfer-, Polizei- und Täterperspektive ergänzen sich, wobei jeweils selbständige und in sich abgeschlossene Geschichten erzählt werden. Es gibt gewissermaßen nur Seitenblicke durch Fenster, die gelegentlich Aussichten in die anderen Filme eröffnen.
PROGRAMM
04.12. Dreileben: Etwas Besseres als den Tod (2010-11), Christian Petzold
11.12. Dreileben: Komm mir nicht nach (2010-11), Dominik Graf
18.12. Dreileben: Eine Minute Dunkel (2010-11), Christoph Hochhäusler
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