Lauro Cress überträgt Stefan Zweigs psychologischen Roman von 1939 in die Gegenwart – und bleibt dabei nah am Original. Zwei Welten prallen aufeinander: ein Bundeswehr-Ausbildungsstützpunkt im brandenburgischen Hinterland und die Villa einer wohlhabenden Familie. Dort begegnet der junge Soldat Isaac der querschnittsgelähmten Edith. Zwischen Mitleid, Zuneigung und Projektion entwickelt sich eine Beziehung, die bald gefährlich kippt. Isaac verwechselt sein Bedürfnis nach Anerkennung mit Liebe, Edith klammert sich an die Illusion von Nähe. Der Film erzählt mit großer Sensibilität und klassenbewusstem Blick von rastloser Sehnsucht, von der Angst, nie wirklich jemand gewesen zu sein – und von der Kraft, sich selbst zurückzuerobern. Ein elektrisierendes Schauspieler*innen-Ensemble, ein fein beobachtetes Drehbuch und eine Regie, die mit Sehgewohnheiten bricht, machen dieses Debüt zu einem der eindrucksvollsten Filme des Jahres.
Deutschland 2025
104 Min.
Deutsch mit serbischen und englischen Untertiteln
Regie: Lauro Cress Drehbuch: Lauro Cress, Florian Plumeyer Darsteller*innen: Giulio Brizzi, Ladina von Frisching, Thomas Loibl, Livia Matthes, Jan Faßbender, Tim Lanzinger, Wesley Dean Adler, Marta Sroka, Greta Sophie Schmidt, Ludwig Blochberger, u. a.
Festivals und Auszeichnungen:
Max Ophüls Preis 2025: Bester Spielfilm, Beste Hauptdarstellerin: Ladina von Frisching und Bester Hauptdarsteller: Giulio Brizzi
Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 2025: Bester Spielfilm, Beste Nachwuchsdarsteller:innen: Giulio Brizzi & Ladina von Frisching