Inga Machel, geboren 1986, lebt in Berlin. Sie studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim (2005-2010), war freiberuflich als Rundfunkautorin (RBB), Lektorin (Aufbau Verlag, Suhrkamp Verlag) und Texterin tätig und ist außerdem Heilpraktikerin für Psychotherapie (seit 2022). Ihre Erzählung Lieber A. wurde mit dem New German Fiction Prize ausgezeichnet und erschien bei Matthes & Seitz als E-Book sowie als Dear A. in der englischen Übersetzung von Donal McLaughlin bei Readux Books. Auf Tegel Media veröffentlichte sie die Story Being with Paul. Ihr Debütroman Auf den Gleisen erschien im Januar 2024 bei Rowohlt und wurde kurz nach seinem Erscheinen auf die SWR-Bestenliste gewählt; außerdem kam er auf die Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse.
In ihren literarischen Texten befasst sich Inga Machel immer wieder mit marginalisierten Menschen. Gerade die isländische Literatur umfasst aus ihrer Sicht zahlreiche Werke, in denen die Lebensgeschichten von Antiheld*innen erzählt werden: Das Spektrum reicht von den Isländersagas des 13. Jahrhunderts bis hin zu den Büchern zeitgenössischer Autor*innen wie zum Beispiel Einar Kárason oder Einar Már Gudmundson. An diese Tradition anknüpfend, möchte Inga Machel während ihres Aufenthalts in Island Kontakt zu Menschen aufnehmen, die üblicherweise nicht nach ihrer Geschichte gefragt werden – sei es eine Fischersfrau in Bakkafjörður, sei es ein substanzabhängiger Obdachloser in Reykjavík. Parallel dazu möchte sie sich in die Literatur Islands vertiefen und erzählerische Umgangsweisen mit der literarischen Verarbeitung der entsprechenden Lebensgeschichten ausloten. Diese Recherchen sollen in ein umfangreiches neues Prosaprojekt einfließen. Geplant ist ein dreiteiliger Roman mit dem (Arbeits-)Titel Harte Strandparty, der die Bedingungen menschlichen Überlebens anhand dreier Anti-Held*innen untersuchen will.