Writer in Residence

Reykjavik von oben Foto: Unsplash/Tom Podmore

Seit 2012 vergibt das Goethe-Institut Dänemark in Zusammenarbeit mit UNESCO Literaturstadt Reykjavík jedes Jahr im Mai ein Stipendium für deutsche Autor*innen. Die Residenzgäste haben die Möglichkeit, während eines vierwöchigen Aufenthalts in der isländischen Hauptstadt die lokale Literaturszene kennenzulernen und Recherchen zu einem neuen Projekt durchzuführen, bei dem das Land Island bzw. die isländische Kultur Ausgangspunkt oder Inspirationsquelle ist. Das Team von UNESCO Literaturstadt Reykjavík vermittelt Kontakte zu Einzelpersonen und Institutionen und bietet auch an, Lesungen oder andere Veranstaltungen zu organisieren.

Bewerben können sich Autor*innen mit mindestens zwei veröffentlichten Büchern, von denen eines ins Englische oder in eine skandinavische Sprache übersetzt wurde. Der Lebens- und Arbeitsmittelpunkt der Bewerber*innen muss in Deutschland liegen.

Die Ausschreibung erfolgt immer im Sommer eines Jahres für das jeweilige Folgejahr. Die Bewerbungsfrist für 2024 ist am 31. August 2023 abgelaufen.
 

Writer in Residence 2024: Miku Sophie Kühmel

Die Autorin Miku Sophie Kühmel vor einem dunklen Hintergrund, ihr Blick ist in die Kamera gerichtet. © Olga Blackbird

Miku Sophie Kühmel, geboren 1992 in Gotha, studierte Literatur- und Medienwissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin und an der New York University. 2019 erschien im S. Fischer Verlag der Debutroman Kintsugi, der einen Platz auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises einbrachte und mit dem Jürgen-Ponto-Preis sowie dem aspekte Literaturpreis des ZDF ausgezeichnet wurde. Es folgten Stipendien der Akademie der Künste und des Berliner Senats sowie Schreibaufenthalte in Wien, Gotha und anderen Orten. 2022 veröffentlichte der S. Fischer Verlag Kühmels zweiten Roman Triskele, der im Folgejahr für den Clemens-Brentano-Preis nominiert wurde. Im Mai 2024 erscheint im Tropen Verlag Kühmels erste Anthologie Brüste, die sie gemeinsam mit Linus Giese herausgibt. Miku Sophie Kühmel ist Gründungsmitglied des PEN Berlin. Zur Zeit arbeitet sie an diversen szenischen Projekten und einem neuen Roman.
 
Während ihres Residenzaufenthalts in Reykjavík möchte Miku Sophie Kühmel vor allem einen Text über Tod, Trauer und Trauerarbeit weiterentwickeln. Auf Basis der romanhaften Erzählung Fellwechsel (nominiert für den Blogbuster Preis 2018, bislang nicht veröffentlicht) wird die Autorin vor Ort recherchieren und sich z.B. mit den folgenden Fragen beschäftigen: Wie können wir mit dem Tod leben? Und wie mit dem Untergang der Welt? Wie können wir uns (re-)konstruieren aus dem, was bleibt? Wie sieht die arktische Frostlandschaft nach der Schmelze aus? Und wie weiß der Polarfuchs, wann es Zeit ist, das Fell zu wechseln?


 

Frühere Residenzautor*innen










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