Spielfilm Detour

Detour © Siamanto Film

Sa, 25.11.2017

Coca-Cola Plaza

Deutschland 2017, 77 Min
Regie:  Nina Vukovic
Darsteller: Luise Heyer, Lars Rudolph, Alex Brendemühl, Ilja Bultmann

 
Alma (Luise Heyer) und Jan (Alex Brendemüh) haben eine Affäre, doch Jan will sich nicht dazu bekennen. Um ihn zu einem Bekenntnis zu ihrer Beziehung zu zwingen, nimmt Alma Jans kleinen Sohn Juri heimlich mit auf eine Reise. Mit dem Lieferanten Bruno (Lars Rudoplph) fahren die beiden nach Berlin. Auf einer Raststätte versucht er Alma auf unbeholfene Weise näher zu kommen, doch sie blockt ab. Damit verletzt Alma ihn unwissentlich derart, dass er alle Hemmungen fallen lässt. Während Bruno bis dahin nur heimlich mit der Hoffnung spielte, Kontakt zu knüpfen, will er sich nun nehmen, was ihm verweigert wurde. Ein albtraumhafter Psychothriller von Nina Vukovic.
 

Der Hollywood Reporter nannte den Film eine superbe Visitenkarte für die Regisseurin und Nervenkitzel mit ausgeprägtem Sinn für Kinobilder. Man kann ihn klein, schnell, schmutzig nennen, oder auch perfekt ausgeführt in seiner Spannungssteigerung. Nina Vukovic hat als Co-Autorin von NIMMERMEER den Studenten-Oscar gewonnen, dieses Debüt in der Regie lässt auf Größeres hoffen.
 
Einerseits bezieht sich der Film durchaus auf Klassiker wie George Sluizers SPURLOS, findet aber auf dem unverwechselbaren Setting einer deutschen Autobahn zu einer ganz eigenen Handschrift und wird zum albtraumhaften Thriller.
 
In der Mitte des Films wechselt die Perspektive von Anna zu Jan, der nach einem gehetzten Anruf seiner Freundin an einer Tankstelle anlangt, um sie und sein Kind zu suchen. Doch er findet nur: Bruno. Das folgende Psychoduell gehört zu den unvergesslichsten Momenten des Films. Zwei Männer trinken Bier in einer Bar, und taxieren sich. Vukovic hat hier wie im ganzen Film Budgetgrenzen einfach kreativ gesprengt und ihren Thriller in den laufenden Betrieb deutschen Alltag hinein gepflanzt, auch mal. Anschnallen!
 

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